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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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begannen. Und er würde sich dann im grellen Licht der Halogenscheinwerfer bewegen, einem Licht, das einen Eindringling nicht nur scharf und deutlich für die Kamera beleuchtete, sondern ihn darüber hinaus auch blenden würde. War ein Rückzug notwendig, würde er sich zurückziehen; aber das würde fast ebenso riskant sein wie einfach weiterzugehen.
    Janson zog den Reißverschluss seines Rucksacks auf und holte den Radardetektor heraus. Es war ein Phantom II, ein Spitzenmodell, bestimmt für Verkehrsteilnehmer, die gern die Geschwindigkeitsgrenzen überschritten und nicht davon erbaut waren, wenn sie dafür Strafzettel bekamen. Was das Gerät besonders wirksam machte, war die Tatsache, dass es zugleich Detektor und Störsender war, darauf abgestimmt, ein Fahrzeug für Polizeiradar »unsichtbar« zu machen. Es funktionierte, indem es das Signal aufnahm und es zu der Radarpistole zurückreflektierte. Janson hatte die Plastikverkleidung des Geräts entfernt, den Antennenstummel verkürzt, einen zusätzlichen Kondensator eingebaut und damit das Frequenzspektrum des Geräts auf die Bandbreite von Mikrowellen verlagert. Jetzt befestigte er das Gerät mit Hilfe von Isolierband am Ende der langen Teleskopstange, die normalerweise zum Aufhängen von Kleidern benutzt wurde. Falls alles so funktionierte, wie er das hoffte, würde er eine Konstruktionseigenart nutzen können, die allen im Freien eingesetzten Sicherheitssystemen gemeinsam war: die notwendige Toleranz für Tiere und Wettereinflüsse. Ein Sicherheitssystem war nutzlos, wenn es regelmäßig falschen Alarm schlug. Im Freien eingesetzte Mikrowellensysteme benutzten stets Signalverarbeitungsalgorithmen, um menschliche Eindringlinge von den tausend anderen Dingen zu unterscheiden, die Anomalien im Signal erzeugen konnten - einem vom Wind bewegten Zweig, einem vorbeihuschenden Tier.
    Trotzdem ging er ein gewaltiges Risiko ein. Unter weniger dramatischen Umständen hätte er seine Hypothese zuerst im Versuch erprobt, bevor er sein Leben damit aufs Spiel setzte.
    Er studierte ein letztes Mal die Anordnung der Pfosten. Die bistatischen Sensoren konnten bis zu zweihundert Meter voneinander entfernt platziert werden. Diese hier waren nur knappe dreißig Meter voneinander entfernt -eine keine Kosten scheuende Vorgehensweise, zweifellos sehr zur Freude des Unternehmens, das die Anlage installiert hatte. Und doch kam der geringe Sensoren-abstand Janson zugute. Je weiter sie voneinander entfernt waren, umso breiter auch der überwachte Bereich. Bei zweihundertfünfzig Metern würde der Überlappungsbereich sich zu einem Oval ausweiten, das in der Mitte zwischen zwei Sensoren eine Breite von zwölf Metern erreichte. Bei dreißig Metern würde die Überlappungsfläche schmaler und enger fokussiert sein, höchstens zwei Meter tief. Das war einer der Faktoren, auf die Janson baute.
    Wie er das erwartet hatte, strahlten die Pfosten in der zweiten, versetzten Reihe zum nächsten Pfosten in der ihm näher stehenden Reihe und umgekehrt. Der Punkt, wo die beiden Strahlen sich schnitten, war demzufolge der mit dem schmälsten überwachten Bereich. Ein Pfosten stand einen Meter links und etwa einen halben Meter hinter dem anderen Pfosten; zehn Meter links und rechts davon wiederholte sich das Muster. Er stellte sich eine imaginäre Linie vor, die die beiden nebeneinander stehenden Pfosten verband, und anschließend die imaginäre Linie, die das nächste Pfostenpaar verband. Auf halbem Wege zwischen jenen beiden parallelen Linien würde der Punkt sein, wo die Überlappung am geringsten war. Janson bewegte sich auf diesen Punkt zu oder, besser gesagt, auf die Stelle, wo er ihn vermutete. Die Teleskopstange in der Hand haltend, schob er seinen Radardetektor genau dorthin. Das System würde sofort das Auftauchen eines Gegenstandes wahrnehmen, würde aber ebenso schnell erkennen, dass die abgestrahlte Wellenfront nicht auf das Eindringen eines Menschen deutete. Das System würde ruhig und ungestört bleiben - bis Janson selbst die unsichtbare Sperre zu überqueren versuchte. Und das würde der Augenblick der Wahrheit sein.
    Würde der Radarwarner die Signalempfänger täuschen, sie davon abhalten, die Anwesenheit des sehr menschlichen Eindringlings zu registrieren?
    Er konnte nicht einmal sicher sein, ob das Gerät überhaupt funktionierte. Janson hatte als Vorsichtsmaßnahme die Anzeige ausgeschaltet, es würde also kein beruhigendes rotes Licht geben, das ihm anzeigte, dass das Gerät die

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