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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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»Eigentlich nicht, Sir. Es handelt sich nämlich um einen wichtigen Fall, und wir sind in Eile. Wir waren der Meinung, dass es höflicher ist, Mr. Hutton hier in seinem Büro aufzusuchen. Aber wenn er hier keine Zeit für uns hat, müssen wir ihn halt mit aufs Revier nehmen.« Sie sah ihn an. Deutlicher konnte man es nun wirklich nicht sagen.
    Hood sah zunächst sie an, dann Graham. »Was Detective Wylie da gesagt hat, ist völlig korrekt. Wir sind nämlich befugt, Mr. Hutton zu befragen, ob ihm das nun passt oder nicht.«
    »Ich versichere Ihnen – darum geht es überhaupt nicht.« Graham hob besänftigend die Hände. »Aber er ist nun mal in einer
    Besprechung, und das kann dauern.«
    »Aber wir haben uns doch telefonisch angemeldet.«
    »Das ist vollkommen richtig, Detective Wylie. Aber dann ist plötzlich etwas dazwischengekommen. Hier werden täglich viele Millionen Pfund bewegt, und da sind nun mal bisweilen Überraschungen nicht ganz auszuschließen. In manchen Fällen ist eine unmittelbare Reaktion unumgänglich, schließlich geht es in dem Geschäft um Millionen. Das werden Sie doch verstehen?«
    »Natürlich, Sir, aber Sie werden vielleicht verstehen, dass Sie uns in dieser Sache nicht behilflich sein können«, sagte Wylie. »Oder haben Sie zufällig 1978 für einen Mann namens Dean Coghill gearbeitet? Ich nehme mal an, dass Sie vor zwanzig Jahren noch den Mädchen auf dem Schulhof unter den Rock geguckt und mit Ihren Schulkameraden allerlei dummes Zeug ausgeheckt haben. Wenn Mr. Hutton also die Güte hätte, mit uns zu sprechen…« Sie wies mit dem Kopf auf eine Kamera oben an der Decke, »… dann wären wir ihm sehr verbunden.«
    Hood wollte sich schon für das Auftreten seiner Partnerin entschuldigen. Grahams Gesicht hatte die Farbe gewechselt, und er wusste sich offenbar keinen Rat. Dann ertönte plötzlich aus einem unsichtbaren Lautsprecher eine Stimme.
    »Bringen Sie die Herrschaften zu mir.«
    Graham stand auf und würdigte die beiden keines Blickes. »Wenn Sie mir bitte folgen«, sagte er.
    Er führte sie zurück in den Korridor und zeigte dann ein Stück weiter hinten auf eine Tür. »Zweite Tür links.« Dann drehte er sich um und entfernte sich – die kleine Rache des gedemütigten Mannes.
    »Glaubst du, dass in den Wänden hier in dem Gang ebenfalls Wanzen versteckt sind?«, fragte Wylie leise.
    »Weiß man nie.«
    »Hatte ganz schön Schiss, der Typ, was? Dürfte ihn etwas überrascht haben, dass eine wohlerzogene junge Dame ihm so kräftig auf die Finger klopft.« Sie verzog das Gesicht zu einem
    breiten Grinsen. »Und was dich betrifft…«
    »Wieso mich?«
    Sie sah ihn an. »Wieso kommst du auf die Idee, dich für mich zu entschuldigen?«
    »Aber das ist doch nun mal die Rolle des ›guten‹Bullen.«
    Sie klopften an die Tür und traten ein, ohne auf eine Aufforderung zu warten. Ein Vorzimmer. Die Sekretärin erhob sich gerade von ihrem Schreibtisch. Sie öffnete eine weitere Tür, und die beiden traten in Barry Huttons Büro.
    Der Mann selbst stand mit leicht gespreizten Beinen – die Hände hinter dem Rücken verschränkt – gleich neben der Tür.
    »Mussten Sie unbedingt in diesem Ton mit John sprechen?« Er reichte Wylie die Hand. »Einen gewissen Respekt nötigt mir Ihr Auftreten allerdings ab. Jedenfalls lassen Sie sich nicht abwimmeln.«
    Das Büro war nicht einmal besonders groß, aber es strotzte nur so vor moderner Kunst. In einer Ecke befand sich eine Bar, und genau dorthin begab sich jetzt Hutton.
    »Möchten Sie auch etwas?« Er holte eine Flasche Lucozade aus dem Kühlschrank. Beide schüttelten den Kopf. Dann schraubte er den Verschluss von der Flasche und nahm einen Schluck. »Wissen Sie, ich bin süchtig nach dem Stoff«, sagte er. »Schon immer. Aber als Kind hat man das Zeug ja nur bekommen, wenn man krank war. Können Sie sich daran noch erinnern? Bitte, nehmen Sie doch Platz.«
    Er führte sie zu einem cremefarbenen Ledersofa und nahm ihnen gegenüber in einem dazu passenden Stuhl Platz. Der tragbare Fernseher vor ihnen entpuppte sich als Monitor. Auf dem Bildschirm war noch immer der Tisch im Vorstandszimmer zu sehen.
    »Tolles Ding, was?«, sagte Hutton. Auf Knopfdruck zeigte die Kamera eine Totale. »Sehen Sie – man kann sie sogar bewegen und Gesichter ganz nahe heranholen…«
    »Ich nehme mal an, dass der Ton von drüben ebenfalls übermittelt wird«, sagte Wylie. »Dann wissen Sie ja schon, worüber wir mit Ihnen sprechen möchten.«
    »Sie ermitteln in

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