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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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geben, was hat das Ganze dann noch für einen Sinn? Anschließend habe ich meinen Bericht abgeliefert, pro forma, verstehen Sie, und gleich darauf bekomme ich einen Anruf, nicht etwa von meinem Chef, sondern vom Chef meines Chefs. Und der will mir klar machen, dass Paul Janson ein genialer Lügner ist, und dann will er wissen, ob mir dieser Janson vielleicht irgendetwas in den Kopf gesetzt hat. Und jetzt stehe ich zitternd in dieser gottverlassenen Lagerhalle und denke mir, wenn ich je erfahren möchte, was sich eigentlich in der Welt tut, dann werde ich es wahrscheinlich nicht von meinen Chefs erfahren. Und im Augenblick denke ich mir, dass der Einzige, der mir sagen kann, wie spät es ist, der Kerl ist, den ich gerade vor mir habe.«
    Sie begann zitternd die Hose und das Hemd anzuziehen, die er ihr gebracht hatte. »Derselbe Kerl, den ich die letzten achtundvierzig Stunden versucht habe, umzulegen.«
    »Sie haben gerade ein traumatisches Erlebnis durchgemacht. Sie sind nicht Sie selbst. Das ist alles.«
    »Ich bin noch nicht mit Ihnen fertig, Paul Janson.«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die aufgesprungenen Lippen. Auf ihren geröteten Wangen zeichneten sich jetzt immer deutlicher rote Striemen ab.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich brauche Hilfe. Ich muss ... ich muss wissen, was hier läuft. Ich muss wissen, was Lüge ist und was nicht.«
    Wieder traten ihr die Tränen in die Augen, und sie wischte sie entsetzt weg. »Ich muss irgendwo hin, wo ich in Sicherheit bin.«
    Jansons Augen weiteten sich. »Sicher wollen Sie sein? Dann bleiben Sie mir bloß fern. Wo ich bin, ist es nicht sicher. Das ist so ziemlich das Einzige, was ich ganz genau weiß. Wollen Sie, dass ich Sie in ein Krankenhaus bringe?«
    Ein zorniges Aufblitzen in ihren Augen. »Die würden mich dort finden. Ganz sicher würden sie das.«
    Janson zuckte unbehaglich die Schultern. Sie hatte Recht.
    »Ich möchte, dass Sie mir sagen, was zum Teufel hier gespielt wird.« Sie war unsicher auf den Beinen, machte aber einen Schritt auf ihn zu.
    »Das versuche ich selbst herauszufinden.«
    »Ich kann helfen. Sie haben ja keine Ahnung. Ich weiß eine ganze Menge, ich kenne Pläne, Leute - ich weiß, wen man auf Sie angesetzt hat.«
    »Machen Sie es nicht noch schlimmer für sich«, sagte Janson bestimmt, aber nicht unfreundlich.
    »Bitte.« Die Frau sah ihn verzweifelt an. Sie wirkte wie jemand, der bis zu diesem Augenblick in seinem ganzen Berufsleben noch nie einen Funken von Zweifel erlebt hatte - jemand, der mit den vielen Unwägbarkeiten, die jetzt auf ihn eindrangen, nicht umgehen konnte.
    »Vergessen Sie es«, sagte Janson. »In etwa einer Minute werde ich ein Auto klauen. Das ist Diebstahl, und jemand, der in diesem Augenblick mit mir zusammen ist, macht sich im juristischen Sinne mitschuldig. Sehen Sie jetzt die Dinge wieder im richtigen Licht?«
    »Ich werde das Auto für Sie stehlen«, sagte sie mit belegter Stimme. »Schauen Sie, ich weiß nicht, wo Sie hingehen. Mir ist das egal. Aber wenn Sie jetzt weggehen, werde ich nie die Wahrheit erfahren. Ich muss wissen, was die Wahrheit ist. Und ich muss wissen, was sie nicht ist.«
    »Die Antwort ist Nein«, erklärte Janson knapp.
    »Bitte.«
    An seiner Schläfe begann es wieder zu pochen. Sie jetzt mitzunehmen war Wahnsinn, offenkundiger Wahnsinn.
    Aber vielleicht gab es in diesem Wahnsinn auch einen Funken von Logik.
    *
    »Herr Jesus! Oh, Jesus!«
    Clayton Ackerley, der Mann von der CIA, winselte förmlich, und die abhörsichere Telefonleitung trug nichts dazu bei, das, was er gehört hatte, weniger schrecklich zu machen. »Die machen uns fertig.«
    »Was reden Sie da?«
    Douglas Albrights Stimme klang trotzig, aber zugleich beunruhigt.
    »Das wissen Sie nicht?«
    »Das von Charlotte habe ich gehört, ja. Schlimm. Ein schrecklicher Unfall - und ein schrecklicher Schlag.«
    »Sie haben ja keine Ahnung!«
    »Jetzt beruhigen Sie sich gefälligst, und sagen Sie mir, was los ist.« »Sandy Hildreth.«
    »Nein!«
    »Man hat seine Limousine aus dem Wasser gefischt. Eine gottverdammte gepanzerte Limousine. Auf dem Grund des Potomac. Er saß auf dem Rücksitz. Ertrunken.«
    Ein langes Schweigen. »Oh Gott. Das ist doch nicht möglich.«
    »Ich habe hier den Polizeibericht vor mir liegen.«
    »Könnte es nicht ein Unfall gewesen sein? Ein schrecklicher Zufall?«
    »Ein Unfall? Klar, so berichten die das auch. Der Chauffeur ist zu schnell gefahren, Augenzeugen haben den Wagen gesehen, als er von der

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