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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nicht betrunken ans Steuer«, erwiderte er und stieß den verdutzten Bürokraten zur Seite. »Sie können mitkommen oder nicht.«
    Collins rannte auf die Beifahrerseite und beeilte sich einzusteigen, drückte den Knopf für die Fernsteuerung des Garagentors. Janson hieb den Rückwärtsgang hinein, ließ den Motor aufheulen und schoss nicht viel mehr als ein paar Millimeter unter dem träge in die Höhe rollenden Garagentor ins Freie.
    »Das war ein wenig knapp, nicht wahr?«, fragte Collins. Sein Gesicht war von Schweiß überströmt.
    Janson sagte nichts.
    Unter geschicktem Einsatz der Fußbremse, des Lenkrads und des Gaspedals, alles flüssige Bewegungen wie die eines Organisten, ließ Janson den Wagen herumschleudern und raste dann die schmale, asphaltierte Zufahrt hinunter.
    »Ich glaube, das war gar nicht so schlau«, meinte Collins. »Jetzt sind wir völlig ungeschützt.«
    »Die Netze - die reichen doch um die ganze Insel herum, oder?«
    »Etwa eine halbe Meile, ja.«
    »Dann benutzen Sie gefälligst Ihren Verstand. In diesen Netzen verfängt sich jedes Boot, das versucht, diese Zone zu durchqueren. Wenn das Boot mit dem Geschütz uns also wieder unter Beschuss nehmen will, dann muss es einen ziemlich weiten Bogen schlagen. Es ist ein langsames Boot - es wird also einfach nicht genug Zeit dafür haben. Und in der Zwischenzeit sorgen wir dafür, dass das Haus zwischen uns und dem Boot bleibt - das bietet Schutz und Sicherheit.«
    »Einverstanden«, nickte Collins. »Aber ich schlage Ihnen vor, dass Sie in die kleine Marina ein Stück rechts von uns fahren. Da sind wir außer Sichtweite. Und außerdem können wir dann, wenn nötig, ein Motorboot nehmen und zum Festland gelangen.«
    Seine Stimme klang gefasst, sicher. »Sehen Sie den kleinen Weg hier rechts? Biegen Sie dort ein - jetzt.«
    Janson fuhr daran vorbei.
    »Verdammt, Janson!«, brauste Collins auf. »Diese Marina war unsere beste Chance.«
    »Die beste Chance, in Stücke geschossen zu werden. Glauben Sie denn, die haben daran nicht gedacht? Ich wette, sie haben bereits einen Sprengkörper mit Zeitzünder dort. Denken Sie doch so, wie die denken!«
    »Wenden!«, brüllte Collins. »Verdammt noch Mal, Paul, ich weiß hier Bescheid. Ich wohne hier und ich sage Ihnen.«
    Eine laute Explosion hinter ihnen übertönte das, was er noch sagen wollte: Die Marina war in die Luft geflogen. Ein Stück von einem Schlauchboot wurde in die Luft geschleudert und landete am Straßenrand.
    Janson trat das Gaspedal noch kräftiger durch und raste die schmale Straße entlang, schneller, als er das unter normalen Umständen getan hätte. Bei hundertachtzig Kilometer die Stunde fegten das hohe Gras und die Dornbüsche im Rückspiegel an ihnen vorbei. Das Brüllen des Motors schien immer lauter zu werden, klang so, als ob der Auspuff ausgefallen wäre. Fast schien es, als würden sie in der Bucht dahinrasen; die Landzunge war jetzt keine zwanzig Meter mehr breit, ein wenig Strand, ein wenig niedrige, karge Vegetation und die Straße selbst, halb vom Treibsand bedeckt. Janson wusste, dass der Sand wie ein Ölteppich wirkte, und nahm die Geschwindigkeit ein wenig zurück.
    Das Motorengeräusch wurde nicht leiser.
    Es war nicht das Geräusch seines Motors.
    Janson blickte nach rechts und sah das Hovercraft. Ein amphibisches Militärmodell.
    Es fegte über die Bucht, jagte etwa fünfzig Zentimeter über der Wasseroberfläche dahin, über die Sicherungsnetze hinweg. Nichts konnte es aufhalten.
    Janson hatte das Gefühl, als habe er Eis verschluckt. Das flache Gelände der Chesapeake Bay war für ein Fahrzeug wie das Hovercraft ideal. Das Land würde ihnen keinen Schutz bieten: Im Gegensatz zu einem Boot konnten sich derartige Fahrzeuge fast ebenso leicht auf dem Land wie auf dem Wasser bewegen. Und sein starker Motor erlaubte es ihm, spielend mit dem Sportwagen Schritt zu halten. Das Hovercraft war ein wesentlich gefährlicherer Gegner als das Fischerboot mit dem Geschütz, und jetzt begann es aufzuholen! Der Lärm seiner Antriebsaggregate war ohrenbetäubend, und in dem künstlichen Wirbelsturm, den sie erzeugten, schwankte das kleine Cabrio gefährlich.
    Er warf einen hastigen Blick auf das Hovercraft. Von der Seite ähnelte es einer Yacht mit einer kleinen Kabine und Fenstern an der Vorderseite. Am Heck des Fahrzeugs waren starke Propeller angebracht. Wie es so über die glatte Wasserfläche dahinfegte, vermittelte es den Eindruck absoluter Mühelosigkeit.
    Janson trat das

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