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Der Jukebox-Mann

Der Jukebox-Mann

Titel: Der Jukebox-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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verkaufe.«
    »Aber du begehst einen Fehler.«
    Johnny hatte nicht geantwortet. Er ging zurück zum Café.
    »Was willst du denn stattdessen machen, Sohn?«
    Milt war neben ihm hergegangen. Elisabeth kam aus der Tür und hob die Hand über die Augen wie zum Schutz gegen die Sonne.
    »Ist sie ein Teil deiner neuen Pläne?«, hatte Milt gefragt.
    »Ich weiß nicht, wie du das meinst.«
    »Und der Junge«, hatte Milt gesagt, »beide.«
    Elisabeth hatte zehn Meter entfernt an der Tür auf sie gewartet.
    »Vorhin hat Bodil ja ein wenig von dem übersetzt, was ihr geredet habt«, sagte Milt. »Elisabeth verliert offenbar ihren Job.«
    Johnny war stehen geblieben und drehte sich zu Milt um. Der hatte einen Schritt rückwärts gemacht. Vielleicht war er für eine halbe Sekunde aus dem Gleichgewicht geraten. Er sah immer noch verwirrt aus.
    »Was hat das … damit zu tun?«
    »Was habt ihr vor? Wollt ihr wegziehen?«
    »Ich … weiß es nicht. Darüber haben wir noch nicht gesprochen.«
    Milt hatte wieder einen Schritt auf ihn zugemacht.
    »Entscheide dich richtig, egal, wie du dich entscheidest. Vor dir liegt eine helle Zukunft. Aber du musst dich richtig entscheiden. Viele Chancen bekommt man nicht.«
    Milt redete wie die Hellseherin. Noch einer, der versuchte, in seine Zukunft zu sehen. Großes Wasser. Rote Farbe. Entscheide dich richtig. Es gibt nicht viel Auswahl.
    »Da kommt Elisabeth«, hatte Johnny gesagt.
     
    »Hier kann er so viel hämmern, wie er will«, sagte Elisabeth, als Lennart wieder auf die Querstrebe einschlug.
    »Hörst du das Echo?«, fragte Johnny.
    »Die ganze Zeit«, sagte Elisabeth und blieb stehen. Es waren noch fünfzehn Meter bis zu der Stelle, wo Lennart stand. »Hier gibt es ein starkes Echo.«
    »Mhm.«
    »Sie sind nett«, sagte Elisabeth. Wieder einer dieser jähen Wechsel, vom einen zum anderen. »Alle beide.«
    »Das sind sie wohl.«
    »Milt scheint ein anständiger Kerl zu sein.«
    »Hm.«
    »Er nimmt dir Bodil nicht weg«, sagte sie.
    »Da kommt Lennart«, sagte Johnny.
    »Milt wird hier Bleiben«, prophezeite Elisabeth lächelnd.
    »Er lernt bestimmt Schwedisch.«
    »Das hoffe ich für Bodil.«
    Lennart hatte sie erreicht. Er fuchtelte mit dem Hammer, der leicht in seiner Hand wirkte.
    »Ich baue einen Kleiderbügel fürs Motel«, sagte er.
    »Wir müssen bald fahren«, sagte Elisabeth.
    »Warum?«
    »Johnny muss uns nach Hause bringen. Und dann muss er selber nach Hause.«
    »Warum?«, wiederholte Lennart.
    Elisabeth sah Johnny an.
    »Ich muss die Blumen gießen«, sagte Johnny.
    »Och.«
    »Ich hab einen Job.«
    »Ich kann dir helfen«, bot Lennart sich an.
    »Du musst doch zur Schule. Die Schule hat doch wieder angefangen.«
    »Och, wir ziehen ja sowieso weg.«
    »Davon war noch keine Rede«, sagte Elisabeth.
    »Du hast schon davon geredet«, sagte Lennart.
    »Ich hab nur gesagt, mal sehen. Und vor der Schule kannst du dich nicht drücken, nur weil wir umziehen.«
    »Da kommt Bodil«, sagte Johnny.
     
    Auf dem Heimweg war es still im Auto. Johnny hatte fragend eine Schallplatte hochgehalten, aber Elisabeth hatte den Kopf geschüttelt. Der Straßenschotter schlug gegen das Chassis des Autos.
    »Warum asphaltieren sie die Straßen nicht?«, fragte Lennart.
    »Gute Frage«, sagte Johnny.
    »Es ist zu teuer«, sagte Elisabeth.
    »Dauernd mit den Abziehmaschinen rumzufahren ist auch teuer«, sagte Lennart.
    »Gutes Argument«, sagte Johnny.
    Elisabeth lachte.
    »Jetzt hast du einen Anhänger, Lennart.«
    »Muss ja auch schwerer sein, die Schotterstraßen im Winter instand zu halten«, sagte Lennart.
    »Da kommt der Steinschlag wie auf Bestellung«, sagte Johnny. »Schotter wird härter, wenn es friert.«
    Der Winter. Der war vielleicht ein weiterer Grund, dass er nicht mehr als Aufsteller arbeiten wollte. Im Winter war es auf dem Hochland kalt. Auf den Landstraßen war es finster, und auf den Höhen, auf die sich die Kälte wie ein Eisblock senkte, war ihm manchmal der Motor ausgefallen. Um ihn herum war es vollkommen schwarz gewesen. In Winternächten gab es keine Horizontlinie.
    »Weißt du, woher das Wort juke kommt, Johnny?«
    Lennart beugte sich zum Vordersitz vor. » Juke wie in Jukebox meine ich.«
    »Nein, nicht genau.«
    »Aus dem Süden von Amerika!«
    »Das klingt glaubwürdig«, sagte Johnny.
    »Es ist so. Milt hat es mir erzählt.«
    »Hast du mit Milt über Amerika gesprochen?« Elisabeth drehte sich zu ihm um. »Hast du ihn denn verstanden?«
    »Er hat angefangen, davon zu

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