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Der junge Seewolf

Titel: Der junge Seewolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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angeschlagene feindliche Flotte.
    Aber dann schlief das Feuer ein. Die Kanoniere konnten ihr Ziel nicht mehr erkennen und sanken auf den Schiffen, die für Stunden im Gefecht waren, erschöpft neben ihren Kanonen zusammen.
    Befehl erfolgte von Kapitän Pringle: »In Linie ankern, die Enge absperren, damit die Rebellen nicht entwischen! Morgen werden wir sie erledigen!«
    Jetzt am Abend waren die Munitionsvorräte aufzufüllen, die Verletzten zu versorgen und die dringendsten Reparaturen auszuführen.
    Davids Kanonenboot hatte einen Toten und zwei Verletzte. Das Langboot, das ihnen Munition und Vorräte brachte, nahm sie mit zum Arzt. Ihre Plätze füllten Leute von dem versenkten Kanonenboot. Dann ließ David immer abwechselnd die Hälfte seiner Leute schlafen und wachen.
    Als der Morgen graute, rief die Bordwache erregt nach David. Die feindliche Flotte war verschwunden. Der Gouverneur, so erzählte man später überall, solle vor Wut fast einen Herzschlag erlitten haben.
    Kapitän Pringle schickte Langboote nordwärts, aber die kehrten um, als sie die Untiefen erreichten. Pringle ließ noch die Gewässer zwischen Valcour Island und Grand Isle absuchen, bis ihm endlich klar wurde, daß die Rebellen in Richtung Crown Point entkommen waren. Sie setzten Segel zur Verfolgung, ankerten aber nachts bei Four Winds Island.
    In aller Herrgottsfrühe setzten sie die Verfolgung fort. Der Wind zwang die Schoner und die Inflexible zunächst zu zeitraubendem Kreuzen, und die Kanonenboote schlichen mit erschöpften Ruderern dahin.
    Als die Inflexible signalisierte ›Feind in Sicht‹, drehte der Wind auf Nord und erleichterte die Verfolgung. Schnell kamen sie auf. Die Rebellengaleere Washington blieb am weitesten zurück und wurde von den Schonern und der Sloop nach kurzem Gefecht zur Übergabe gezwungen.
    General Arnold mit der Galeere Congress und vier Gondolas kreuzte durch die Linie der Briten in eine Bucht am Südufer und verteidigte das Ausschiffen der Mannschaften gegen vier britische Kanonenboote.
    David brachte sein Boot in Position und ließ Schuß um Schuß auf das feindliche Flaggschiff feuern. Verglichen mit der hitzigen Schlacht bei Valcour Island war es ein kleines Gefecht.
    Aber die letzte Kugel, die von der Congress abgefeuert wurde, bevor sie auflief und von ihrer Besatzung in Brand gesetzt wurde, schlug Greg Miller den Fuß am Knöchel weg und jagte David einen Holzsplitter in den Oberarm, so daß er laut aufstöhnte.
    Er biß die Zähne zusammen, sah, was geschehen war, und rief Hansen zu: »Binde Greg das Bein ab!«
    Hansen blutete aus einer Fleischwunde an der Brust, aber er sprang zu Miller und versorgte den Verwundeten.
    Als David bemerkte, daß die restlichen Rebellenschiffe am Ufer brannten, legte er das Ruder herum und nahm Kurs auf die Inflexible, die einen Schiffsarzt hatte.
    Der Arzt konnte Greg Miller sofort versorgen und beruhigte David, daß er es aller Voraussicht überleben werde.
    »Der Fuß war so glatt abgeschossen, daß ich nur die Adern versorgen und die Wunde verbinden mußte. Aber nun zu Ihnen, mein Herr.«
    David schrie laut auf, als das Skalpell in sein Fleisch schnitt, um einen Widerhaken des Holzsplitters zu lösen. Dann biß die Alkoholtinktur in die Wunde, und er stöhnte.
    »Nur eine Fleischwunde. Der Arm muß zwei Wochen geschont werden, dann geht es wieder.« Und der Arzt legte David den Arm in eine Binde, bevor dieser sich zurück zum Kanonenboot helfen ließ.
    Hamond legte an ihrer Seite an, war beruhigt, daß David nicht schwer verletzt war und notierte sich alle Schäden und die Zahl der Verwundeten, denn er mußte zum Bericht auf das Flaggschiff.
    Als Hamond nach einer halben Stunde zurückkehrte, diesmal im kleinen Beiboot, strahlte er über das ganze Gesicht.
    »Der Gouverneur empfiehlt dem Admiral meine Beförderung zum Leutnant, und Kapitän Pringle sagt, damit wäre alles so gut wie sicher. Du sollst dich auf dem Flaggschiff melden. Leutnant Dacres ist auch da, mit einem Kopfverband, aber sonst ist er wieder dienstfähig. Ach ja, Pellew wird auch zum Leutnant vorgeschlagen. Und er rühmt deine Tapferkeit über alle Maßen.«
    David ließ sich ins Beiboot helfen und zum Schoner Maria übersetzen. Vor der Kajüte erwartete ihn Pellew, fragte nach der Wunde und bedankte sich für Davids Glückwünsche zur bevorstehenden Beförderung.
    »Ich sollte die Nachricht vom Sieg zum Admiral bringen, aber ich möchte bei dieser Flottille bleiben und beim Vormarsch dabeisein.

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