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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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beschützen könnte.
    Sie lief rückwärts in eine Topfpflanze. Die Blätter des Strauchs stachen sie durch den dünnen Stoff ihres Kleids in die Hüfte.
    Sie hielt die Luft an.
    Beruhig dich … beruhig dich. Er kann hier nicht raufklettern. Ich bin in Sicherheit.
    Wirklich?
    April erreichte den Grill und hockte sich daneben auf den Boden. Sie schlang die Arme um die Knie und versuchte, sich so klein wie möglich zu machen.

    Eine lange Zeit wartete sie unter dem Nachthimmel zusammengekauert ab. Die Geräusche vor dem Haus verfolgten sie. Sie stellte sich vor, wie ein Mann auf einer Leiter an der Außenwand hochkletterte. Oder wie er ein unverschlossenes Fenster entdeckte. Sie bildete sich das Geräusch von Schritten ein. Sie stöhnte laut auf, als sie sich seine groben Hände auf ihrem Körper vorstellte. Eine Faust griff ihr ins Haar, die andere Hand fand ihre Brüste. Sie konnte seinen keuchenden Atem hören.
    Zitternd und ängstlich nach Luft schnappend wartete und wartete sie.
    Schließlich, als sie keine Geräusche mehr hörte, tastete sie sich zurück nach unten in ihr Schlafzimmer.
    »O Gott, bitte«, flüsterte sie, nachdem sie ins Bett gegangen war. »Bitte schenke mir einen Gefährten. Bitte bring mir jemanden. Ich will nicht mehr allein sein.«

4
    Wachmann Barney Quinn interessierte sich nicht besonders für das Museum. Es war immer so verdammt stickig darin, als würde jedes einzelne Stück dieses altertümlichen Gerümpels langsam und stetig seinen Gestank absondern. Wenn er morgens nach Hause ging, nahm er denselben Gestank an sich wahr. Der Gestank nach alten Gräbern. Der Gestank von dreitausend Jahre alten Schädeln.
    Derselbe Gestank quoll aus diesen beschissenen alten Statuen in der Griechischen Sammlung. Meine Fresse. Wenn er nicht aufpasste, würde er sich bald selbst in so ein Ding verwandeln. Wäre das nicht toll? Jedem dieser Mistkerle fehlte ein Arm oder ein Kopf oder sogar der Schwanz.
    Eines Morgens wird man sich nach Öffnung des Museums fragen: »Wo steckt bloß der gute alte Barney Quinn?« Sie würden ihn erst finden, wenn sie in den Griechischen Raum gingen und die Statuen zählten. Eine zu viel. Da steht eine in einer beschissenen braunen Uniform. Vielleicht würden sie ihn stehen lassen und seiner Familie das Geld für die Beerdigung ersparen. Dann könnten sie von der Versicherung einen neuen Fernseher kaufen. Ein mieser Platz für den alten Barney Quinn. Sie würden ihn hier auf dem Friedhof der Statuen lassen, bis eine tollpatschige Putzfrau seinen
Schwanz sauber abbrechen würde. Ruhe in Frieden, alter Barney Quinn.
    »Scheiße«, murmelte er.
    Ich brauch frische Luft. Ich muss mal einen Moment vor die Tür. Außerdem war es Zeit, George einen Besuch abzustatten.
    Er ging durch das Foyer und stieß auf der anderen Seite eine metallene Feuertür auf. Der Flur war von einer Glühbirne über der Tür beleuchtet. Er begann, die Treppe hinabzusteigen. Verdammt, das Licht auf dem nächsten Absatz war ausgeschaltet. Er ging im Dunkeln weiter. Unten drückte er die Außentür auf. Er trat hinaus und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür, um sie offen zu halten.
    Der Angestelltenparkplatz war bis auf seinen alten Grand Prix leer. Das war einmal ein gutes Auto. Sein ganzer Stolz, als er es gekauft hatte. Damals war alles besser gewesen. Ehe die da oben Wind von der Sache mit dem Bordell bekommen und seinen Arsch aus der Truppe katapultiert hatten.
    Tja, Scheiße, man kann halt nicht immer gewinnen, oder?
    Er zündete sich eine Zigarette an. Als er seine Lunge mit dem süßen blauen Dunst füllte und ein Prickeln durch seine Fingerspitzen ging, sah er den Hund am Rand des Parkplatzes. Old George, pünktlich auf die Minute. Er klemmte die Zigarette zwischen die Lippen, ging in die Hocke und klatschte in die Hände. »Hier, Junge«, rief er. »Komm her. Komm zu Barney.«
    Der Hund kam auf ihn zugetrottet, und die Marken an seinem Halsband klimperten.
    »Ja, bist ein guter Junge.«

    George lief in seine Arme, leckte sein Gesicht und stieß ihm beinahe die Zigarette aus dem Mund. »Ja, das ist mein guter Junge. Brav. Ich wette, du hast Hunger, was?«
    Der dicke braune Schwanz wedelte.
    »Na, dann komm. Mal sehen, was Barney für dich hat.« Nachdem er die Museumstür festgeklemmt hatte, ging Barney zu seinem Wagen. Der Hund lief voraus und blickte ungeduldig zu ihm zurück, die braunen Augen glänzten in der spärlichen Straßenbeleuchtung.
    »Immer mit der Ruhe, mein Junge.«
    Barney

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