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Der Jäger

Der Jäger

Titel: Der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Mineralwasser und zwei Gläsern zurück und stellte alles auf den Tisch.
    »Was können wir für Sie tun?«, fragte er, während er die Flaschen öffnete und die Gläser voll schenkte.
    »Es tut uns Leid, aber wir müssen Ihnen noch ein paar Fragen stellen. Sie haben sicher von den Morden an Maria van Dyck und Jeanette Liebermann gehört?«, sagte die Kommissarin.
    Kleiber schüttelte den Kopf. »Das mit Maria habe ich heute Morgen erfahren. Aber das mit Jeanette ist mir neu. Es ist, gelinde gesagt, ein Schock für mich, das zu hören. Wie können wir Ihnen helfen?«
    »Sie können uns helfen, indem Sie uns mitteilen, wo Sie sich gestern Abend zwischen zwanzig und ein Uhr aufgehalten haben …«
    »Moment, heißt das etwa, dass Sie einen von uns verdächtigen …«
    »Nein«, wurde er von Durant unterbrochen, »das heißt es nicht. Wir überprüfen im Augenblick alle Personen, die in letzter Zeit Kontakt zu den Ermordeten hatten. Und wir müssen, ob wir wollen oder nicht, den Kreis der Verdächtigen so eng wie möglich ziehen. Und im Moment sieht es so aus, als ob der Täter aus Ihrem direkten Bekanntenkreis kommt. Wenn Sie nichts zu verheimlichen haben, haben Sie auch nichts zu befürchten.«
    »Ich war daheim«, sagte Kleiber. »Ich schreibe zur Zeit an einemneuen Roman und verlasse das Haus schon seit einigen Wochen kaum noch.«
    »Und Sie?«, fragte Durant Viola Kleiber.
    »Ich war im Kino. Allerdings allein. Ich hatte mich mit einer Freundin vor dem Kino verabredet, aber sie ist nicht gekommen. Also bin ich allein in den Film gegangen. Ich kann Ihnen aber gerne die Adresse und Telefonnummer von ihr geben. Ich habe heute mit ihr telefoniert, und offensichtlich hat es ein Kommunikationsproblem gegeben. Sie war der Meinung, wir hätten uns für heute verabredet.«
    »Und wo waren Sie im Kino? Und in welchem Film?«
    »Im Kinopolis im Main-Taunus-Zentrum. Und der Film hieß
Die Braut, die sich nicht traut
, mit Richard Gere und Julia Roberts. Ich kann Ihnen gerne die Eintrittskarte zeigen. Und ich war gegen elf wieder zu Hause.«
    »Und am Donnerstagabend? Wo waren Sie da?«
    »Zu Hause. Ich gehe nur sehr selten alleine weg«, antwortete Viola Kleiber lächelnd. »Am Donnerstag war ich schon um zehn im Bett, weil mir langweilig war.«
    »Und Sie können das bestätigen?«, fragte Durant, an Max Kleiber gewandt.
    »Natürlich kann ich das. Ich höre ja, wenn das Auto in die Einfahrt fährt. Ich hoffe, wir zählen damit nicht länger zum Kreis der Verdächtigen.«
    »Nein. Eine letzte Bitte – haben Sie noch Gästelisten von den Empfängen, die Sie in den letzten zwei Jahren gegeben haben? Es wäre sehr wichtig für uns, weil wir herausfinden wollen, wer regelmäßig unter anderem bei Ihnen verkehrt hat.«
    Kleiber sah seine Frau fragend an. Sie stand wortlos auf, ging an den Schrank, holte einen Ordner heraus und schlug ihn auf.
    »Hier, das sind die Gästelisten unserer letzten vier Empfänge. Ich hoffe, Sie können damit etwas anfangen.« Viola Kleiber reichte die Blätter über den Tisch, Julia Durant nahm sie an sich.
    »Können wir die vorläufig behalten?«
    »Kein Problem. Wir brauchen sie im Prinzip auch nicht mehr. Ich habe nur gerne Ordnung in meinen Unterlagen.«
    »Dann vielen Dank für Ihre Hilfe. Und entschuldigen Sie die Störung.«
    »Keine Ursache«, sagte Kleiber und erhob sich. »Ich kann mir vorstellen, dass es im Moment für Sie alles andere als leicht ist. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie die Bestie so bald wie möglich finden. Warten Sie, ich begleite Sie hinaus.«
    Hellmer und Durant standen noch eine Weile vor ihren Autos, rauchten und unterhielten sich.
    »Jetzt müssen wir die Namen auf den Listen vergleichen. Und dann auch noch die jeweiligen Personen ansprechen und sie ebenfalls um solche Gästelisten bitten, sofern es welche gibt. Aber diese Arbeit überlasse ich anderen. Ich fahr jetzt nach Hause, ein schönes heißes Bad nehmen und fernsehen.«
    »Komm doch noch auf einen Sprung mit zu uns«, sagte Hellmer.
    »Heute passiert mit Sicherheit nichts mehr.«
    Durant schüttelte den Kopf. »Ein andermal. Ich bin geschafft. Aber grüß Nadine von mir. Wir kriegen ihn. Und es dauert nicht mehr lange.«
    Sie warf ihre Zigarette auf den Bürgersteig, winkte Hellmer zu und fuhr los. Als sie zu Hause anlangte, verspürte sie auf einmal einen unbändigen Heißhunger auf Pizza mit viel Champignons, einer doppelten Portion Salami und Peperoni. Sie rief den Pizzaservice an, gab die Bestellung

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