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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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begann Skylar.
    »Oh, es war kein Scherz.«
    »Aber sie sind doch deine Freunde.«
    »Nicht einmal meine Bekannten.«
    »Was?«
    »Skylar, das sind keine Sioux, sondern Crow.«
    »Crow?« wiederholte sie.
    Im selben Moment wurde sie von dem Indianer mit der einzelnen Feder herumgerissen, und Hawk stürzte sich auf ihn. Als der Crow ihren Arm losgelassen hatte, wich sie zu einem Felsblock zurück.
    Vier gegen einen ... Wo steckten Sloan und Willow?
    Wütend wälzten sich die Kämpfer im Staub. Dann blieb der Crow reglos liegen. Blut befleckte seine Brust, und Hawk sprang auf. Als zwei der restlichen Krieger mit gezücktem Messer hinter ihm her waren, stieß Skylar einen warnenden Schrei aus. Verzweifelt schaute sie sich nach einer Waffe um, fand einen schweren Stein und schleuderte ihn auf einen der Gegner, die Hawk von sich geschoben hatte. Vor Schmerzen heulte er auf und starrte sie an. Jetzt schien ihn der Kampf zwischen Hawk und dem anderen Crow nicht mehr zu interessieren. Stattdessen stürmte er zu ihr.
    Sie wollte fliehen, stolperte aber über die Leiche und fiel der Länge nach hin. Ehe sie aufspringen konnte, wurde sie gepackt, und der buntbemalte Indianer schleifte sie davon. Offensichtlich hatte der vierte Krieger die Ponys der Crow geholt. Der Entführer warf Skylar quer über den Rücken eines Tiers und stieg hinter ihr auf. Wenig später ritten ihm die beiden anderen nach und führten Nugmet am Zügel. Auch Tor wollten sie stehlen, doch der Hengst bäumte sich so kraftvoll auf, dass sie diesen Plan aufgaben.
    Skylar schrie aus Leibeskräften. War Hawk ermordet worden? Dieser Gedanke krampfte ihr das Herz zusammen.
    Natürlich war es seine Schuld. Aber auch ihre.
    Sie hatte das Lager verlassen, nur wegen des albernen Zwischenfalls mit dem Maultier. Warum musste er sie ständig herausfordern?
    Weil sie es nicht über sich brachte, ihm die Wahrheit zu erzählen. Und er zweifelte nicht einmal an ihrer Schuld. Trotzdem war er bereit gewesen, sein Leben zu riskieren, um sie zu retten.
    Plötzlich brannten Tränen in ihren Augen. War er tot? Vermutlich - sonst wäre er ihr bereits gefolgt.
    Zwischen hohen Felsblöcken zügelten die Indianer ihre Pferde, und Skylar hörte aufgeregte Stimmen. Als sie vom Pony gezerrt wurde, entdeckte sie fünf weitere Krieger. Lachend stießen sie Skylar hin und her. Dann drehte ihr ein Mann mit schwarz ummalten Augen die Arme auf den Rücken und band ihre Handgelenke mit einem Lederriemen zusammen. Er führte sie hinter einen Felsblock, drückte sie auf den Boden und befahl ihr, sitzen zu bleiben.
    Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, der helle Vollmond warf seinen Silberschein auf die schöne Landschaft. Skylar schaute sich um. Nicht weit entfernt saßen die Crow um ein kleines Lagerfeuer herum und brieten zwei Hasen am Spieß. Etwas näher beim Felsblock stand ein Krieger mit einem Gewehr in den Händen. Sie erkannte eine alte Enfield. Diese Waffe hatte man während des Sezessionskriegs oft benutzt. Sie war kein Repetiergewehr, aber tüchtige Soldaten konnten in einer Minute mehrere Schüsse damit abgeben. Natürlich ließ sie sich nicht mit einem sechsschüssigen Revolver vergleichen.
    Seufzend schloss sie die Augen und lehnte ihren Kopf an den Fels. Wie sollte sie sich befreien?
    Diese Indianer würden sie vielleicht foltern, skalpieren und töten. Bestenfalls würde sie für den Rest ihres Lebens Büffelhäute abschaben - für die Mörder ihres Ehemanns.
    Das darfst du nicht denken, ermahnte sie sich, öffnete die Augen und blickte wieder zu den Kriegern hinüber. Der Crow mit den schwarz umrandeten Augen, offensichtlich der Anführer, stellte den Männern, die Skylar gefangengenommen hatten, einige Fragen. Grinsend erwiderte er ihren Blick, und ein kalter Schauer rann ihr über den Rücken. Irgendwie musste sie fliehen. Wenn sie die Lederriemen am Felsgestein rieb, würden sie vielleicht zerreißen. Entschlossen machte sie sich an die Arbeit.
    Als der Anführer zu ihr kam, erstarrte sie sofort. Er kauerte nieder und hielt ihr ein Stück Hasenfleisch an den Mund. Aber sie schüttelte den Kopf. Da zuckte er die Achseln, stand wieder auf und schlenderte davon.
    Langsam krochen die Stunden dahin, die Krieger saßen immer noch am Feuer, redeten und lachten. Sie schienen auf irgendetwas zu warten. Immer wieder rieb Skylar ihre lederne Fessel an einer Felskante, von wachsendem Durst gequält. Aber niemand bot ihr einen Schluck Wasser an. Schmerzhafte Krämpfe peinigten ihre

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