Der Indianerlord
... Nein, es war nicht ihr Herz. jemand klopfte an die Hüttentür. Und dann flog sie auf.
»Hawk?« rief eine sorgenvolle Stimme, und der Indianer drehte sich um.
Als Skylar an ihm vorbeispähte, sah sie zwei Männer auf der Schwelle stehen - in Uniform! Der eine war jung und blond, das Gesicht glattrasiert, der andere älter, mit gepflegtem grauen Schnurrbart.
O Gott die Kavallerie war gekommen! Skylar schrie auf.
»Tut mir leid, Hawk«, entschuldigte sich der ältere Soldat und stieß den jüngeren an. »Er ist - beschäftigt. mit einer Lady.«
Beschäftigt? Mit einer Lady? Glaubten sie etwa ... ? »Nein!« würgte sie hervor. Das Gewicht des Indianers schnürte ihr den Atem ab. Deshalb konnte sie nicht erklären, warum sie halbnackt auf dem Bett lag, unter diesem Wilden.
Natürlich. Die Situation musste einen völlig falschen Eindruck erwecken. Entsetzt starrte sie in seine spöttischen grünen Augen.
»Beruhige dich, meine Liebe«, bat er in zärtlichem Ton, »Diese galanten Gentlemen werden Stillschweigen bewahren.«
»Aber ... «
»Reg dich doch nicht so auf, Liebling«, flüsterte er dicht an ihrem Mund. Dann schob sich seine warme Zunge zwischen ihre Lippen. Seine Finger, mit ihren verschlungen, hielten ihren Kopf fest. Und so vermochte sie dem Kuss nicht auszuweichen, der ihr den Atem nahm. Plötzlich begann sich der Raum zu drehen ... Endlich richtete er sich auf, und sie rang mühsam nach Luft.
»Alles in Ordnung, meine Liebe, du brauchst dich nicht zu genieren.«
»Verdammt!«
»Bitte, Ma'am, verzeihen Sie ... « Der ältere Mann räusperte sich verlegen. »Hawk, wir hatten keine Ahnung, dass Sie weibliche Gesellschaft genießen ... «
»Wirklich, Captain, Sie müssen sich nicht entschuldigen«, fiel ihm der erstaunlich beredsame Indianer ins Wort. »Es war mein Fehler, dass ich Sie nicht kommen hörte.«
»Das ist es ja, was mir Sorgen bereitet. Normalerweise hören Sie, wenn ein Pony in weiter Ferne schnaubt.«
»Gewiss, aber soeben war ich tatsächlich sehr beschäftigt.«
Der Captain lachte. »Gerade die Sioux wissen doch, wie gefährlich die Frauen sind, die den Männern den Kopf verdrehen und ihre Sinne betören können.«
»Allerdings, und ich schäme mich, weil ich so unachtsam war.«
»Nun, das beweist wenigstens, dass auch Sie ein Mensch sind. «
»Ein Mensch?« fragte Skylar erbost.
Sofort presste sich das Gewicht des Indianers noch schwerer auf ihren Körper, so dass sie nicht mehr weitersprechen konnte.
»Vielen Dank, Captain«, entgegnete er. »Vielleicht habe ich eine einleuchtende und durchaus respektable Erklärung für mein Verhalten. Dies ist Lady Douglas.« Belustigt schaute er in ihre Augen.
»Lady Douglas!« rief der Captain. »Ich wusste doch nicht ... «
»Ja!« stieß sie hervor. Jetzt würde sie ihm endlich klarmachen, was hier vorging und dass sie gerettet werden musste. Triumphierend erwiderte sie den spöttischen Blick des Indianers. »Ich bin Skylar Douglas, und ich bitte Sie, Sir ... «
»Davon hatten wir nichts gehört. Bitte, Ma'am, verzeihen Sie. Hawk, die Angelegenheit -ist zwar wichtig, aber ich werde Sie in ein paar Tagen noch einmal aufsuchen. Tut mir leid. Nun wollen wir Sie nicht länger stören.«
»Schon gut, mein Freund. Natürlich wären wir vorerst lieber allein.« Der ältere Kavallerieoffizier zog den jüngeren aus der Hütte und schloss die Tür.
»Nein, warten Sie! « schrie Skylar und versuchte den Indianer wegzuschieben. Als ihr das misslang, biss sie in seine Schulter.
Heftig zog er sie an den Haaren. »Tun Sie das nie wieder, Lady!«
»Dann lassen Sie mich gehen!«
Zu ihrer Verblüffung rückte er beiseite. Sie sprang aus dem Bett, rannte zur Tür und riss sie auf. »Warten Sie, Gentlemen! Bitte, Sie müssen mich anhören. Hilft mir denn niemand? Ich schwöre, ich bin Lady Douglas ... «
Bronzebraune Finger umfassten ihr Handgelenk und zerrten sie ins Zimmer zurück.
»Mein Gott, warum retten sie mich nicht?« kreischte sie. »Das sind Kavalleristen von der US-Army - und Sie sind ein Indianer. Ist denn die ganze Welt verrückt geworden?« Vergeblich wehrte sie sich gegen den harten Griff, während Hufschläge in der Nacht verklangen. »Ich muss den Soldaten nachlaufen - und ihnen begreiflich machen ... «
»Aber sie würden Ihnen nicht helfen.«
»Oh doch, wenn sie erfahren, dass, Sie mich entführt und beinahe - vergewaltigt haben. Dann werden sie mich vor Ihnen retten.«
»Nein - auch wenn Sie Lady Douglas sind. Und
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