Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
den Apparat.
    »Supertrick«, sagte er.
    »Hat 'ne Weile gedauert, bis es geklappt hat. Bitte, bitte sagen Sie, dass wir mittagessen gehen.«
    »Wenn ich Sie einladen darf.« Sie zog ihre Jacke von der Rücklehne ihres Stuhls und schlüpfte hinein. »Sithing?«, fragte er.
    »Ja, heute am Spätnachmittag, wenn Ihnen das passt.« Er nickte. »Er ist draußen in der Kapelle. Ich hab gesagt, dass wir ihn dort besuchen.«
    »Wie lange hat er Sie zu Kreuze kriechen lassen?« Sie lächelte und dachte daran zurück, wie sie Sithing praktisch handgreiflich aus dem Revier entfernt hatte. »Ziemlich lange«, sagte sie. »Aber ich habe natürlich einen wahnsinnigen Pluspunkt.«
    »Die vierhunderttausend?«
    Sie nickte. »Und wohin gehen wir jetzt?«
    »Also ich kenn da ein entzückendes kleines Lokal in Fife…«
    Sie lächelte. »In der Kantine gibt es Rouladen.«
    »Schwierige Entscheidung, aber ist nicht das ganze Leben damit gepflastert?«
    »Nach Fife ist es im Augenblick einfach zu weit. Vielleicht beim nächsten Mal.«
    »Ja, genau – beim nächsten Mal«, sagte Rebus.
    Sie saßen bei Mrs. Coghill am Küchentisch. Als Vorspeise diente ihnen die Suppe aus der Thermosflasche, die Wylie mitgebracht hatte, doch als Hauptgericht hatte Mrs. Coghill mit Käse überbackene Makkaroni vorbereitet. Eigentlich hatten beide beabsichtigt, höflich abzulehnen, doch als Mrs. Coghill dann das blubbernde, von einer goldbraunen Kruste überzogene Gericht aus dem Backofen zog, waren alle guten Vorsätze plötzlich vergessen.
    »Na ja, vielleicht eine Kleinigkeit.«
    Nachdem Mrs. Coghill ihnen zwei gefüllte Teller hingestellt hatte, überließ sie die beiden ihrem Schicksal. Sie selbst hatte angeblich schon gegessen. »Ich habe einfach nicht mehr so viel Appetit wie früher, aber ein junges Paar wie Sie…« Dabei hatte sie mit dem Kopf auf die Auflaufform gewiesen. »Wenn ich gleich zurückkomme, muss die Kasserolle natürlich leer sein.«
    Grant Hood lehnte sich auf dem Stuhl zurück, bis dieser nur mehr auf zwei Beinen stand, und streckte die Arme. Er hatte zweimal nachgenommen. Trotzdem war die Kasserolle noch halb voll.
    Ellen Wylie hob den Servierlöffel und wies damit in seine Richtung.
    »Um Gottes willen, nein«, sagte er. »Ist alles für dich.«
    »Nein, geht nicht«, sagte sie. »Ich weiß nicht mal, ob ich noch aufstehen kann. Vielleicht solltest du deshalb besser den Kaffee machen.«
    »Schon verstanden.« Er ließ Wasser in den Kessel laufen. Draußen hatte sich inzwischen der Himmel verfinstert. In der Küche brannte das Licht. Vor dem Fenster wirbelten abgefallene Blätter durch die Luft. »Schrecklicher Tag heute«, sagte er.
    Wylie hörte ihm nicht zu. Sie hatte sich gerade in den Inhalt eines Aktenordners vertieft, den sie kurz vor dem Essen entdeckt hatte. Geschäftsunterlagen für den Zeitraum vom 6. April 1978 bis zum 5. April 1979. Sie nahm die Hälfte der Papiere heraus und schob sie über den Tisch. Den Rest behielt sie selbst. Hood räumte die Teller in die Spüle und stellte die Kasserolle zurück in den Backofen. Dann setzte er sich wieder und wartete darauf, dass das Wasser zu kochen anfing. Derweil nahm er sich schon mal das erste Blatt Papier vor.
    Eine halbe Stunde später hatten sie endlich gefunden, wonach sie suchten. Eine Auflistung der Mitarbeiter, die damals an dem Umbau von Queensberry House mitgewirkt hatten. Acht Namen. Wylie kritzelte sie in ihr Notizbuch.
    »Jetzt müssen wir diese Leute nur noch ausfindig machen und mit ihnen sprechen.«
    »Hoffentlich stellst du dir das nicht zu einfach vor.«
    Wylie schob die Liste zu ihm herüber. »Der eine oder andere davon ist bestimmt noch in der Baubranche tätig.«
    Hood las die Namen. Die ersten sieben waren getippt, der letzte handschriftlich hinzugefügt. »Soll das ›Hutton‹heißen?« fragte er.
    »Der letzte Name?« Wylie sah sich den Eintrag genau an.
    »Hutton oder Hatton. Und der Vorname lautet entweder Benny oder Berry.«
    »Dann müssen wir uns also bei sämtlichen Baufirmen in Edinburgh nach diesen Namen erkundigen?«
    »Entweder das, oder wir sehen erst mal im Telefonbuch nach.«
    Der Kessel fing an zu pfeifen. Hood ging zu Mrs. Coghill hinüber und fragte sie, ob sie eine Tasse Kaffee wolle. Er kam mit dem Branchenverzeichnis zurück und schlug unter dem Stichwort »Bauunternehmen« nach.
    »Lies mir noch mal die Namen vor«, sagte er. »Vielleicht haben wir ja zufällig Glück.«
    Beim dritten Namen, den sie vorlas, sagte Hood:

Weitere Kostenlose Bücher