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Der italienische Nachbar (German Edition)

Der italienische Nachbar (German Edition)

Titel: Der italienische Nachbar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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frustriert. Oder bildete ich mir das nur ein? Ich spürte, wie meine Brust eng wurde, schluckte den Knoten im Hals hinunter und brachte ein mühsames Lächeln hervor.
    „Das freut mich für dich. Kein Problem. Dann eben ein andermal.“
    Alessandros Mundwinkel hoben sich.
    „Hey, aber was hältst du von einem Männerabend am Sonntag im Pub?“
    Ich zuckte mit den Schultern und tat so als müsse ich erst überlegen.
    „Ich denke, dass müsste klappen. Ich sag dir aber noch Bescheid.“
     
     
    **** *
     
     
    Am nächsten Abend wollte ich es mir gerade mit einem Buch auf dem Sofa gemütlich machen, als ich eine aufgebrachte Frauenstimme im Flur hörte. Carina. Sie brüllte so laut, m an hörte sie bestimmt über zwei oder drei Etagen. Ich legte mein Buch beiseite und ging zur Wohnungstür. Neugierig spähte ich durch den Spion und entdeckte Alessandro, der in seinem Türrahmen stand und sich mit einer Hand hektisch durch das Haar fuhr.
    „Meine Güte, Carina! Ich kann d och nicht auf Abruf bereit sein! Wir müssen doch nicht jeden Tag aneinander kleben, oder? Was soll das überhaupt?“
    Ich hörte ein eigenartiges Geräusch, das wohl aus Carinas Kehle kam. Es hörte sich an, wie das Quieken eines Schweins auf der Schlachtbank.
    „Oh doch! Das kann ich ja wohl erwarten, nachdem wir uns ein paar Tage nicht ge sehen haben !“, antwortete sie hysterisch. „Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“
    Mein Zorn auf diese Mistziege erfasste jede Faser meines Körpers. Ich ballte die Fäuste an den Seiten und biss die Zähne aufeinander, bis mein Kiefer knirschte. Noch immer verstand ich nicht, was Alessandro an Carina fand , außer ihrem guten Aussehen. Er war ein kluger, besonnener Typ, während sie eine hohle Nuss mit einem schwachen Charakter war. Arrogant, überheblich und gleichgültig war sie sich selbst offensichtlich die wichtigste Person im Leben. Ich bekam nicht genau mit, um was es in ihrem Streit ging, doch ich sah Alessandros genervten Gesicht sausdruck . Am liebsten hätte ich die Tür aufgerissen und sie aus dem Haus geworfen. Sie schrie ihn an und lief zum Treppenabsatz, Alessandro folgte ihr.
    „Carina! Jetzt warte doch, das ist doch lächerlich!“
    „Leck mich, Alessandro!“ Sie wandte sich zu ihm um. „Du bist lächerlich!“, fuhr sie ihn in schrillem Ton an, bevor sie die Treppen hinunter hastete. Alessandro hob die Hände und fuhr sich mit einer hilflosen Geste durch das Haar, bevor er sich zu seiner Wohnung umdrehte. Ich hörte, wie sie unten die Haustür zuschlug, gleichzeitig fiel die Tür zu Alessandros Wohnung zu.
    „ Porca miseria !“ Alessandro trat mit dem Fuß gegen die geschlossene Tür, dann steckte er beide Hände in seine Hosentaschen und legte die Stirn gegen das Holz. Er verharrte eine gefühlte Minute so, bevor er sich plötzlich umwandte und schnurstracks auf meine Wohnungstür zuging.
    Ich war so überrascht, dass ich erschrocken zurück stolperte, mich im Kleiderständer verfing und diesen mit zu Boden riss. Ich fl uchte und versuchte m ich aus einem Berg von Jacken zu befreien, indem ich wild mit den Armen ruderte.
    Als es mir endlich gelang die Tür zu öffnen, konnte ich in Alessandros Gesicht lesen, dass ich ein urkomisches Bild abgeben musste. Mein rechter Fuß hing noch im Kleiderständer, zwei Jacken hatten sich um meinen Arm gewickelt und ich hatte das ungute Gefühl, meine Frisur glich einem Strohhaufen. Alessandros Mundwinkel begannen zu z ucken, bis er schließlich laut auflachte.
    „Schön, dass ich dich zum Lachen bringen kann“, murmelte ich und spürte, wie meine Wangen heiß wurden. Endlich schaffte ich es, meinen Fuß aus dem Kleiderständer zu befreien und schüttelte die Jacken ab. „Ich … ähm … das blöde Ding hat mich angegriffen, als ich die Tür öffnen wollte.“
    „Aha …“, antwortete Alessandro noch immer grinsend. Wir blickte n uns einige Sekunden lang stumm an, bis Alessandros Grinsen erstarb und er mich mit einer Intensität an sah , die mich frösteln ließ.
    „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte ich mit rauer Stimme und schluckte schwer. Die Luft begann zu knistern, unsichtbare Blitze schlugen zwischen uns ein .
    Alessandro zuckte die Schultern. „Ja … nein, eigentlich nicht.“ Ein Seufzen wich aus seiner Kehle.
    „Komm erstmal rein.“ Ich deutete mit einem Kopfnicken in meine Wohnung.
    „Ich hab mich mit Carina gestritten.“
    „Das war nicht zu überhören“, antwortete ich.
    „Kann ich bei dir den

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