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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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erklären.
Deshalb wechselte er lieber das Thema.
      »Machst du ihm eine Tasse Tee mit Whisky?« fragte er Hannah. »Ich bleibe dann bei ihm.«
      Er schob sie in Richtung Küche,
drehte sich um und betrat wieder das Schlafzimmer. Er setzte sich auf
die Bettkante und zündete sich eine Zigarette an.
      »Ich muß alles wissen, Colum«, sagte er zu O'More. »Namen, Orte, wer was wann tut.«
      »Machst du doch mit, Sean?« meinte der Alte erleichtert.
      »Übernimmst du die Organisation?«
      »Ich befasse mich damit«,
antwortete Rogan. »Ich fahre zu Costello und sehe mir die Sache
an. Mehr kann ich nicht versprechen.«
      Colum O'More atmete tief aus. »Das genügt mir!«

    7

      Harry Morgan wachte auf und starrte
die Zimmerdecke an, von der die Farbe abblätterte. Mit etwas
Phantasie sah man dort oben eine Karte von London. Er dachte
wehmütig an die kleine Bar in der Dean Street in Soho zurück,
in der er früher oft gewesen war. Und die junge Griechin, der die
Bar gehört hatte ...
      Seine Kehle war trocken. Er hatte
einen schlechten Geschmack im Mund. Er tastete unter dem Bett nach der
Flasche, fand sie leer und ließ sie mit einem Fluch fallen. Dann
stand er auf: ein magerer Mann mit rotbraunem Haar, dunklen Augen und
einem schmalen Mund, der stets spöttisch zu lächeln schien.
      Er zog sich einen alten Pullover
über und ging zur Tür. In diesem Augenblick schrie jemand im
Flur wütend auf. Als Morgan aus seinem Zimmer trat, stolperte
Costellos schwachsinniger Sohn mit vor Angst weit aufgerissenem Mund
gegen ihn. Und Fletcher war ihm dicht auf den Fersen.
      Fletcher, ein muskulöser,
grobschlächtiger Kerl, wollte nach dem Jungen greifen, aber Morgan
hinderte ihn daran. »He, was soll das?«
      »Das Schwein hat mir alle
Kippen geklaut! Ich hatte drei Packungen unter dem Kopfkissen. Jetzt
sind sie weg!«
      »Du hast sie gestern abend beim
Pokern an mich verloren«, behauptete Morgan. »Du warst nur
zu betrunken, um dir das zu merken.«
      »Das sagst du jetzt!«
      Fletcher stieß Morgan zur Seite
und griff nach dem Jungen, der vor ihm durch die Tür am Ende des
Korridors fliehen wollte. Was dann geschah, ereignete sich so rasch,
daß Fletcher sich später nicht mehr genau an den Ablauf
erinnern konnte.
      Eben griff er noch nach dem Jungen.
Im nächsten Augenblick stolperte er durch die Tür in den
gepflasterten Hof hinaus. Als er sich aufraffen wollte, spürte er
einen Fuß im Nacken. Sowie er sich zu befreien versuchte, wurde
der Druck stärker. Dann ließ er plötzlich ganz nach, so
daß Fletcher sich umdrehen konnte.
      Er sah einen großgewachsenen
Mann über sich stehen. Fletcher hatte noch nie Angst gehabt und
empfand auch jetzt keine. Aber sein Instinkt warnte ihn vor diesem
Mann, der bestimmt zu kämpfen verstand.
      »Steh auf!« befahl Sean Rogan ihm.
      Hannah Costello stand neben dem Ford
und hatte dem Jungen einen Arm um die Schultern gelegt. Morgan lachte
darüber. Er trat vor, als Fletcher auf die Beine kam. »Ich
bin Harry Morgan, Mr. Rogan, und dieser Neandertaler ist Jesse
Fletcher. Sie müssen seine schlechten Manieren entschuldigen. Er
hat leider ein bißchen wenig Gehirn mitbekommen.«
      »Eines Tages stopfe ich dir noch das Maul!« drohte Fletcher und hinkte ins Haus.
      »Wo ist mein Onkel?« wollte Hannah wissen.
      »Er ist nach Ambleside
gefahren, um einzukaufen. Es würde mich wundern, wenn er
zurückkäme, bevor die Pubs schließen.«
      Morgan trat spöttisch grinsend
zur Seite, und Rogan ging an ihm vorbei ins Haus. Als er in das
geräumige Wohnzimmer kam, hockte Fletcher dort mit einer Flasche
und einem Glas am Fenster.
      »Wo ist der Junge?« fragte Rogan, als Hannah und Morgan hereinkamen.
      »Irgendwo in den Hügeln«, antwortete sie. »Er kommt oft erst abends zurück.«
      »Wie steht es mit Betten?«
      »Oben stehen zwei. Ich schlafe in einem. Mein Onkel und Brendan teilen sich das andere.«
      »Jesse und ich sind drüben auf der anderen Seite«, warf Morgan ein.
      »Sollen wir vielleicht ausziehen?« knurrte Fletcher.
      Rogan erwiderte seinen Blick gelassen. »Ob ihr das müßt, erfahrt ihr rechtzeitig.«
      Er ließ Morgan stehen und ging
mit Hannah in die Küche. Fletcher leerte sein Glas mit einem
Fluch. »Der große Sean Rogan ... daß ich nicht lache!
Nur ein großer Bauernlümmel. Ein richtiger Schlag, und schon
platzt er aus den Nähten.«
      »Warum sagst du ihm das nicht selbst,

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