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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hier?«, brüllte Janson.
    »Das frage ich mich im Augenblick auch. Ich habe diese Schießerei gehört, als ich im Wagen war, und da habe ich es mit der Angst zu tun bekommen und bin hierher gerannt. Ziemlich blöd, was?«
    »Ehrlich gesagt, ja.«
    Ein weiterer Feuerstoß von oben ließ die Funken vom Betonboden aufspritzen.
    Janson trat von der Säule zurück und sah jetzt, was geschah. Barry kauerte hinter einer riesigen Blechtonne, während der Mann auf dem Laufgang im Begriff war, seine Position zu verändern.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte Cooper mit kläglicher Stimme.
    »Barry, tu das, was ich tun würde.«
    »Kapiert.«
    Ein Schuss peitschte, und der untersetzte Mann auf dem Steg zuckte zusammen.
    »So ist's richtig, Baby. Make love not war, motherfuk-kerl«, brüllte Cooper und feuerte das ganze Magazin seiner Pistole auf den Schützen über ihm ab.
    Jetzt konnte Janson seine Deckung hinter der Säule verlassen und feuerte sofort einen Schuss auf Ratkos Kollegen ab, der mit einem Messer vor der gefesselten Frau stand.
    »Sranjel Scheiße!«, schrie der Mann. Die Kugel hatte ihn in der Brust getroffen. Er ließ das Messer fallen, sank zu Boden und stöhnte, außer Gefecht gesetzt.
    Janson sah, wie die Frau mit dem Fuß nach dem Messer tastete und es zu sich heranzog. Dann presste sie es zwischen ihre Fersen und hob es langsam höher, wobei ihre Beine vor Anstrengung zitterten.
    Der serbische Hüne schien zwischen zwei Zielen, Cooper und Janson, hin und her gerissen.
    »Die Kanone fallen lassen, Ratko!«, schrie Janson.
    »Ich fick deine Mutter!«, stieß der hünenhafte Serbe hervor und feuerte auf Barry Cooper.
    » Verdammtl«, brüllte Cooper. Die Kugel hatte seinen Arm durchschlagen und die untere Brusthälfte gestreift. Seine Waffe fiel auf den Boden, und er zog sich schmerzerfüllt hinter eine Reihe von Blechkanistern in der Nähe der Tür zurück, durch die er in die Halle gekommen war.
    »Bei dir alles in Ordnung, Barry?«, rief Janson und duckte sich hinter eine Säule.
    Einen Augenblick herrschte Stille. »Keine Ahnung, Paul«, kam dann etwas schwach die Antwort. »Tut beschissen weh. Außerdem hab ich das Gefühl, dass ich jetzt kein richtiger Gandhi-Pazifist mehr bin. Wahrscheinlich muss ich Veganer werden, um mein Karma wieder zurechtzubiegen.«
    »Schießen kannst du jedenfalls. Erfahrung aus dem Untergrund?«
    »Nee, Sommerlager vom YMCA«, erwiderte Cooper fast verlegen. »Luftgewehr.«
    »Kannst du fahren?«
    »Nicht gerade die Indy 500 oder so was, aber, na ja, ich denke schon.«
    »Bleib jetzt ganz ruhig und hör mir zu: Steig in den Wagen und fahr in ein Krankenhaus. Und zwar jetzt gleich!«
    »Aber was ist mit.?«
    »Mach dir um mich keine Sorgen! Verschwinde hier einfach.«
    Ein Schuss aus der 45er des Hünen hallte laut durch die Wellblechhalle, und ein Betonsplitter landete vor Jansons Füßen.
    Eine Pattsituation zwischen ihnen beiden.
    Zwei Männer, die außer ihrem Leben nichts zu verlieren hatten.
    Janson wagte nicht ungezielt zu schießen, weil er dabei Gefahr lief, die Frau zu treffen. Er trat ein paar Schritte zurück, um sein Ziel deutlicher ausmachen zu können. Ratko, der jetzt die Hand, die die Waffe hielt, mit der anderen stützte, um besser zielen zu können, wandte der Frau den Rücken zu. Das Blitzen von Stahl verriet Janson, dass sie nicht mehr ganz so hilflos war.
    Mit der freien Hand hatte sie nach unten gegriffen, sich weiter gestreckt, als Janson das für möglich gehalten hätte, hatte das Heft des Messers gepackt und es nach einer Folge ungewöhnlicher Verrenkungen bis in Schenkelhöhe bugsiert. Jetzt hielt sie es hoch, die Klinge waagerecht ausgestreckt, und. stieß es dem Hünen in den Rücken.
    Der Schrecken ließ den drohenden Ausdruck in seinem Narbengesicht verlöschen. Als Janson vortrat, gab der Hüne einen weiteren Schuss ab, aber der war zu hoch. Janson hatte nur noch eine Patrone im Magazin: Er durfte sein Ziel nicht verfehlen.
    Er ging in Combat-Stellung und gab den letzten verbliebenen Schuss ab, zielte auf das Herz des Mannes.
    »Ich ficke deine Mutter.«, dröhnte der Serbe und kippte dann wie ein gefällter Baum nach vorn, tot.
    Janson lief zu der gefesselten Frau hinüber. Wut und Ekel wallten in ihm auf, als er ihre zerfetzten Kleider und die roten Druckstellen auf ihrer Haut sah, wo die Hände des Riesen sie betastet und an ihr herumgedrückt hatten, als wäre sie ein Stück Vieh.
    Wortlos zog Janson das Messer aus dem Rücken des

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