Der italienische Nachbar (German Edition)
Augen und wandte ihm das Gesicht zu. Er war so nah, seine dunklen Augen funkelten.
„Als ich fünfzehn war, habe ich einen Jungen geküsst“, sagte er leise, seine Stimme klang heiser. Seine Beichte kam so unerwartet, dass ich die Luft anhielt und nicht wagte weiter zu atmen. „Ich bin damals so sehr über mich selbst erschrocken, dass ich mich von dem Tag an gegen jegliche Anziehungskraft wehrte, die von Männern ausging. Es war oft hart, aber es ist mir immer gelungen.“ Er griff behutsam nach meiner Hand , ich schloss meine Finger um die seinen. „Bis ich dich getroffen habe“, fuhr er fort. „Warum kann ich mich bei dir nicht verstellen? Warum ist es, als würdest du bis ins T iefste meiner Seele blicken können und sehen, was dort schlummert?“ Er hob die Hand und legte sie an meine Wange. „Noah …“
„Ich … ich weiß es nicht“, antwortete ich wispernd und schluckte hart. Ich wunderte mich, dass ich überhaupt noch fähig war, zu sprechen. Mein hämmerndes Herz musste doch jegliches Geräusch übertönen, oder?
Sein Gesicht näherte sich meinem.
Er hob die Hand und strich mit dem Daumen sanft über meine Unterlippe. Seine Finger zitterten.
Und dann küsste er mich.
Seine Lippen legten sich warm und weich auf meine und ich war heilfroh, dass ich saß, weil meine Knie zu Pudding wurden. Sein Kuss war zuerst etwas schüchtern und auch ich versuchte mich zurückzuhalten. Ich griff vorsichtig in seinen Nacken und zog ihn etwas näher an mich. Unsere Zungen trafen gleichzeitig aufeinander und entzündeten ein Feuerwerk der Emotionen . Wir küssten uns heftiger und begannen wie auf Kommando gegenseitig an unseren Klamotten zu zerren. Ich drückte ihn auf das Sofa zurück, er stöhnte leise. Alessandro lag auf dem Rücken, als wir den Kuss lösten, um Luft zu holen. Seine faszinierend dunklen Augen bedachten mich voller Leidenschaft und Begierde. Er streckte die Arme nach mir aus. Ich legte mich vorsichtig über ihn und fiel ungeduldig über seinen schönen Mund her. Alessandro stöhnte erneut auf und schlang ein Bein um meins. Seine Hand tastete unter mein T-Shirt und streichelte meinen nackten Rücken. Oh mein Gott, ich musste träumen, das konnte unmöglich real sein! Ich war bereits so hart, dass meine Hose viel zu eng war und spürte auch seine Erektion deutlich an meinen Lenden. Diesmal war es an mir, lustvoll aufzustöhnen. Ich begann mich auf ihm zu bewegen, küsste seinen Hals und schob sein Shirt nach oben, um seinen Oberkörper zu liebkosen. Als meine Lippen seine Brustwarzen berührten und ich darüber leckte, entfuhr ihm ein Laut, der so sexy war, dass ich beinahe gekommen wäre.
„Noah …“, keuchte er atemlos, während er sein Becken hob und meinen Bewegungen entgegen kam. „Oh, mio d io!“
Wir waren dabei, uns im Strudel der Leidenschaft zu verlieren, ich spürte es. Ich wollte ihm seine Kleider vom Leib reißen, mich zwischen seine Beine drängen und in ihn eindringen. Ich wollte ihn nehmen, bis er vor Ekstase unter mir schrie.
Die Türglocke nahm ich zuerst nur irgendwo in meinem Hinterkopf wahr, doch als es länger und ungeduldiger läutete, zuckte Alessandro zusammen und innerhalb einer Sekunde war der Zauber zerstört. Er sah mich erschrocken an und atmete schwer. Seine Wangen waren gerötet und seine Lippen vom Küssen rosig und geschwollen. Er wirkte verlegen und zugleich wahnsinnig sexy.
„D … der Schlüsseldienst“, stieß er heiser hervor, während er mich an beiden Schultern festhielt und sachte von sich weg schob. Er fuhr auf und flüchtete aus dem Raum. Ich blieb wie erstarrt sitzen und brachte es nicht fertig, aufzustehen. Wie in Trance hörte ich die Stimmen von Alessandro und dem Mann vom Schlüsseldienst herüber und nahm die Geräusche war, als dieser am Türschloss hantierte.
Gefühlte Stunden später vernahm ich Schritte im Flur und sah auf.
Alessandro stand im Türrahmen, blickte mich an und ich wusste, dass es das gewesen war. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände – von Bedauern bis Schuldbewusstsein war alles dabei.
„Tut … tut mir leid, Noah“, sagte er kopfschüttelnd. „Das hätte nicht passieren dürfen.“ Er presste die Lippen aufeinander und atmete tief ein und aus.
„Schon okay“, er widerte ich leise und brachte es nun doch fertig, aufzustehen. Als ich vor ihm stand , hob er die Hand und griff nach meinem Arm. Warm lagen seine Finger an meiner Haut.
„Hey, es liegt nicht an dir.“ Er drückte meinen Arm.
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