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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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bereits zehn Jahre jünger gemacht, Sean.«
      »Nur nicht zu voreilig!«
wehrte Rogan ab. Er trat ans Fenster und sah in den Regen hinaus.
»Wieviel haben Soames und Jack Pope mit dieser Sache zu
tun?«
      »Gar nichts«, antwortete
Colum O'More. »Sie sind im voraus für ihre Arbeit bezahlt
worden. Ich weiß nicht einmal, ob sie eine Ahnung haben, wo wir
sind und was wir tun. Ich habe erst einmal mit Soames gesprochen. Pope
kenne ich nur von einem Foto. Ich habe eine Deckadresse angegeben und
meine Spuren sorgfältig verwischt. Deshalb habe ich auch Hannah
als Vermittlerin eingeschaltet. Nicht einmal ihr Onkel weiß, wo
ich mich aufhalte.«
      »Mir hat Popes Art nicht
gefallen«, erklärte ihm Rogan. »Nachdem er mir den
Ford gegeben hatte, habe ich an der Straße gehalten und bin zu
Fuß zurückgegangen. Er und Soames haben im Wohnzimmer des
kleinen Hauses die Köpfe zusammengesteckt.«
      Der Alte runzelte die Stirn. »Und?«
      »Jack Pope ist jetzt in
Ambleside. Er hat bereits mit Morgan Verbindung aufgenommen. Hannah hat
gehört, daß Morgan mit Fletcher darüber gesprochen hat.
Auch ihr Onkel hat dabei die Finger im Spiel.«
      »Diese verdammten Kerle haben mich verraten und verkauft!« murmelte Colum O'More.
      »Du hast sie von Soames
anwerben lassen. Die Verbindung hat also von Anfang an bestanden.
Wieviel haben Morgan und Fletcher im voraus bekommen?«
      »Jeder fünfhundert Pfund.
Den Rest sollen sie zwei Wochen nach dem Überfall von einem Mann
bekommen, den ich in Liverpool kenne.«

  Rogan schüttelte den Kopf. »Das genügt nicht, Colum. Die beiden sind Profis. Wenn sie einen Auftrag übernehmen, verlangen sie die Hälfte im voraus und den Rest nach getaner Arbeit. Du hättest gleich mißtrauisch werden müssen, als sie mit einer so geringen Anzahlung zufrieden waren.«
      »Woher hätte ich das wissen sollen?« fragte O'More aufgebracht. »Wann habe ich es bisher nötig gehabt, mich mit solchem Gesindel abzugeben?«
      »Nur keine Aufregung!« Rogan hob lächelnd die Hand. »Die Sache interessiert mich langsam.«
      »Mich auch, darauf kannst du dich verlassen!«
      Der Alte öffnete die Tischschublade und nahm eine amerikanische Armeepistole heraus, die er Rogan zuwarf.
      Rogan fing die Waffe geschickt auf, zog das Magazin heraus, überprüfte es und schob es zurück. »Hoffentlich kann ich noch damit umgehen.«
      »Ich schlage nicht etwa vor, daß du deine Helfer nach dem Überfall umlegen sollst, aber vielleicht kannst du die Pistole doch gut brauchen«, erklärte O'More ihm grinsend. »Wann rechnest du mit Schwierigkeiten?«
      »Erst auf der Farm nach dem Überfall. Wenn sie früher losschlagen, können sie alles verderben. Für so dumm halte ich Morgan nicht.«
      O'More fluchte und rieb sich sein schmerzendes Bein. »Ich hocke als Krüppel hier und kann dir nicht einmal helfen, Sean!«
      »Vergiß Hannah nicht. Auf sie kann ich mich wenigstens verlassen.« Rogan stand auf. »Mach dir keine Sorgen, Colum. Mir ist schon viel geholfen, wenn ich weiß, mit wem ich es zu tun habe.«
      Hannah kam aus der Küche und zog ihren Mantel an. »Die Sandwiches stehen auf dem Tisch, Colum.« Sie wandte sich an Rogan. »Fertig?«
      »Natürlich.« Rogan schlug dem Alten auf die Schulter. »Schuster bleib bei deinen Leisten, Colum, und das sind eben meine. Dafür habe ich schon immer Talent gehabt.«
      Er verließ das Haus. Der Regen war stärker geworden. Rogan lief über den Hof, setzte sich in den Ford und schaltete das Radio ein. Sekunden später begannen die Nachrichten. Als Rogan zuhörte, öffnete Hannah die andere Tür und setzte sich ans Steuer.
      Im Fernen Osten drohte eine politische Krise, die Autoarbeiter streikten wieder einmal, und die Opposition meldete schwere Bedenken gegen die Einwanderungspolitik der Regierung an. Die letzte Meldung befaßte sich mit Rogan. Der Ausbrecher war noch flüchtig, aber die Polizei durchkämmte das Moor und war davon überzeugt, ihn bald festnehmen zu können.
      Rogan stellte das Radio ab und nickte Hannah lächelnd zu. »Bisher ist alles in Ordnung. Komm, wir müssen zur Farm zurück.«
      Sie legte den Gang ein und ließ den Ford aus dem Hof rollen.

    11

      »Ich gehe alles noch einmal durch«, sagte Rogan. Er beugte sich über die Karte. Die anderen drängten näher heran, und Fletcher hätte fast die Petroleumlampe umgeworfen.
      »Paddy fährt als erster mit dem Lastwagen los und wartet an der

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