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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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heraus, als er von Jansons Ankunft hörte. Er war ein ehemaliger Oberst der Luftwaffe von Mosambik, von Russen ausgebildet, ein Mann, der sich wie kein anderer darauf verstand, ein Flugzeug dicht am Boden über hügeliges tropisches Terrain zu steuern. Ein fröhlicher, absolut apolitischer Mann mit reichlicher Erfahrung im Kampf gegen versteckte Guerilleros. Ein entscheidender Punkt zu seinen Gunsten war, dass er zahllose Einsätze in den museumsreifen Klapperkisten geflogen hatte, die die einzige Art von Luftwaffe darstellten, die sich sein bettelarmes Land leisten konnte. Die meisten amerikanischen Flieger hatten ihre ersten Flugerfahrungen auf Play-Stations gewonnen und waren es gewöhnt, von digitaler Avionik im Wert von Millionen von Dollar umgeben zu sein. Dabei pflegte der Instinkt zu verkümmern: Sie waren eher Bediener ihrer Maschinen und weniger Piloten als Systemtechniker. Aber dieser Einsatz erforderte einen Piloten. Honwana war jemand, der eine MiG-Maschine mit einem Schweizer Militärmesser und den bloßen Händen zusammensetzen konnte, weil er genau das schon einmal getan hatte. Wenn ihm Instrumente zur Verfügung standen, umso besser; wenn nicht, so machte ihm das nichts aus. Und falls eine Notlandung mitten im Dschungel erforderlich war, würde Honwana sich dabei richtig wohl fühlen: Bei den Einsätzen, die er geflogen oder geleitet hatte, war eine reguläre Piste eher die Ausnahme als die Regel gewesen.
    Schließlich war da noch Finn Andressen, ein Norweger und ehemaliger Offizier in den Streitkräften seines Landes, mit einem Diplom in Geologie und ausgeprägtem Instinkt für die Einschätzung unbekannten Terrains. Andressen hatte auf der ganzen Welt Sicherheitseinrichtungen für Bergwerksgesellschaften entwickelt. Er traf eine knappe Stunde nach Janson ein, kurz darauf gefolgt von Sean Hennessy, dem ungewöhnlich vielseitigen und nicht unterzukriegenden irischen Flieger. Die Mitglieder des Teams begrüßten einander, indem sie sich heftig auf die Schulter schlugen oder sich stumm die Hand drückten, jeder nach seinem Temperament.
    Janson machte sie mit dem Angriffsplan vertraut, indem er zunächst die groben Umrisse schilderte und dann auf Einzelheiten und Alternativen einging. Während die Männer den Einsatzplan verinnerlichten, wurde die Sonne am Horizont groß und rot, als würde sie immer schwerer und von ihrem Gewicht ins Meer gezogen. Für die Männer war sie wie ein riesiges Stundenglas, das sie daran erinnerte, wie wenig Zeit ihnen noch blieb.
    Sie teilten sich in Zweiergruppen und gingen an die Feinabstimmung des Plans, brachten die Planung in Einklang mit der Realität. Über eine zusammenklappbare Bank gebeugt, musterten Honwana und Andressen Karten mit Wind- und Meeresströmung. Janson und Katsaris studierten ein Plastikmodell des Steenpaleis, des Steinpalastes.
    Unterdessen machte Sean Hennessy Liegestützen und hörte den anderen zu; das war eine der wenigen Abwechslungen gewesen, die er sich im Gefängnis Ihrer Majestät in Wormwood Scrubs geleistet hatte. Janson beobachtete ihn - würde er es packen? Er hatte keinen Anlass, Gegenteiliges zu glauben. Wenn der Teint des Iren blasser als gewöhnlich war, wirkten dafür seine Muskelpakete eher kräftiger. Janson hatte sich nach einer kurzen improvisierten Untersuchung vergewissert, dass seine Reflexe so gut wie eh und je waren.
    »Dir ist doch klar, dass allein im Steinpalast wenigstens hundert Leute stationiert sein werden«, sagte Andressen zu Janson und wandte sich von seiner Karte ab. »Bist du sicher, dass wir nicht zu wenige sind?«
    »Wir sind mehr als genug«, erwiderte Janson. »Wenn fünfhundert Gurkhas erforderlich wären, hätte ich sie angefordert. Ich habe das verlangt, was ich brauche. Könnte ich es mit noch weniger schaffen, würde ich das tun. Je weniger Männer, desto weniger Komplikationen.«
    Janson wandte sich jetzt von dem Plastikmodell ab und sah auf die detaillierten Blaupausen. Diese Pläne hatten gewaltigen Aufwand verursacht, das war ihm klar. Eine von der Liberty Foundation zusammengerufene Gruppe von Architekten und Ingenieuren hatte sie in den letzten vierzig Stunden erstellt. Den Experten hatten ausführliche Schilderungen von Besuchern, eine Unzahl historischer Fotos sowie modernste Satellitenbilder zur Verfügung gestanden. Auch die Kolonialarchive in den Niederlanden waren konsultiert worden. Trotz der Hast, mit der diese Arbeit erledigt worden war, versicherten ihm Novaks Leute, dass die Pläne

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