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Der Junge aus dem Meer - Roman

Der Junge aus dem Meer - Roman

Titel: Der Junge aus dem Meer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Familie bekommen … Sie sind alle so behaart.« Sie schauderte, ging dann zu ihrem Bett, räumte Kleider und Magazine beiseite, um sich danach auf die Matratze plumpsen zu lassen. Mit der Hand machte sie ein Zeichen, dass ich mich neben sie setzen sollte. »Ich wünschte wirklich, du hättest mich das nicht tun sehen«, sagte sie leise.
    Ich war erstaunt, wie anders diese CeeCee im Vergleich zu der typisch aufgekratzten CeeCee wirkte, die ich kannte. Ich setzte mich neben sie und betrachtete ihr hübsches Gesicht. »Wieso?«, fragte ich. »Ich bin doch wirklich die Letzte, vor der du dich schämen musst.« Ich sah auf meine Füße hinunter, die in Chucks steckten.
    »Oh, bitte.« CeeCee verdrehte ihre großen blauen Augen. »Du bist perfekt, Miranda. Du bist immer so … ich weiß nicht … so kontrolliert und alles. Das ist echt total einschüchternd.«
    Ich wurde von ihren Worten aus heiterem Himmel getroffen. »Du machst Witze, oder?«, rief ich. »Das denke ich nämlich eigentlich immer über dich und deine Freunde«,fügte ich mit einem Schulterzucken hinzu. »Ihr Mädels müsst euch keine Gedanken darüber machen, wie ihr auf andere Leute wirkt.«
    CeeCee grinste. »Virginia und Jackie? Jetzt mach mal ’nen Punkt. Gin hat einen totalen Minderwertigkeitskomplex. Was glaubst du wohl, wieso sie ständig so verzweifelt die Aufmerksamkeit von Jungs sucht? Jackie geht’s zwar jetzt besser, aber für eine Weile hatte sie eine ziemlich heftige Essstörung. Vor ein paar Jahren war sie ein richtiges Pummelchen, und sie hasst es, wenn irgendjemand davon spricht.«
    Es kam mir vor, als spräche CeeCee in einer mir fremden Sprache. »Das ist doch total verrückt«, sagte ich und versuchte, alles zu verarbeiten.
    »Das ist natürlich alles streng geheim«, erwiderte CeeCee und sah mich durchdringend an.
    »Natürlich«, bestätigte ich und verschränkte die Hände im Schoß. CeeCee sah so verloren aus, dass mir nur eine Methode einfiel, um sie aufzumuntern. »Ich habe übrigens auch ein Geheimnis«, sagte ich und blickte auf meine Sneaker hinunter.
    »Oh, was denn?«, flüsterte CeeCee und rutschte näher an mich heran. Ich konnte schon spüren, wie sie bessere Laune bekam. »Ich werd den Mädels nichts erzählen, ich schwör’s.«
    »Kannst du dich an den Typen im Meereskundezentrum erinnern?«, fragte ich lächelnd und blickte CeeCee an. »Der die Führung gemacht hat?«
    »Glaub schon«, sagte CeeCee und guckte leicht verwirrt. »War er süß?«
    Ich nickte, spürte mein Lächeln größer werden und mein Herz pochen. »Wir, äh, also … wir hatten was.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«, heulte CeeCee und hopste auf dem Bett herum. »Wie? Wann? Oh mein Gott … ein einheimischer Junge? Miranda, das ist so was von ungezogen!« Fast bewundernd sah sie mich an.
    »Nicht wirklich«, sagte ich lachend und wurde rot.
    »Mach dir keine Sorgen«, versicherte mir CeeCee in verschwörerischem Flüsterton. »Dein Geheimnis ist bei mir sicher.«
    Ich war mir nicht sicher, wie ernst dieses Versprechen gemeint war, doch eigentlich war es mir egal. Ich wollte nicht, dass Leo ein Geheimnis blieb.
    Mit Ausnahme dessen, was ich unter Wasser gesehen hatte – oder glaubte, gesehen zu haben –, denn das, so wusste ich, würde nur zwischen Leo und mir bleiben.
    Als ich gehen wollte, gab CeeCee mir meine Jeans und mein Hemd zurück und umarmte mich schnell. Natürlich hatte sie schon am Abend zuvor erfahren, dass Mom den Alten Seemann nicht verkaufen würde, und freute sich daher, dass wir bald wieder Zeit miteinander verbringen könnten.
    »Ach, und übrigens«, fügte CeeCee hinzu, als ich aufbrach. Mit strahlendem Gesichtsausdruck streckte sie die Hand aus, um mein Haar zu berühren. »Dein neuer Look gefällt mir echt gut.«
    Ich bedankte mich bei CeeCee und stellte fest, wie wohl ich mich dabei fühlte, das Haar offen zu tragen und ansonsten in meinem üblichen Outfit aus Retro-Jeans und Chucks herumzulaufen. Das war eine gute Kombi.
    Als ich von CeeCee nach Hause lief, wanderten meine Gedanken wieder zu Leo. Ich wünschte mir, dass er nicht auf dem Boot seines Vaters unterwegs war und dass ich eine Möglichkeit gehabt hätte, ihm die gute Nachricht über meineabsehbare Rückkehr nach Selkie mitzuteilen. Ich wusste zwar, dass ich das Research Center anrufen und dort eine Nachricht für ihn hinterlassen konnte, und war mir auch sicher, dass er eine E-Mail-Adresse oder ein Handy hatte. Doch wie immer, wenn sich Leo in seiner Welt befand

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