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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Niemand versteckte sich dort.
    Okay, aber wie ist der Sargdeckel auf dem Boden gelandet?
    Von einer Katze runtergestoßen?
    Wohl kaum.
    Von Kindern?
    Vielleicht.
    Ich wünschte, ich hätte meine Kanone.
    Den .38er Colt. Hohlspitzpatronen. Ein Schuss mit den Dingern haut jeden um.
    Er stieß den Sargdeckel mit den Zehen an. Schweres Teil. Er stieg darüber hinweg und blickte in den Sarg. Als er die Mumie anstarrte, spürte er Übelkeit in seiner Kehle aufsteigen.
    Verdammt … sie sah wirklich schrecklich aus.
    Damals, als Barney noch ein unerfahrener Polizist war, hatte er einmal einem Feuerwehrmann geholfen, eine verkohlte Leiche aus den Trümmern eines abgebrannten Wohnhauses zu schleppen. Der Feuerwehrmann hatte das Ding als Schmorfleisch bezeichnet.

    Dieses Mädel war kein Schmorfleisch, sah aber keinen Deut besser aus. Eher schlimmer. Als hätte jemand die Luft aus ihren Titten gelassen.
    Es gefiel ihm ebenfalls nicht, wie das rote Haar auf ihrem Kopf aussah – wie schön und glänzend es war –, obwohl doch der Rest ihres Körpers ein Wrack war.
    Er blickte an ihr herab und sah, dass sie keine Schambehaarung besaß. Verflucht, er wollte das nicht länger ansehen. Es war besser, sie zu bedecken.
    Er bückte sich und hob den Sargdeckel hoch. Schwer wie eine Tür. Mein Gott. Aber er schaffte es, ihn auf den Sarg zu legen.
    Barney wandte sich ab und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Alles schien in Ordnung zu sein. Er ging zur Tür und schaltete das Licht aus; Dunkelheit füllte erneut den Raum … und dann machte er einen Satz, als er das Krachen von Holz hinter sich hörte.
    Er wirbelte herum. Im Halbdunkel konnte er erkennen, dass der Deckel wieder auf dem Boden lag.
    »Heilige Scheiße«, murmelte er.
    Er starrte den Deckel an. Eine Welle von Übelkeit und Kälte überkam ihn … und aus irgendeinem Grund schienen sich seine Hoden in die Bauchhöhle zurückziehen zu wollen. Ein Kribbeln lief über seine Unterarme, als sich die Härchen dort aufrichteten. Es war ein Gefühl, als wäre eine fiese Spinne in der Dunkelheit auf seinem nackten Arm gelandet und würde zu seinem Kopf hinaufkriechen, um in seinen Mund zu klettern. Er rieb sich übers Gesicht. Es war kalt. Und es fühlte sich taub an, als würden die Nervenenden sich vor dieser fürchterlichen Dunkelheit zurückziehen.

    Er wollte raus, so schnell wie möglich. Aber er hatte Angst, dem Sarg den Rücken zuzuwenden. Wenn er sich abwandte …
    Dann geschah es.
    Das, wovor er sich bis ins Mark fürchtete.
    Es geschah, und es war, als hätte er es tief in seinem Inneren gewusst.
    Ruckartig, wie jemand, der aus dem Schlaf gerissen wurde, richtete sich die Mumie auf.

5
    »Hey, Araber … beweg deinen Hintern.«
    Imad nippte an seinem Gin und ignorierte den Mann.
    »Bist du taub? Beweg deinen Hintern. Meine Freundin will den Stuhl.«
    »Sir«, intonierte Imad. »Ihre Freundin ist Stuhl.«
    »Was soll das heißen?«
    Imad sah die Frau an. Sie trug eine enge ausgeblichene Jeans und ein schmutziges T-Shirt. Eigentlich war es nur ein halbes T-Shirt, denn sie hatte es knapp unterhalb der Brüste abgeschnitten. Die Brüste waren winzig, die Nippel spitz wie Nägel.
    Sie hatte die Lider halbgeschlossen, und in ihren Augen lag ein träger, unverschämter Ausdruck.
    Imad trank einen weiteren Schluck. »Haben Sie den Sinn meiner Bemerkung erfasst?«
    »Nö.«
    »Ihre Freundin ist Scheiße … und Sie sind die dazugehörige Fliege.«
    Die Faust traf Imad seitlich am Kopf und warf ihn vom Hocker. Er knallte mit dem Rücken auf den Boden. Geschrei erfüllte die Bar.
    Der Mann packte ihn an den Handgelenken und schleifte ihn über den Boden, fast platzend vor Wut. Die Frau in der Jeans hüpfte neben ihm her. Imad konnte unter ihr T-Shirt blicken. Er sah, dass die flachen Hügel ihrer
Brüste nicht wackelten. Eine Schande. Er mochte es, wenn sie ein wenig wackelten. Aber diese waren wie aus Beton. Nicht sehr erregend.
    Der Mann stieß eine Seitentür auf. »Pack mal mit an«, bellte er.
    »Klar, Blaze.«
    Blaze? Ein süßer Name. Ein Name für ein Pferd.
    Die Frau bückte sich und half, Imad hochzuheben. Er schaukelte zwischen ihnen. Als er den Kopf hob, sah er, dass sie ihn in eine einsame Gasse geschleppt hatten. Die Mauern der Gebäude schienen sich um ihn herum zusammenzuschieben. Am Ende des engen Durchgangs fuhren auf einer Straße Autos vorbei. Es stank durchdringend nach Müll.
    »Jetzt werden wir mal sehen, wer hier die Fliege auf der Scheiße ist, du

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