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Der Jäger

Der Jäger

Titel: Der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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erwähnten Personen zum Kreis der Verdächtigen. Und zu diesem Kreis gehört auch Ruth Gonzalez, selbst wenn Sie es nicht wahrhaben wollen. Sie hatte eine längere Liaison mit Lewell, falls Sie das vergessen haben sollten. Es wäre also durchaus möglich, dass sie einen Schlüssel zu seiner Wohnung hatte. Und wir wissen bis jetzt nicht, ob es stimmt, dass diese Liaison schon seit längerem beendet war. Wir wissen eigentlich so gut wie nichts über sie. Und deshalb möchte ich Ihnen dringend davon abraten, sich mit ihr zu treffen. Es wäre nur in Ihrem eigenen Interesse.«
    Kullmer schluckte schwer und, sah die Kommissarin schließlich herausfordernd an. »Ich lasse mir von Ihnen nicht vorschreiben, mit wem ich mich treffe … Aber gut, machen wir einen Deal. Ich treffe mich mit ihr und fühle ihr dabei ein wenig auf den Zahn. Ich verspreche Ihnen auch, keine Dummheiten zu machen.«
    »Was verstehen Sie unter Dummheiten?«
    »Sollte sie Informationen von mir haben wollen, bekommt sie keine oder falsche. Wenn sie wirklich etwas mit der ganzen Sache zu tun hat, was ich absolut nicht glaube, dann kriege ich es raus. In dem Fall bin ich Ihre Trumpfkarte.«
    »Also gut. Aber passen Sie auf sich auf. Und ich hoffe natürlich für Sie, dass ich Unrecht habe. Ich vertraue Ihnen.«
    »Danke, das ehrt mich, werte Frau Kommissarin. Sie ahnen gar nicht, wie sehr ich das zu schätzen weiß«, erwiderte er sarkastisch. »Sie kriegen meine Meldung am Montag. Und jetzt einen schönen Tag noch.« Er machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Büro, die Tür hinter sich zuknallend.
    »Musste das sein?«, fragte Berger, der sich zurückgelehnt unddie Unterhaltung gespannt verfolgt hatte. Er hielt eine Zigarette in der Hand.
    »Ja, das musste sein. Denn manchmal denkt unser lieber Herr Kullmer mehr mit seinem Schwanz als mit seinem Kopf. Und Sie wissen besser als jeder andere hier, dass Kullmer schon mal beinahe seinen Dienst wegen einer Affäre mit einer Mörderin quittieren musste. Ich will ihn nur vor einer großen Dummheit bewahren.«
    »Er ist alt genug und kann selber auf sich aufpassen«, sagte Hellmer, der lässig am Schrank lehnte und die Arme über der Brust verschränkt hatte.
    »Ich scheiß drauf, ob er alt genug ist oder nicht! Uns läuft die Zeit davon! Ich möchte heute noch zu Maibaum und Kleiber fahren und deren Alibis überprüfen. Außerdem sollen sich noch am Wochenende ein paar andere Kollegen um die Viten der van Dycks, Kleibers, Maibaums und Richters kümmern, wobei ich insbesondere an der von Susanne Richter interessiert bin. Außerdem brauche ich auch die Vita von der Gonzalez. Und besonders wichtig sind Gästelisten der Partys oder Feiern oder wie immer die das nennen der vergangenen zwei Jahre. Wenn es keine Gästelisten mehr gibt, dann will ich sämtliche Namen wissen, die ihnen einfallen. Kleiber und Maibaum übernehmen wir gleich selbst, um die andern kümmern wir uns am Montag …«
    »Augenblick«, wurde sie von Hellmer unterbrochen. »Was willst du mit den Viten von den van Dycks? Meinst du etwa im Ernst, einer von denen hätte die eigene Tochter umgebracht?«
    »Es gibt Leute, die haben schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. Und ich hab hier bereits Sachen erlebt, von denen ich niemals für möglich gehalten hätte, dass es so etwas überhaupt gibt. Ich denke, es wird Zeit, dass wir richtig lospowern. Und jetzt fahren wir. Frank, kommst du bitte.«
    Hellmer verzog die Mundwinkel und warf Berger einen eindeutigen Blick zu. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatten,holte Berger aus der untersten Schublade seines Schreibtischs die Flasche Cognac heraus. Er schüttete den Kaffeebecher halb voll, legte die Flasche zurück und nahm einen kräftigen Schluck.

Samstag, 17.30 Uhr
     
    Bei Maibaums.
    Eine junge Frau von vielleicht zwanzig Jahren kam ans Tor, sprach mit einem stark französischen Akzent und ging vor den Beamten ins Haus. Maibaum begrüßte sie in der Eingangshalle und bat sie ins Wohnzimmer. Er hatte eine beige Cordhose und ein blaues Hemd an, dessen zwei oberste Knöpfe offen standen.
    »Herr Maibaum, wir hätten noch ein paar Fragen an Sie und Ihre Frau …«
    »Augenblick, ich hole meine Frau. Sie ist oben in ihrem Zimmer und liest, soweit ich weiß.«
    Durant und Hellmer setzten sich auf die Couch, nur wenige Sekunden später kehrte Maibaum mit seiner Frau Carmen zurück. Sie trug ein gelbes, weit geschnittenes Hauskleid und duftete nach Roma. Sie hatte das rötlich blonde

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