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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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ihn versehentlich mit Schlafknete getroffen hatte. Die Najaden haben zwar den Fluss abgesucht, konnten die beiden aber bis jetzt noch nicht finden. Um Rosa mache ich mir nicht allzu große Sorgen, sie ist mindestens zweihundert Jahre alt und kann wahrscheinlich sogar einen längeren Aufenthalt unter Wasser überleben, aber Bobbys Chancen sind weniger gut. Eine Gruppe besonders treuer Fans will von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang Nachtwache für ihn halten.
    Sharon, meine Motte, hat es leider nicht geschafft. Man hat ihre Leiche unter den Trümmern der eingestürzten Wand entdeckt. Bis jetzt ist sie aber noch nicht bei den Geistern und Schatten aufgetaucht, die die dortigen Tunnel heimsuchen.
    Darius – ihr Daryl – hat sich in einer der Blutkneipen von Sucker Town versteckt, wo er mit ihr und anderen Motten gelebt hat. Ich habe zwar nicht ausdrücklich versprochen, mich
um ihn zu kümmern, werde es aber trotzdem tun. Sobald ich Zeit dazu habe.
    Ex-Police-Constable Janet Sims sitzt in Untersuchungshaft. Man wirft ihr nicht nur den Mord an ihrem Bäckermeister vor – ein »Verbrechen aus Leidenschaft«, wie es die Boulevardblätter betiteln -, sondern auch den Mord an ihrer Großmutter mütterlicherseits, der Hexe Wilcox. Mr. Travers hat mir erzählt, dass man überlegt, sie auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen, obwohl sie genau genommen keine Hexe ist, sondern nur die Tochter einer Hexe. Aber mit den Kräften ihrer Großmutter ist sie einfach zu gefährlich, um sie in einer Zelle schmoren zu lassen, selbst wenn diese magisch abgesichert ist.
    Das Fabergé-Ei ist unauffindbar.
    Ich konzentrierte mich wieder auf das Geschehen.
    Auffällig ist, dass die Hexen fehlen.
    Mein Blick gleitet an den unweit der Kirchenmauer versammelten Trollen vorbei und richtet sich auf die anwesenden Fae. Ganz vorn hockt mit gespitzten Ohren und wachsamen Augen ein schöner silbergrauer Hund. Daneben steht Lady Meriel, deren lange, wallende Haare bei Tageslicht fast durchsichtig wirken; um sie herum stehen ein halbes Dutzend ihrer Najaden, gekleidet in smarte Sharkskin-Anzüge, die fremdartigen Züge hinter einem menschlich anmutenden Glamour verborgen.
    Auch Lady Isabella, Königin der Dryaden, ist gekommen. Sie trägt einen hohen flachen Damenhut, auch Pillbox genannt, und hat sich bei einem großen, schlanken Dryadenmann untergehakt, der seinen schwarzen Stetson lässig in den Nacken geschoben hat. Die Dryaden, die mich angegriffen haben, leben noch, was sie allein der Intervention ihrer Herrin zu verdanken haben. Sie erholen sich derzeit in ihren Bäumen von ihren Verletzungen.

    An der Seite steht Finn, flankiert von zwei seiner Brüder. Alle drei tragen elegante schwarze Anzüge und haben ernste Mienen. Ihre Hörner ragen kaum sichtbar aus ihrem dunkelblonden, welligen Haar. Mr. Travers hat mir erzählt, dass Finn Allerheiligen in einer Gefängniszelle verbracht hat – Detective Inspector Helen Crane hatte ihn wegen »Behinderung der Polizei in der Ausübung ihres Dienstes« verhaftet. Die Anklage wurde inzwischen jedoch wieder fallengelassen.
    Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen, weiß aber, dass ich das tun muss. Er möchte natürlich eine Antwort auf sein Werben.
    Tavish steht etwas abseits. Die Enden seiner dunkelgrünen Dreadlocks sind mit schwarzen Bändern umwickelt, und er trägt eine dunkle Sonnenbrille, hinter der sich seine Silberaugen verbergen. Sein langer schwarzer Mantel flattert im Wind.
    Er hat gesagt, dass es Malik gutgeht.
     
    Auf einmal scheint die Welt stehenzubleiben; Stille breitet sich aus, und plötzlich taucht die Phouka vor mir auf, in ihrer menschlichen Gestalt und in einen langen, weichen, silbergrauen Pelzmantel gehüllt.
    »Clíona, meine Königin, möchte dir ihren tiefen Dank für die sichere Rückführung ihrer Dame überbringen«, sagt Grianne leise, und man merkt, dass auch sie dankbar ist. »Sie möchte dir dies als Belohnung schenken.«
    Sie streckt ihre Hand aus, auf der ein prächtiger goldener Apfel liegt, der ganz leicht nach Lakritz duftet.
    Ich starre ihn verständnislos an.
    »Du bist nicht die erste Sidhe, die unter Salaich Sìol leidet, Kind«, fährt sie sanft fort, »das Heilmittel kann die Krankheit zwar nicht immer ganz besiegen, aber es hilft. Wenn dir der Apfel nicht zusagt, dann hätte ich dies hier für dich.«

    Sie hält mir eine Handvoll reifer silbern glänzender Brombeeren hin. Ihr Saft, dunkelrot wie das Blut von Vampiren, benetzt ihre Handfläche.
    »Komm, probiere

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