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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sie verstanden wie niemand anders. Ich habe verstanden, wozu Sie wirklich fähig sind. Vielleicht ist es das, was Sie erschreckt hat. Vielleicht haben Sie sich deshalb von mir abgewandt. Und indem Sie sich von mir abwandten, haben Sie sich von sich selbst abgewandt, von dem Menschen, der Sie in Wahrheit sind.«
    »Und das glauben Sie wirklich?«, fragte Janson mit einer gewissen Faszination, die er zu verdrängen suchte.
    »Wir sind anders als andere Leute, beide sind wir das. Wir kennen die Wahrheiten, mit denen andere sich nicht auseinandersetzen. Die Skythen haben das richtig formuliert: Gesetze sind wie Spinnweben - stark genug, um die Schwachen zu fangen, aber zu schwach, um die Starken aufzuhalten.«
    »Das ist Quatsch.«
    »Wir sind stark. Stärker als die anderen. Und gemeinsam wären wir noch viel stärker gewesen. Sie müssen wirklich die Wahrheit über sich selbst akzeptieren. Deshalb habe ich Sie hereingeholt, habe Sie nach Anura kommen lassen, habe Sie diesen letzten Einsatz für mich leiten lassen. Sehen Sie doch den Dingen ins Auge, Sie können dies alles ebenso wenig ertragen wie ich - diese Mittelmäßigkeit, diese selbstgefälligen Bürokraten, diese tollpatschigen Schreibtischhengste, die sich nie die Gelegenheit entgehen lassen, sich eine Gelegenheit entgehen zu lassen. Mittelmäßiges Gesindel, und wir haben zugelassen, dass die in der Welt das Sagen haben. Zweifeln Sie denn ehrlich daran, dass Sie fähig sind, die Dinge besser zu machen als dieses Gelichter, bessere Entscheidungen zu treffen als diese Leute? Sie lieben Ihr Land? Das habe ich auch einmal getan, Paul. Sie mussten dazu gebracht werden, das zu sehen, was man mir klar gemacht hat. Überlegen Sie doch, Paul. Sie haben fast Ihr ganzes bisheriges Leben auf dieser Welt dem Dienst einer Regierung geopfert, die für die Entscheidung, Sie töten zu lassen, etwa fünf Sekunden gebraucht hat. Das musste ich Ihnen zeigen. Ich musste Ihnen die Augen öffnen, Ihnen das wahre Gesicht Ihrer Auftraggeber zeigen, das Gesicht der Regierung, für die Sie immer wieder beinahe Ihr Leben gegeben haben. Ich musste Ihnen zeigen, dass die keinen Augenblick zögern würden, Sie töten zu lassen. Und das habe ich veranlasst. Sie haben einmal die Regierung der Vereinigten Staaten dazu gebracht, sich gegen mich zu wenden. Ich konnte Sie nur damit dazu bringen, die Wahrheit zu erkennen, indem ich Ihnen das Gleiche antat.«
    Die Art und Weise, wie der Mann glattzüngig die Wahrheit verdrehte, erzeugte in Janson Übelkeit, aber es fehlten ihm die Worte, darauf zu antworten.
    »Sie sind von Hass erfüllt. Das verstehe ich. Gott hat seinen eigenen Sohn im Garten von Gethsemane verlassen. Ich habe Sie ebenfalls verlassen. Sie haben um Hilfe gerufen, und ich habe Sie im Stich gelassen. Wir leben die meiste Zeit unser eigenes Leben, jeder von uns mit seinem ganz persönlichen Lebenslauf, und als Sie mich brauchten, war ich nicht für Sie da. Sie waren hochsensibel. Ihre Lernkurve war so steil, dass ich einen Fehler gemacht habe: Ich habe versucht, Sie Dinge zu lehren, für die Sie noch nicht reif waren. Und ich habe Sie gehen lassen. Sie müssen gedacht haben, dass ich das verdient habe, was ich von Ihnen bekam.«
    »Und was war das?«
    »Verrat.«
    Demarests Augen verengten sich. »Sie haben gedacht, Sie könnten mich vernichten. Aber man hat mich gebraucht. Diese Typen haben immer Männer wie mich gebraucht. So wie sie immer Männer wie Sie gebraucht haben. Ich habe getan, was ich tun musste - was getan werden musste. Ich habe immer getan, was getan werden musste. Manchmal werden Männer wie ich als Belastung empfunden, und dann werden Maßnahmen ergriffen. Ich bin für Sie, Paul, zur Belastung geworden. Zur Belastung, weil Sie mich ansahen und sich selbst sahen. Weil so viel von Ihnen auch ich war. Wie konnte es auch anders sein? Ich habe Ihnen alles beigebracht, was Sie wissen, Ihnen all die Fähigkeiten vermittelt, die Ihnen Dutzende Male das Leben gerettet haben. Was hat Sie auf die Idee gebracht, Sie hätten das Recht, über mich zu richten?«
    Endlich zuckte ein diamantklarer Blitz von Wut und Zorn durch seinen unheimlichen Panzer aus Ruhe.
    »Sie haben mit dem, was Sie getan haben, alle Rechte verspielt«, sagte Janson. »Ich habe gesehen, was Sie getan haben. Ich habe gesehen, was Sie sind. Ein Monstrum.«
    »Oh, bitte. Ich habe Ihnen nur gezeigt, was Sie selbst sind, und das hat Ihnen nicht gefallen.«
    »Nein.«
    »Wir waren gleich, Sie und ich, und das war

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