Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kampf der Insekten

Der Kampf der Insekten

Titel: Der Kampf der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Sie mit Gewehrgranaten?« fragte Chen Lu.
    »Ich werde einen Blick in dieses Loch werfen.«
    »Ich habe Sicherheitsexperten der IBÖ angefordert. Sie sollten bald hier sein. Warten wir auf sie.«
    »Ich gehe jetzt.«
    »Senhor Martinho, sicherlich wird es jetzt nicht auf zehn Minuten ankommen.«
    »Ich habe den Auftrag meiner Regierung, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Ich bin verpflichtet, meine Arbeit zu tun, wo immer …«
    »Ich will Sie nicht daran hindern, Martinho. Ich bitte nur um einen Aufschub, bis meine Leute hier sind. Wenn Sie Anhaltspunkte und Beweise zerstören …«
    »Sie haben diesen Kreaturen nicht gegenübergestanden, Doktor. Sie waren dort hinten in Sicherheit, während ich mir das Recht verdiente, in dieses Loch zu sehen.«
    Chen Lus Gesicht erstarrte, aber er schwieg, bis er wußte, daß er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte. Dann sagte er: »In diesem Fall werde ich jetzt mit Ihnen gehen.«
    »Wie Sie wollen.«
    Martinho wandte sich ab. Chen Lu war verwundert über diese unnötige Brüskierung, für die er keine Erklärung hatte, es sei denn die, daß Martinhos Nerven überreizt waren. Virho kam mit zwei Karabinern und einem Bündel Gewehrgranaten vom Transporter zurück. Ein großer, kahlköpfiger Neger, der seinen rechten Arm in einer Schlinge trug, begleitete ihn. An seiner weißen Uniform glänzten die goldenen Rangabzeichen des Gruppenleiters.
    »Borromeu Alvarez«, sagte Chen Lu.
    »Ich sehe ihn.«
    Chen Lu seufzte. »Lassen Sie uns nicht streiten, Martinho. Sie wissen, warum die Behörde mich nach Brasilien geschickt hat. Sie wissen auch, daß Ihre Regierung sich verpflichtet hat, die Untersuchungen, die meine Leute und ich hier zu führen haben, in jeder Weise zu unterstützen.«
    »Ich weiß es, Doktor«, sagte Martinho verdrießlich. »Sie sind hier, um unserer Arbeit nachzuschnüffeln und darüber zu wachen, daß das natürliche ökologische Gleichgewicht erhalten bleibt. Nun, dafür ist es zu spät, wie der Vorfall eben gezeigt hat und wie Sie sehen werden, wenn Sie ins Landesinnere kommen. Zehn Jahre der intensivsten Flächenbehandlungen mit Insektiziden haben das ökologische Gleichgewicht bereits zerstört. Außerdem scheinen sie zu einigen unerwarteten Resultaten geführt zu haben.« Er lachte rauh auf. »Es geht längst nicht mehr um ein ökologisches Gleichgewicht, auch wenn die Regierung Ihnen das Gegenteil versichert.« Er wandte sich ab, den Neger zu begrüßen.
    »Hola, Borromeu! Der Arm noch nicht besser?«
    »Er ist längst gut, Joao, aber ich lasse ihn noch ein wenig in der Schlinge, um den Krankenurlaub zu verlängern.« Er lachte dröhnend. »Ich hörte Virho hier nach Gewehrgranaten fragen und dachte mir, daß du sie nur aus einem Grund wollen kannst.«
    »Ich muß in dieses Loch sehen, Borromeu.«
    Alvarez verbeugte sich vor Chen Lu. »Und Sie haben keine Einwände, Doktor?«
    »Ich habe Einwände, aber keine Autorität«, sagte Chen Lu. »Sie müssen zugeben, daß seltsame Dinge geschehen sind. Ich halte es für falsch, etwaige Spuren durch Sprengungen mit Gewehrgranaten auszulöschen.«
    »Wenn dieses Ding noch darinsitzt, stecke ich lieber eine Gewehrgranate hinein als meinen Kopf«, grollte Martinho. »Komm, Padrinho, gehen wir.«
    »Ich gehe natürlich mit«, sagte Alvarez.
    Martinho nickte. »Dann bleib mit Doktor Chen Lu direkt hinter uns.«
    Ein Bandeirante kam vom Transporter herüber, eine Brechstange in den Händen. Martinho nahm sie ihm ab und sagte: »Geh zurück und sag Ramon, er soll beide Suchscheinwerfer auf die Stelle dort richten.«
    »Sofort, Chef.«
    Als die Scheinwerfer aufstrahlten, nickte Martinho, und die Gruppe setzte sich langsam in Bewegung.
    »Ist das nicht die Stelle?« sagte Alvarez.
    »Ja, hier«, sagte Martinho. »Nimm einen Moment mein Gewehr, Borromeu.«
    Er bückte sich und stocherte mit der Brechstange am Rand des Lochs herum, der durch ausgeworfene braune Erde klar markiert war. Der Boden schien fest zu sein, und er trat an den Rand und stieß die Brechstange kräftig in den Boden, wo zuvor das Loch gewesen war. Beim zweiten Versuch hörte der Widerstand des Erdreichs plötzlich auf, und die Brechstange glitt hinunter ins Leere. Etwas berührte sie dort unten, und ein elektrisches Kribbeln durchschoß Martinho.
    Virho beugte sich mit dem Karabiner über ihn. »Ist was, Joao?«
    »Hier unten, Padrinho!« wisperte er. »Am anderen Ende der Brechstange!«
    Er zog sie mit einem Ruck heraus. Virho steckte die

Weitere Kostenlose Bücher