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Der junge Seewolf

Titel: Der junge Seewolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Dank, Sir!« rief David, und beide waren entlassen.
    Die Signalflaggen beorderten die Cerberus in Rufweite. Haddington wurde informiert. Das Beiboot brachte Matthew Palmer mit Mr. Gregs Seekiste und nahm David mit Mr. Hamonds Seekiste zurück.
    Haddington war zufrieden und stolz, als ihm David berichtete, wie seine beiden Schützlinge ihre Prüfung an Bord der Shannon bestanden hatten. David begrüßte auch seine alten Messegefährten vom Vordeck und war überrascht, welche Freude selbst der kleine Edmond über seine Rückkehr erkennen ließ.
    Am Abend rief er ihn zu sich und ließ sich etwas vom Leben in Whitehaven erzählen. Edmond schien sehr an seiner Mutter zu hängen und fragte immer wieder, ob der Brief, an dem er schreibe, sie auch erreichen werde.
    David beruhigte ihn. Mit dem nächsten amerikanischen Schiff, das ohne Schmuggelware passieren dürfe, könne er den Brief mitgeben. »Wenn du die Schillinge fürs Porto hast, wird der Brief auch ankommen. Ich kann sie dir auch leihen.«
    Die Posten stiegen in der beginnenden Morgendämmerung zum Ausguck empor, die Mannschaften waren wie jeden Morgen im Kriegsgebiet auf Gefechtsstationen.
    »An Deck! Shannon signalisiert!«
    David griff zum Teleskop und enterte ein Stück die Webleinen auf, schob einen Arm durch die Wanten und setzte das Teleskop mit beiden Händen ans Auge. Vorsichtig justierte er die Tube, bis die Signalflaggen klar erkennbar waren.
    »Zwei Segel drei Strich Backbord auf Gegenkurs!« rief er Wort für Wort an Deck, wie er die Signale entzifferte.
    Die Shannon setzte die Royals, die Cerberus das Toppsegel, und beide stürmten den unbekannten Schiffen entgegen.
    »Mr. Hamond, gehen Sie bitte mit einem Teleskop zum Ausguck und sehen Sie mal, was sich da tut!« ordnete Haddington an.
    Hamond war noch beim Aufentern, als der Ausguck meldete, daß die Shannon wieder signalisiere.
    David las ab: »Segel wenden. Allgemeine Verfolgung.«
    Hamond rief nach kurzer Zeit von oben: »An Deck! Ein großer Toppsegelschoner und eine Dreimastbark gehen auf Kurs Südwest! Entfernung etwa vier Seemeilen!«
    Haddington sah zum Kompaß, prüfte die letzte Eintragung am Ruder, studierte die Karte und sagte: »Wir sind querab von der Sapelo-Insel. Nach dem jetzigen Kurs steuern die beiden auf das Gewirr von Inseln und Buchten zwischen Sapelo und Saint-Simons-Insel zu. Der Wind weht aus Westnordwest. Ich nehme selbst das Ruder und ihr, Hansen und Miller, braßt mir die Segel, daß sie steif wie Bretter stehen.«
    Die Cerberus jagte mit gut elf Knoten durch die See, und die Shannon lief sicher nicht weniger.
    »Den Toppsegelschoner werden wir wohl nicht aussegeln können, aber die Bark müßten wir kriegen. Sie liegt auch schwer im Wasser.«
    Zwei Stunden dauerte die stumme Jagd bereits. Der Toppsegelschoner hatte Segel gekürzt und war bei der Bark geblieben. Die Cerberus hatte sich den beiden auf zwei Seemeilen genähert, die Shannon war noch etwas weiter ab, da sie sich wie die flüchtenden Schiffe von See aus im schrägen Winkel dem Land näherte, während die Cerberus parallel zum Land lief.
    »An Deck! Bark hat die Großbramstenge verloren!« David sah nach vorn.
    Die Bark war aus dem Ruder gelaufen, die Großbramstenge hing Backbord über dem Großmarssegel. Er konnte sich denken, was dort jetzt für ein Durcheinander herrschte.
    Haddington befahl das Steuerbordgeschütz nach vorn und ließ mit dem Feuer beginnen, als sie sich auf eine Seemeile genähert hatten. Er wollte die Mannschaft der Bark beunruhigen und daran hindern, die Takelage zu schnell wieder in Ordnung zu bringen.
    Der Toppsegelschoner schwang herum und feuerte eine Breitseite. Zwei Wassersäulen sprangen vor der Cerberus aus der See, an Backbord jaulte ein Geschoß vorbei.
    »Vier Kanonen, wahrscheinlich Sechspfünder. Kurs beibehalten, nur auf die Bark feuern!« sagte Haddington gelassen.
    ›Bang, bang!‹ donnerte es von der Seeseite. Die Jagdgeschütze der Shannon griffen in den Kampf ein.
    »Schaut sie euch an. Ist sie nicht ein feines Schiff, die gute alte Shannon!« rief Greg Miller zu seinen Leuten.
    Die Cerberus feuerte, die Jagdgeschütze der Shannon krachten, und die Marsstenge des Kreuzmastes auf der Bark neigte sich auch nach Backbord.
    »Hurra!« brüllten sie.
    Aber Haddington brachte sie zur Ruhe: »Feuer auf den Toppsegelschoner! Ruder ein Strich Steuerbord.«
    Der Toppsegelschoner gab die Bark verloren, setzte die Royals und jagte der Küste zu. Die Cerberus folgte und wechselte

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