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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Skylar einen hysterischen Schrei. O Gott, soviel Tod und Verderben ...
    »Sollen wir alle erledigen?« fragte Sloan.
    »Haben wir eine Wahl?« erwiderte Hawk.
    Ängstlich klammerte sich Skylar an ihn. »Gehen wir doch einfach . . . «
    »Dann würden sie uns verfolgen.«
    »Mehr als zwei Indianer sind nicht mehr am Leben ... «
    »Skylar, diese Crow kommen von weit her. Schon vor langer Zeit wurden sie aus dieser Gegend vertrieben. Jetzt befinden sie sich auf dem Kriegspfad, und wahrscheinlich sind sie nicht allein. In der Nähe könnten sich andere Krieger aufhalten, die über die Siedlungen der Weißen herfallen wollen. Für die meisten Indianer ist es profitabler, die Weißen zu bestehlen, als andere Stämme anzugreifen.«
    »Gehen wir doch ... « , wiederholte sie, aber Sloan fiel ihr ins Wort.
    »Das verstehen Sie nicht, Skylar. Sie haben am Bach einen Krieger geschlagen und erniedrigt. Jetzt ist er tot. Aber manchmal ist eine Demütigung schlimmer als der Tod. Diese Männer würden weder ruhen noch rasten, ehe sie nicht ihren Kameraden gerächt haben.«
    Ob sie ihm recht gab oder nicht, spielte keine Rolle mehr. Pfeile flogen heran, einer durchbohrte Skylars Rock und nagelte sie im Erdreich fest, Entsetzt schrie sie auf. Hawk drückte sie zu Boden. Ehe er seinen Colt heben konnte, fiel ein Crow über ihn her, und sie wälzten sich im Staub.
    »Bleiben Sie unten, Skylar!« befahl Sloan. Im selben Augenblick sprang ihn der zweite überlebende Krieger an.
    In wachsender Angst beobachtete sie die vier Kämpfer. Nein, sie würde nicht tatenlos zuschauen.
    Entschlossen riß sie den Pfeil aus ihrem Rock, griff nach Hawks Colt und stand auf. Wie viele Kugeln steckten noch darin? Sie hatte keine Ahnung. Heiß und schwer lag das Schießeisen in ihrer Hand.
    Sie versuchte zu zielen, doch die vier Männer bewegten sich so schnell, dass sie fürchtete, Hawk. oder Sloan zu treffen. Plötzlich erhoben sich Hawk und sein Gegner. Sie umkreisten einander, und Skylar richtete den Colt auf den Crow. Als er zum Angriff überging, feuerte sie, und sie hörte Hawk fluchen.
    Der Crow sank an seine Brust, und sie glaubte, sie ,hätte ihn erschossen, aber Hawk stieß ihn von sich, und da sah sie einen Messergriff aus der Brust des Crow ragen.
    Wütend starrte Hawk zu ihr herüber und umklammerte seinen Arm.
    »Ich - habe geschossen ... « , stammelte sie.
    »Ja, auf mich! Runter mit dir!«
    Sofort gehorchte sie und sah das blutige Messer ihres Mannes vorbeifliegen, gerade rechtzeitig, um den letzten überlebenden Crow daran zu hindern, einen Stein auf Sloans Schädel zu schmettern.
    Aber auch Sloan war vorbereitet. Der Crow starb mit einem Messer im Rücken und einem zweiten im Herzen. Bestürzt ließ Skylar den Colt fallen, wich zurück, schlug die Hände vors Gesicht, kämpfte gegen schwarze' Wellen, die sie zu verschlingen drohten.
    Als sie ein leises Räuspern hörte, ließ sie die Hände sinken. »Hast du nur versehentlich meinen Arm getroffen? Wolltest du auf meine Brust zielen?«
    Erbost warf sie sich auf ihn. »Oh, wie kannst du nur ... «
    »Pst, schon gut, ich habe nur gescherzt.«
    »Gar nichts ist gut!« klagte sie und lehnte sich kraftlos an ihn. »All diese toten Männer ... «
    Er legte einen Finger unter ihr Kinn. »Hättest du lieber Sloan und mich sterben sehen?«
    »Natürlich nicht!« Über seine Schulter hinweg beobachtete sie, wie Sloan die beiden Messer aus dem Körper des toten Crow zog. »O Gott... Können wir endlich von hier verschwinden?«
    »Noch nicht«, entgegnete Sloan. Lächelnd kam er zu ihr und berührte ihre Wange. »Erst wollen wir sie skalpieren.«
    »Was?« kreischte sie.
    »Keine Bange, Skylar, er will dich nur ärgern«, versicherte Hawk.
    »Genau«, bestätigte Sloan. »Seit etwa zwanzig Jahren skalpieren Hawk und ich unsere Feinde nicht mehr.«
    Sanft schob Hawk seine Frau von sich. »Jetzt müssen wir sie begraben.«
    »Aber - die Indianer begraben ihre Toten doch nicht?« fragte Skylar.
    »Manchmal schon«, erklärte Sloan. »Die meisten Prärieindianer binden sie an einem Leichengerüst fest. Aber gelegentlich werden die Toten in flachen Gräbern bei den Felsen bestattet. Für uns kommt's nur darauf an, dass diese Crow nicht von anderen Kriegern gefunden werden, die sie vielleicht auf dem Kriegspfad treffen wollten.«
    »Oh«, flüsterte sie.
    »Kannst du auf die Pferde aufpassen?« fragte Hawk,
    »Ja, gewiss.« Die Pferde würden wohl kaum davonlaufen. Sie nahm an, die beiden Männer

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