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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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aus
Kendal.«
      »Was ist mit dem
Geldtransportwagen? Soviel ich von Colum gehört habe, muß er
eine harte Nuß sein.«
      »Nur ein großer
Stahlkasten auf Rädern, wie er heutzutage üblich ist. Der
Fahrer hat Sprechfunkverbindung mit der County Police. Er meldet sich
alle halbe Stunde.«
      »Wo ist die schwache Stelle? Rigg Station?«
      »Nein«, antwortete
Morgan. »Der Wagen kommt meistens erst fünf Minuten vor
Abfahrt des Zuges an. Er wird rückwärts an die Laderampe
gefahren und bleibt dort stehen, bis der Zug hält.«
      »Wissen Sie das bestimmt?«
      »Fragen Sie Hannah. Sie hat am
letzten Freitag in Bahnhofsnähe gewartet, und in der Woche zuvor
haben Fletcher und ich alles von einem Hügel aus mit dem Fernglas
beobachtet. Dort ist nichts zu holen. Wir hätten nicht genug Zeit.
Außerdem sind die Züge seit dem großen Postraub mit
Sprechfunkgeräten ausgerüstet.«
      »Ein schwieriger Fall.«
      Morgan nickte. »Der Alte
scheint geglaubt zu haben, wir könnten den Wagen zwischen Kendal
und Rigg anhalten und ausrauben. Aber das zeigt nur, wie weit er hinter
der Zeit herhinkt.«
      »Haben Sie eine bessere Idee?«
      Fletcher lachte stolz. »Die
beste, die Sie sich vorstellen können, Rogan. Los, erzähl's
ihm, Harry!«
      »Wir haben draußen in der
Scheune einen alten Lastwagen stehen«, fuhr Morgan fort.
»Wie ich die Sache sehe, müssen wir versuchen, die beiden
Wächter aus ihrem Wagen zu locken zum Beispiel durch einen
schweren Unfall.«
      »Sie wollen einen vortäuschen?«
      »Richtig. Wir wissen eine gute
Stelle, die zwei Meilen von Rigg Station entfernt ist. Dort kippen wir
den alten Lastwagen um und zünden ihn an. Vielleicht legt sich
auch einer von uns als Verletzter auf die Straße. Dann halten sie
bestimmt. Daran kann niemand vorbeifahren.«
      »Und dann treten die anderen in Aktion, was?«
      Morgan nickte. »Ganz einfach, nicht wahr?«
      »Zu einfach«, entschied Rogan.
      »Haben Sie vielleicht einen besseren Vorschlag?« erkundigte sich Fletcher.
      »Noch nicht«, antwortete
Rogan, »aber er kann jedenfalls nicht schlechter sein.« Er
wandte sich an den sichtlich wütenden Morgan. »Ihr Plan hat
zwei große Fehler. Erstens benachrichtigen die Wächter
sofort die County Police, sobald sie den angeblichen Unfall sehen.
Innerhalb der nächsten fünf Minuten fährt dann ein
Streifenwagen von Kendal aus los, und die Polizei erwartet einen
weiteren Funkspruch, sobald der Unfall untersucht worden ist. Sonst
leitet sie nämlich sofort eine Großfahndung ein.«
      Morgan und Fletcher schwiegen
betroffen. »Der zweite Punkt ist nicht weniger wichtig«,
erklärte ihnen Rogan. »Nehmen wir einmal an, die
Wächter hätten in der Aufregung vergessen, die Polizei zu
benachrichtigen. Was passiert dann in Rigg Station, wenn der Wagen
nicht kommt?. Sie haben selbst gesagt, daß alle Postzüge
jetzt mit Sprechfunk ausgerüstet sind. Folglich würde die
Polizei von dort aus alarmiert. Und dann beginnt die gleiche
Großfahndung, für die es bestimmt schon einen Alarmplan
gibt.«
      Als Hannah leise lachte, drehte sich
Fletcher wütend nach ihr um. »Halt gefälligst die
Klappe!«
      Morgan legte ihm eine Hand auf den
Arm. »Nein, er hat recht, Jesse.« Er sah zu Rogan
hinüber. »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
      »Es gibt immer bessere
Möglichkeiten, wenn man sie nur findet«, antwortet Rogan.
»Ich muß mich morgen früh erst einmal umsehen.«
      In diesem Augenblick rollte ein alter
Lastwagen mit hohen Bordwänden durchs Tor in den Hof, streifte es
mit einem bereits verbeulten Kotflügel und kam erst dicht vor dem
Haus zum Stehen. Dann öffnete sich die Tür, und ein alter
Mann fiel fast hinaus.
      Als er schwankend am Fenster
vorbeiging, schüttelte Morgan angewidert den Kopf. »Er war
bestimmt wieder in jeder Kneipe von Ambleside, hat die Klappe
aufgerissen und massenhaft Geld ausgegeben.«
      »Das geht euch nichts an«, stellte Hannah aufgebracht fest.
      Dann erschien Paddy Costello an der
Tür. Sein rotes Gesicht war zu einem blöden Grinsen verzogen.
»Gott segne euch alle!« rief er aus.
      Die anderen schwiegen, bis Rogan gelassen antwortete: »Gott segne Sie.«
      Der Alte starrte ihn an. Sein
Unterkiefer hing herunter. »Heilige Muttergottes«,
flüsterte er schließlich. Er stolperte auf Rogan zu und
griff nach seiner Hand. »Das ist ein großer Tag für
mich, Mr. Rogan. Der größte Tag überhaupt!«
      Seine

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