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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wissen musste.
    Zwei schnelle, sorgfältig gezielte Schüsse - und der kleine Mann mit dem Schnellfeuergewehr kippte nach vorn.
    Aber wie viele waren noch dort?
    »Holt uns hier raus!«, funkte Janson zum Stützpunkt. »Wir brauchen Verstärkung! Schickt uns ein Mike-Boot. Schickt uns, was auch immer ihr habt. Aber schleunigst!«
    »Einen Augenblick«, sagte der Funker.
    Dann hörte Janson die Stimme seines kommandierenden Offiziers. »Alles klar bei euch, Junge?«, fragte Demarest.
    »Sir, die haben uns erwartet!«, rief Janson.
    Nach einer kurzen Pause war Demarests Stimme knisternd im Ohrhörer zu vernehmen. »Natürlich haben sie das.«
    »Aber wieso, Sir?«
    »Betrachten Sie das einfach als Test, Junge. Einen Test, der mir zeigt, welcher meiner Männer das hat, was wir brauchen.«
    Janson bildete sich ein, im Hintergrund Choralmusik hören zu können. »Sie werden sich doch bei mir nicht über die VCs beschweren wollen, oder? Das sind doch bloß ein paar zu groß gewordene Jungs in Pyjamas.«
    Trotz der drückenden Tropenhitze war Janson plötzlich eisig kalt. »Woher haben die Bescheid gewusst, Sir?«
    »Wenn Sie bloß wissen wollten, wie gut Sie Zielscheiben aus Papier treffen können, hätten Sie im Camp in Little Creek, Virginia, bleiben sollen.«
    »Aber Hardaway ist.«
    Demarest fiel ihm ins Wort. »Der war schwach. Er ist bei der Prüfung durchgefallen.«
    Er war schwach: Alan Demarests Stimme. Aber Janson würde nicht schwach sein. Jetzt schlug er die Augen auf, immer noch von seinen Erinnerungen geplagt, als die Maschine auf dem asphaltierten Landestreifen aufsetzte.
    Katchall war jahrelang von der indischen Marine zur Sperrzone erklärt gewesen, Teil einer Sicherheitszone, die den größten Teil der Nicobar-Inseln umschloss. Als dann die Inder die Sperrzone aufgehoben hatten, war daraus eine Handelsstation geworden. Mangos, Papayas, Durian. Auf dem von der Sonne verbrannten Eiland starteten und landeten PRC-101- und C-130-Maschinen. Janson wusste, dass dies einer der wenigen Orte auf der Welt war, wo niemand etwas dabei finden würde, wenn dort plötzlich militärische Transportfahrzeuge und Munition eintrafen.
    Und es war auch kein Ort, wo irgendwelche Grenzkontrollen praktiziert wurden. Ein Jeep brachte ihn unmittelbar vom Flugzeug zu der Anlage am westlichen Ufer. Sein Team war sicherlich bereits dabei, sich in der in unauffälligem Olivgrün gestrichenen Wellblechhütte zu versammeln. Boden und Fundament bestanden aus Beton, die Innenwände aus Pressspan. Unmittelbar daneben gab es eine kleine Hütte, die als Lagerhaus diente. Die Liberty Foundation besaß in Rangun ein unauffälliges Regionalbüro; es war ihr also möglich, ein Vorauskommando zu schicken, das sicherstellen konnte, dass die Treffpunkte bereit waren.
    Seit Janson den Stützpunkt zuletzt benutzt hatte, schien sich wenig verändert zu haben. Die Wellblechhütte, die er aufsuchen wollte, war eine von vielen auf der Insel. Ursprünglich hatte das indische Militär sie errichtet, die Hütten aber später für kommerzielle Zwecke freigegeben.
    Theo Katsaris war bereits eingetroffen, als Jansons Jeep anhielt, und die beiden Männer umarmten sich. Katsaris, ein gebürtiger Grieche, war einst ein Protege Jansons gewesen und jetzt vermutlich der erfahrenste Agent, mit dem er je zusammengearbeitet hatte. Das Einzige, was Janson an ihm störte, war seine Bereitschaft - ja geradezu sein Drang -, Risiken einzugehen. Janson hatte in seiner Zeit bei den SEALs eine ganze Menge Draufgänger gekannt und war mit deren Persönlichkeitsprofil vertraut. Typischerweise stammten solche Leute aus heruntergekommenen Städten im Mittleren Westen, wo ihre Freunde und Eltern ein hoffnungsloses Leben geführt hatten. Sie waren zu allem bereit, solange sie nur nicht jeden Tag die Stechuhr in der Schraubenfabrik drücken mussten - selbst zu einer zusätzlichen Dienstzeit in vom Vietkong kontrollierten Territorien. Dabei hatte Katsaris alles, wofür es sich zu leben lohnte, darunter auch eine geradezu atemberaubend schöne Frau. Er war ein Mann, dem man einfach nicht böse sein konnte; außerdem schien sein Leben gegen alle Gefahren gefeit, was ihm aber offenbar nichts bedeutete. Seine bloße Anwesenheit reichte aus, die Moral seiner Umgebung zu heben; Leute waren gern mit ihm zusammen: Er hatte die sonnige Ausstrahlung eines Mannes, dem einfach nichts Schlimmes widerfahren konnte.
    Manuel Honwana hatte sich in dem nahe gelegenen Hangar aufgehalten, kam aber jetzt

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