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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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mutlos die Schultern hängen.
    Er hatte recht: Es waren billige kleine Zauber, wie man sie an jedem Stand im Hexenmarkt von Covent Garden kaufen konnte. Aber was anderes war mir nicht eingefallen. Und
wenn mein Plan funktionierte, konnte ich vielleicht wenigstens ein paar von uns retten. Immer noch besser, als sich kampflos geschlagen zu geben.
    Die Motte setzte sich auf die Hacken und grinste mich ein wenig benommen an. Dann warf sie dem Earl verstohlen einen verächtlichen Blick zu.
    Dieser trat nun an den Altar, auf dem mein Körper lag. Mit Daumen und Zeigefinger zog er vorsichtig den Dolch aus meiner Brust und legte ihn neben meinen Körper. Ich ballte verzweifelt die Fäuste. Wenn ich doch bloß dieses Messer in die Finger kriegen könnte …
    Meine Gedanken zerstoben, als er seine Faust in meine Brust steckte und Cosette hervorzog. Er hielt ihren Hals umklammert, und sie zappelte wie ein Huhn.
    »Hallo, Gwen, meine Liebe«, bemerkte er süffisant. Sein Grinsen war diesmal so breit, dass seine Fangzähne hervorblitzten. »Ich bin hocherfreut, dich wiederzusehen. Wie enttäuscht ich war, dass es letztes Jahr nicht geklappt hat! Du doch sicher auch, oder? Es ist so lange her, seit wir zum letzten Mal ein Schwätzchen gehalten haben!«
    Er schnippte mit den Fingern, und auf einmal erschien Josephs Geist mit blinzelnden Fliege-Puck-Augen neben ihm. »Und da ist ja auch dein reizender Sohn Joseph. Endlich lerne ich ihn kennen. Du hast ihn ja hübsch versteckt gehalten.«
    Er riss den Mund auf …
    Ich blinzelte …
    … und beide waren verschwunden.
    Nun blickte der Earl auf Tavish hinab. Der betäubte Kelpie schlief friedlich. Seine Kiemen fächerten sich mit jedem Atemzug auf. Er hatte einen Arm ausgestreckt, als wolle er auf Bobby und Rosa zeigen. So hatte ich ihn schon früher schlafen sehen, zusammengerollt im schlammigen Flussbett der Themse.

    »Na so etwas! Ein Seelenschmecker!« Der Earl strahlte mich an. »Meine Güte, eine erlesene Auswahl, wie ich schon gesagt habe, nicht wahr, meine Liebe? All die Schatten und Seelen da draußen« – er deutete mit einer lässigen Geste auf die offene Tür -, »vier Vampire, drei leckere kleine Menschen, zwei Nekromanten, ein Seelenschmecker und eine verschollene Magierin.« Er sang es fast wie ein Weihnachtslied.
    Plötzlich stand er vor mir.
    Ich schluckte. Mein Mund war staubtrocken, mein Hals noch immer ganz wund.
    »Und dann wärst da natürlich noch du«, sagte er sanft, »aber ich fürchte, da fehlt noch jemand.« Er umkreiste mich, strich mit dem Finger über meinen Nacken. Ich war starr vor Schreck. Die Schlangen erwachten, sausten unruhig unter meiner Haut hin und her.
    »Meine Güte, du warst aber wirklich fleißig«, fuhr er ebenso sanft fort. »Es ist lange her, seit eine Sidhe eine Seele verschlang, und noch dazu die Seele einer schwarzen Magierin. Das ist meines Wissens noch niemals passiert. Eine Seele, die mir versprochen war.«
    »Was willst du von mir?«, fragte ich barsch.
    »Was ich will?« Er beugte sich vor. Sein heißer, nach Schwefel stinkender Atem strich über meine Wange. »Ich will einen Avatar haben«, flüsterte er mir ins Ohr, »einen Stellvertreter, der meine irdischen Geschäfte auf dieser Welt erledigt, jemand, dessen Körper widerstandsfähiger ist als der eines Menschen, dessen Körper nicht altert … der immer für mich da sein wird.«
    »Dieser Jemand bin ich nicht«, entgegnete ich und ballte die Hände zu Fäusten, um nicht laut aufzuschreien.
    »Ach nein? Na gut, dann suche dir eben jemand anderen aus.«
    »Jemand anderen? Was soll das heißen?«

    »Na, eine andere Seele natürlich.« Er trat mit ausgebreiteten Armen einen Schritt zurück. »Es gibt hier doch reichlich davon.«
    »Nein.«
    »Na gut, dann nehme ich sie mir eben alle.«
    »He, Mo …moment mal«, stotterte die Motte und rappelte sich auf die Füße. Ihr Kleid flatterte ängstlich. »Wenn sie nicht wählen will, dann mach ich’s. Ich melde mich freiwillig. Du kannst mich haben.«
    »Klappe, Sharon«, fuhr ich sie an.
    »Nö, ich weiß, wie das läuft«, zischte sie. »Wenn ich mich freiwillig opfere, kann er sich die anderen nich’ mehr schnappen. Aber -« Ihre Stimme brach, sie schwieg einen Moment, dann sagte sie: »Aber pass bitte auf meinen Daryl auf. Er ist nicht dumm, aber er ist ein bisschen zu gutmütig.«
    »Höchst lobenswert, das muss ich zugeben«, bemerkte der Earl näselnd und bedachte sie mit einem belustigten, herablassenden Lächeln. Dann

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