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Der Kampf der Insekten

Der Kampf der Insekten

Titel: Der Kampf der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Hinterleib und schoß einen dünnen Säurestrahl direkt gegen Martinhos Schild. Martinho zog unwillkürlich den Kopf ein.
    Virho näherte sich von der Seite, und sie waren im Begriff, die Riesenameise auf engem Raum einzuschließen, als das Tier die Gefahr zu fühlen schien und nach rechts davonschoß.
    »Schnell wie der Teufel«, knurrte Martinho. »Wir werden nur einmal zum Schuß kommen, fürchte ich. Wenn du die Chance hast, gib acht, daß du A’Chigua nicht beschädigst. Doktor Kelly will ein unversehrtes Exemplar.
    Und ich auch, dachte er.
    Als sich eine neue Gelegenheit zu bieten schien und er den Finger schon am Abzug hatte, sprang die Ameise plötzlich heraus auf den Rasen, rannte einen knappen Meter entfernt an ihm vorbei und verschwand wieder in ihrem Versteck. Es gab einen vielstimmigen Aufschrei in der Menge. Martinho und Virho veränderten wieder ihre Positionen, kauerten hinter ihren Schilden und beobachteten ihre Beute, die auf dem umlaufenden Sims der Beckenbasis hin und her tanzte.
    Martinho fluchte. »Warum kann das Biest nicht ein paar Sekunden stillstehen?«
    Er schwang den kurzen Lauf des Sprühgewehrs hin und her, immer mit den Bewegungen der Riesenameise. Plötzlich drehte sie um und lief zur anderen Seite hinüber.
    Martinho stand auf, um ihr zu folgen. Er hatte auf einmal den komischen Verdacht, daß das Tier versuchte, sie in eine bestimmte Position zu manövrieren. Er schob sein Helmvisier nach oben und wischte sich die Stirn. Er schwitzte stark. Es war eine heiße Tropennacht, und sein Schutzanzug ließ nicht viel von der feuchten Kühle durch, die der Springbrunnen um sich verbreitete.
    »Das kann noch lange dauern«, sagte Virho. »Wir brauchen noch zwei Leute, Joao, dann können wir von allen Seiten angreifen.«
    »Richtig. Aber vorher versuchen wir es noch einmal. Du gehst rechts herum, ich links.«
    Die Riesenameise kam Martinho entgegen, als er den Brunnen umkreiste. Sie hielt sogar an und spielte mit den Fühlern, ein nasses, dunkles Etwas, ein sicheres Ziel – aber der Wasservorhang fiel zwischen ihr und Martinho und verhinderte einen wirksamen Schuß. Virho kam von der anderen Seite, und das Tier begann wieder mit seinem ruhelosen Hin und Her.
    »Joao, A’Chigua wird nicht lange dort bleiben. Ich kann es fühlen.«
    »Vielleicht hast du recht. Wir sollten die Plaza räumen lassen. Wenn er auf die Idee kommt, in die Menge zu laufen, wird es Verletzte geben.«
    »Du sagst ein wahres Wort.«
    »Padrinho, nimm die Taschenlampe und blende seine Augen. Ich werde nach rechts gehen und von der Seite einen langen Schuß hinter den Wasserfall versuchen. Oder hast du eine bessere Idee?«
    Virho hatte die Lampe noch nicht eingeschaltet, als die Ameise ein zweites Mal auf den Rasen herauskam. Virho riß die Lampe hoch und hatte die Kreatur im Lichtkegel.
    »O Dios, Joao! Schieß!«
    Martinho schwang Schild und Sprühgewehr herum, aber bevor er richtig zielen konnte, hob sich im Lichtkegel der Taschenlampe ein Stück Rasen von der Größe eines Kanalisationsdeckels hinter der Ameise. Ein schwarzes Ding mit einem dreifach gehörnten Kopf schob sich teilweise aus dem Loch und gab ein schnarrendes Geräusch von sich.
    Die Riesenameise schoß an dem Ding vorbei und ins Loch.
    Die Menge heulte und kreischte in Wut, Angst und wilder Erregung. Martinho stand starr, und durch den tobenden Lärm konnte er Virho hinter sich beten hören: »Heilige Maria, Mutter Gottes …«
    Martinho kauerte hinter seinem Schild nieder und versuchte sein Sprühgewehr in Anschlag zu bringen, als das seltsame Wesen sich einen weiteren halben Meter aus dem Loch hob. Er konnte es klar und deutlich im starken Lichtkegel von Virhos Stablampe sehen. Es sah wie ein gigantischer Hirschkäfer aus – größer als ein Mensch, und mit einem halbmeterlangen Horn auf der breiten Stirnplatte zwischen den mächtigen Kieferzangen.
    Martinho überwand seine Schreckensstarre, zielte auf das Ungetüm und drückte eine Zweisekundenladung ab.
    Das Gemisch aus Gift, chitinlösenden Substanzen und schäumend-klebrigem Butyl, das sich an der Luft rasch verhärtete, traf die Kreatur und hüllte sie ein.
    Das Ungetüm, dessen Vorderpartie jetzt von der Sprühmischung klumpig entstellt war, verhielt, dann hob es sich mit einem kratzenden, grunzenden Geräusch, das durch die Schreie der Menge klar vernehmbar war, weiter aus dem Loch.
    Die Menschenmenge verstummte plötzlich, als das Monstrum dort aufragte, das hintere Beinpaar mit dem

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