Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
unruhig: Trotz seiner Offenheit war da etwas, was der Mann ihm verschwieg.
    »Mag ja sein. Aber Sie wissen anscheinend, wer die Angreifer waren.«
    Collins wich seinem Blick aus.
    »Verdammt noch mal, Collins. Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann sagen Sie es jetzt!«
    Wieder kam in Janson Abscheu hoch, als er den verängstigten und doch seltsam starr wirkenden Bürokraten ansah, einen Mann, der anstelle einer Seele eine Rechenmaschine in sich trug. Er konnte nicht vergessen, was er erfahren hatte: dass Collins derjenige war, der nichts unternommen hatte, als der Sanktionsbefehl ausgestellt wurde, als er gnadenlos einen Bauern für sein großes Spiel geopfert hatte. Er wollte mit diesem Mann nichts mehr zu tun haben.
    »Sie haben verloren«, sagte Janson leise. »Erneut. Wenn Sie meinen Tod wollen, müssen Sie sich ein wenig mehr anstrengen.«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt, Janson. Das war damals. Und das hier ist jetzt. Der Plan hat sich geändert. Deshalb habe ich Ihnen zu erklären versucht, was es mit dem Programm auf sich hat, verdammt, habe Ihnen das größte, gefährlichste Geheimnis anvertraut, das es in den ganzen USA gibt. Und es gibt noch eine Menge mehr, was ich Ihnen ohne Erlaubnis nicht sagen darf.«
    »Noch mehr Lügen«, knurrte Janson.
    »Nein, es ist die Wahrheit. Ich darf Ihnen nicht sagen, was es ist, aber es gibt eine ganze Menge, was Sie wissen müssen. Um Himmels willen, Sie müssen mit mir nach Washington kommen, müssen sich mit dem Moebius-Team treffen. Sie müssen sich an dem Programm beteiligen, okay?«
    Er legte Janson die Hand auf den Arm. Janson stieß sie weg.
    »Sie möchten, dass ich mich >an dem Programm beteili-ge    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich nicht befugt bin, Ihnen.«
    »Das ist keine Frage, die das große Ganze betrifft. Es ist eine Frage nach einem Detail. Sie haben mir da etwas von einem Team von Spitzenchirurgen gesagt, die an drei Agenten Veränderungen vorgenommen haben. Ich interessiere mich für die Mitglieder dieses Chirurgenteams. Wo sind sie jetzt?«
    Collins' Augen weiteten sich. »Verdammt noch mal, Janson, da stellen Sie eine Frage, auf die Sie die Antwort kennen.«
    »Ich möchte sie nur aus Ihrem Mund hören.«
    »Die Sicherheitserfordernisse für diese Operation waren gewaltig. Man konnte die Zahl der Eingeweihten an den Fingern von zwei Händen abzählen. Und jeder Einzelne von ihnen hatte eine Sicherheitsfreigabe auf oberstem Niveau, unter Beweis gestellte Verlässlichkeit - Profis aus den Nachrichtendiensten.«
    »Aber Sie mussten die Dienste eines Schönheitschirurgen allerersten Ranges in Anspruch nehmen. Notwendigerweise ein Team aus Außenseitern.«
    »Warum sprechen wir überhaupt darüber? Die Logik, die dahinter steht, ist Ihnen doch vollkommen klar. Sie haben es selbst gesagt: Jeder dieses Chirurgenteams war für den Erfolg des Programms notwendig. Und jeder Einzelne von ihnen stellte ein inhärentes Sicherheitsrisiko dar. Das war einfach nicht zulässig.«
    »Ergo ist das Moebius-Programm dem Protokoll gefolgt. Ihre Planer haben sie töten lassen. Jeden Einzelnen.«
    Collins senkte stumm den Kopf.
    In Janson loderte eine Flamme, obwohl Collins nicht mehr getan hatte, als seinen Verdacht zu bestätigen. Wahrscheinlich hatten sie sich für die abschließende Säuberung eine Zeitspanne von zwölf Monaten gesetzt. Es sollte nicht schwer zu bewerkstelligen gewesen sein. Ein Autounfall, vielleicht ein tödlicher Zusammenstoß auf einer Skipiste, ein Tauchunfall - Spitzenchirurgen waren meist sportlich sehr aktiv. Nein, es sollte nicht schwierig gewesen sein. Die Agenten, die ihren Tod bewerkstelligt hatten, würden das einfach als eine ausgeführte Aufgabe betrachtet haben, etwas, was man auf einer Checkliste abhakte. Die menschliche Realität - das Leid von Lebenspartnern, Geschwistern, Söhnen und Töchtern; die zerstörten Familien, Kinder, die als Waisen aufwuchsen, das Leid, die Verzweiflung -, das war eine Realität, die von jenen, die die tödlichen Direktiven ausgaben, nicht in Betracht gezogen, ja nicht einmal zur Kenntnis genommen zu werden brauchte.
    Jansons Augen bohrten sich in die Collins'. »Kleine Opfer für den Nutzen aller, das große Ziel, stimmt's? Das hatte ich genau so erwartet. Nein, Collins, ich werde mich nicht an dem Programm beteiligen. Jedenfalls nicht an Ihrem Programm. Wissen Sie

Weitere Kostenlose Bücher