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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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unmöglich mit Sicherheit sagen, und die schiere Ungewissheit trieb ihm den kalten Schweiß auf die Stirn, während er sich aus der Zone herausrollte. Jeden Augenblick würde er jetzt wissen, ob er die Drucksensoren ausgelöst hatte. Die Scheinwerfer würden aufflammen; die Kameras würden zu kreisen beginnen. Wenn dann sein Gesicht auf den Bildschirmen in der Wachzentrale auftauchte, würde sofort ein Team schwer bewaffneter Wachen angerannt kommen. Die Barrikaden und Alarmsysteme auf beiden Seiten würden eine Flucht praktisch unmöglich machen.
    Mit angehaltenem Atem wartete er und spürte, wie seine Erleichterung mit jeder verstreichenden Sekunde wuchs. Nichts. Er hatte es geschafft. Alle drei Sicherheitssysteme lagen jetzt hinter ihm.
    Vorsichtig richtete er sich auf und betrachtete das vor ihm aufragende Gebäude. Aus der Nähe war seine Pracht atemberaubend. Beiderseits des Hauptgebäudes standen massive konische Türme; die Außenfassade bestand aus Briar-Hill-Sandstein. Das Dach war mit einer komplizierten Balustrade und einer zweiten, kleineren weiter oben abgesetzt. Der bombastische Bau strahlte architektonische Großmannssucht aus - aber konnte man das so nennen, wo doch niemand ihn zu Gesicht bekam?
    Die Fenster waren dunkel, wenn man vom schwachen Leuchten der vermutlich eingeschalteten Nachtbeleuchtung absah. Befanden sich die Bewohner des Hauses in den hinteren Räumen? So früh würde doch noch niemand schlafen. Etwas an dem ganzen Bild beunruhigte ihn, aber er konnte es nicht genauer benennen, und jetzt war es sowieso zu spät kehrtzumachen.
    Er schlich sich vorsichtig an die linke Seite des Gebäudes und dort zu einem schmalen Seiteneingang.
    Im Mauerwerk neben der Tür aus dunklem, mit kunstvollen Schnitzereien versehenem Holz war diskret eine Tastatur angebracht, wie man sie an Geldautomaten vorfindet. Drückte man die richtigen Ziffern, wurde der Zugangsalarm deaktiviert. Janson holte den kleinen Druckluftzerstäuber aus dem Rucksack und richtete einen feinen Strahl von Kohlestaubpulver auf die Tastplatte. Wenn alles so funktionierte, wie er das hoffte, würde der Kohlestaub an den Fingerabdrücken haften bleiben, und er würde daraus erkennen können, welche Ziffern für den Alarmcode benutzt wurden.
    Eine Sackgasse. Überhaupt kein Muster zu erkennen. Wie er befürchtet hatte, benutzte das System eine Tastatur mit wechselnder Tastenbelegung: Die Ziffern wurden in willkürlicher Reihenfolge angezeigt, nie zweimal hintereinander in derselben Sequenz.
    Er atmete tief durch. So nah und doch so ... nein, er war noch nicht am Ende. Den Alarm deaktivieren zu können wäre äußerst hilfreich gewesen, aber er hatte an diese Eventualität gedacht und sich einen Ausweg überlegt. Die Tür war alarmgesichert. Akzeptiere es. Aber wenn das Alarmsystem nicht erkannte, dass die Tür geöffnet worden war, würde auch kein Alarm ausgelöst werden. Mit Hilfe einer kleinen Taschenlampe suchte Janson die dunkel lasierte Tür ab, bis er die winzigen Schrauben im oberen Bereich entdeckte: Dort musste der Kontaktschalter angebracht sein. Ein oben in das Türblatt eingelassener Magnet hielt die Kontakte eines Metallschalters im Türrahmen zusammen. Solange die Tür geschlossen war, würde der Magnet einen Senkbolzen im Türrahmen niederdrücken und damit den elektrischen Stromkreis im Schalter geschlossen halten. Janson holte einen starken Magneten aus dem Rucksack und befestigte ihn mit Hilfe von Schnellkleber am unteren Teil des Türrahmens.
    Dann machte er sich am Türschloss zu schaffen. Die nächste schlechte Nachricht: Es gab kein Schlüsselloch. Die Tür wurde vermittels einer Magnetkarte geöffnet. War es möglich, sie einfach aufzustemmen? Nein, er musste davon ausgehen, dass in die Türfüllung ein schweres Stahlgitter eingelassen war und sie darüber hinaus über ein Mehrfachriegelsystem verfügte. Eine Tür wie diese musste man bitten, sich zu öffnen. Wenn man nicht einen Teil des Gebäudes einreißen wollte, konnte man sich den Zugang nicht erzwingen.
    Das war eine Eventualität, auf die er sich ebenfalls vorbereitet hatte, aber mit seinen improvisierten Werkzeugen waren die Erfolgschancen wesentlich geringer als mit den Instrumenten, die er für gewöhnlich zur Verfügung hatte. Sein magnetischer »Dietrich« war nicht gerade ein beeindruckend wirkendes Gerät, schließlich hatte er ihn mit Isolierband und Klebstoff zusammengeflickt. Er hatte einfach den Magnetkern entfernt und ihn durch einen

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