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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wollten sie nur irgendwie beschäftigen.
    Hawk trug sie zwischen die Bäume, wo Tor, Sloans Hengst und Nugmet warteten. Als er sie in den Sattel des Rotschimmels setzte, hob sie erstaunt die Brauen. »Also hast du das Pferd von den Crow zurückgeholt?«
    »Nun, Nugmet ist ein schönes Tier«, erwiderte er und tätschelte den Hals des Wallachs.
    »Bevor du mich befreit hast?«
    »Da wir nicht wussten, wie viele Crow hier versammelt waren, mussten wir erst mal ihre Ponys wegbringen, damit sie uns nicht verfolgen konnten. Jetzt nehmen wir die Tiere zu meinem Großvater mit.«
    »Du hast Nutmeg tatsächlich geholt, ehe du zu mir gekommen bist?«
    »Wenigstens war ich so rücksichtsvoll, nicht auf dich zu schießen«, betonte er grinsend.
    »Dieses Pferd war dir wichtiger als ich!« warf sie ihm vor.
    »Wenn eine Sioux-Squaw gestohlen wird, pflegt man den Ehemann mit einem Pferd zu entschädigen. Eine Frau und ein Pferd gelten hier als gleichwertiges Eigentum.«
    »Hätte ich doch besser gezielt!«
    Lächelnd tätschelte er ihr Knie. »Sloan hat sich um Nutmeg und die Ponys der Crow gekümmert. Und ich lief direkt zu dir. Dann stand ich unbemerkt zwischen den Felsen und wartete. Glaub mir, meine Liebe, ich würde jeden Mann töten, der mein Eigentum bedroht - einen weißen ebenso wie einen roten.«
    Seine eindringliche Stimme jagte einen seltsamen Schauer durch ihren Körper. »Hast du diese Indianer für das Pferd getötet oder für mich?«
    In seinen Augen spiegelten sich silberne Mondstrahlen wider. »Für das Pferd - und für dich.«
    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab, kehrte zu Sloan zurück und half ihm, die Leichen zu begraben.
     

Kapitel 16
     
    Als sie zu Willow zurückkehrten, hatte er das Camp weiter nach Nordwesten verlegt, in die Nähe eines anderen schmalen Bachs. Die acht erbeuteten Crow-Ponys wurden festgebunden, die Rinder in einen provisorischen Korral getrieben.
    Inzwischen hatte Willow ein paar Wildenten gefangen, geschlachtet und gebraten. Dazu aßen sie Meggies Biskuits, tranken Kaffee, und Skylar nahm einen großen Schluck aus der Whiskey-Flasche, die Hawk. ihr reichte.
    Nach dem Essen hielt Willow Wache, während die anderen am Feuer sitzen blieben. Lächelnd musterte Hawk das Gesicht seiner Frau. »Du hast einen Fleck auf der Nase.«
    »Nicht nur das. Mein Kleid ist furchtbar schmutzig.«
    »Da drüben fließt der Bach vorbei«, erklärte Sloan, »nur dreißig Schritte entfernt.«
    »Willst du dich waschen, Skylar?« fragte Hawk.
    »O ja«, stimmte sie zu und stand auf.
    »Brauchst du frische Kleidung?«
    »Ich habe meine eigenen Sachen mitgebracht«, erwiderte sie und zeigte auf ihr Bündel, das unter einem Baum neben Nutmegs Sattel lag.
    »Hoffentlich hast du nichts dagegen, wenn ich dich begleite.« Er holte das Bündel, nahm ihren Arm und führte sie zur Uferböschung. Als sie einen Finger ins Wasser tauchte, erschauerte sie. »Du musst nicht hineinsteigen wasch dich einfach nur«, schlug er vor und reichte ihr die duftende Seife, die er aus der Decke gewickelt hatte.
    Aber Skylar schüttelte den Kopf. Noch immer fühlte sie die Spuren zu vieler Hände auf ihrem Körper. Sie kleidete sich aus, tauchte im Bach unter, dann seifte sie sich zitternd ein. Nachdem sie den Schaum abgespült hatte, sprang sie ans Ufer, und Hawk hüllte sie in die Decke.
    Obwohl er sie fest an sich drückte, fröstelte sie immer noch. »So viele Tote ... «
    Seufzend strich er über ihr Haar. »Die Indianer leben in einer kriegerischen Gesellschaft. Ebenso wie die Sioux wachsen auch die Crow mit der Gewissheit auf, dass sie ihre Feinde bekämpfen müssen. Und keiner fürchtet den Tod.«
    »Was für eine grausame Gesellschaftsordnung ... «
    »Vor nicht allzu langer Zeit musste ich einen Krieg miterleben, in dem weiße Soldaten ihre Brüder töteten. Sind unsere Schlachten in der Prärie schlimmer?«
    Eine Zeitlang schwieg Skylar, dann gestand sie: »Ich hatte solche Angst ... «
    »Jetzt ist es vorbei.«
    »Beinahe hätte der Mann mit dem schwarzbemalten Gesicht ... «
    »Nein, denn ich war stets in deiner Nähe. Während ich abwartete und die Kampfkraft der Crow einschätzte, brachte Sloan ihre Ponys weg. Und ich ließ dich nicht aus den Augen. Also konnte dir gar nichts zustoßen. Zieh dich jetzt an. Sloan wird Willow ablösen, und später übernehme ich die dritte Wache. Vorher will ich ein bißchen schlafen.«
    Er half ihr in die Unterwäsche und streifte das Kleid über ihren Kopf. Dabei bemerkte er an

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