Der Kampf des Geisterjaegers
heruntergebrannt und der Raum lag in tiefer Dunkelheit. Ich konnte die Gestalt von Pater Stocks auf dem Bett liegen sehen, aber ich konnte ihn nicht atmen hören.
»Pater Stocks!«, rief ich und erhielt als Antwort ein leises Stöhnen.
»Bist du das, Tom?«, fragte er schwach. »Geht es dir gut?«
»Ja, Pater, wie geht es Ihnen?«
»Öffne die Vorhänge und lass etwas Licht herein ...«
Gehorsam ging ich zum Fenster und zog die Vorhänge zurück. Das Wetter hatte sich deutlich verschlechtert und der Himmel hing voller dunkler Wolken. Als ich mich wieder zu Pater Stocks umwandte, erstarrte ich vor Entsetzen. Das Kissen und das Oberbett waren blutgetränkt. Ich ging zum Bett und sah mitleidig auf ihn herunter.
»Hilf mir, Tom. Hilf mir, mich aufzusetzen ...«
Er fasste nach meinem rechten Arm und ich zog ihn nach vorne in eine sitzende Position. Er stöhnte auf, als ob er Schmerzen hätte. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen und er sah sehr blass aus. Mit meiner linken Hand nahm ich die Kissen und legte sie ihm stützend hinter den Rücken.
»Danke, Tom, vielen Dank. Du bist ein guter Junge«, sagte er und versuchte zu lächeln. Seine Stimme zitterte und sein Atem ging schnell und flach. »Hast du dieses grässliche Geschöpf gesehen? Hat es auch dich heute Nacht besucht?«, fragte er.
Ich nickte. »Es kam in mein Zimmer, aber es hat mich nicht angerührt. Es hat nur geredet, das ist alles.«
»Gott sei Dank«, stieß der Priester hervor. »Mit mir hat es auch geredet. Und was für eine Geschichte es mir erzählt hat! Du hattest recht mit Mistress Wurmalde - ich habe sie unterschätzt. Ihre Position in diesem Haus ist ihr jetzt egal. Sie ist die Macht hinter den Clans von Pendle, diejenige, die versucht, sie zu vereinen. In ein paar Tagen wird der ganze Bezirk dem Teufel selbst gehören. Ihre Tage als Haushälterin sind gezählt, wie es scheint. Sie hat bereits die Malkins und Deanes miteinander vereint und glaubt, dass sie die Mouldheels dazu überreden kann, sich ihnen anzuschließen. An Lammas werden sich dann die drei Zirkel vereinigen, um den Teufel heraufzubeschwören und der Erde ein neues Zeitalter der Finsternis zu bescheren.
Nachdem diese Kreatur ausgesprochen hatte, ließ sie sich von der Decke fallen, direkt auf meine Brust. Ich habe versucht, sie abzuschütteln, aber sie hat mich gierig ausgesaugt und nach ein paar Augenblicken war ich so schwach wie ein Kätzchen. Ich betete. Ich betete stärker als je zuvor. Ich würde gerne glauben, dass Gott mich erhört hat, doch die Wahrheit ist, dass ich glaube, das Monster hat erst aufgehört, als es satt war ...«
»Sie brauchen einen Arzt, Pater. Wir müssen Hilfe für Sie holen ...«
»Nein, Tom. Nein, ich brauche keinen Arzt Wenn ich nur lange genug ausruhen könnte, würde ich von selbst wieder zu Kräften kommen, aber die Möglichkeit werde ich nicht haben. Sobald es dunkel ist, wird dieses Biest wieder kommen und sich von meinem Blut ernähren, und dieses Mal werde ich wahrscheinlich daran sterben. Oh Tom!«, sagte er und ergriff meinen Arm. Seine Augen waren vor Furcht weit geöffnet und er zitterte am ganzen Körper. »Ich habe Angst, so zu sterben, allein in der Dunkelheit. Es hat sich angefühlt, als läge ich am Grunde einer großen Grube, Satan selbst drückte mich nieder und erstickte meine Stimme, sodass selbst Gott meine Gebete nicht hören konnte. Ich bin zu schwach, um mich zu bewegen, aber du musst von hier fort, Tom. Ich brauche jetzt John Gregory. Bring John hierher. Er wird wissen, was zu tun ist. Er ist der Einzige, der mir jetzt helfen kann ...«
»Machen Sie sich keine Sorgen, Pater«, beruhigte ich ihn. »Versuchen Sie, sich auszuruhen. Solange es hell ist, kann Ihnen nichts geschehen. Ich gehe, sobald ich kann, und werde lange vor Einbruch der Dunkelheit mit meinem Meister wieder hier sein.«
Ich ging zurück in mein Zimmer und fragte mich, welche Gefahr Tibb jetzt für mich darstellte. Mein Unterricht hatte mich einiges gelehrt. Tibb war ein Geschöpf der Dunkelheit und musste sich wahrscheinlich verstecken, solange es hell war. Und selbst wenn er das Tageslicht ertragen konnte, war er dann wohl nicht so gefährlich. Ich entschloss mich, das Risiko einzugehen und am Efeu herunterzuklettern, doch erst, wenn der Wagen den Kutschweg entlanggekommen war. Ich wollte nicht, dass mich Cobden, der Kutscher, sah; auch die beiden Gendarmen wurden wahrscheinlich von Wurmalde bezahlt.
Nach etwa zwanzig Minuten hörte ich
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