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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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Hufschlag hinter dem Haus und sah Cobden mit dem Wagen zum Tor fahren. Diesmal öffnete es sich nicht von allein und er musste absteigen und es aufschließen. Draußen traf er bald Konstabler Barnes, gefolgt von den beiden Gendarmen zu Fuß. Nachdem die Männer in den Wagen gesprungen waren, fuhren sie zum Malkin-Turm, ohne auch nur noch einmal zum Haus zurückzublicken. Zweifellos hatte Cobden bereits Instruktionen erhalten, was er dem Konstabler und Nowell sagen sollte. Was sie betraf, so waren Pater Stocks und ich krank.
    Als ich sie in der Ferne verschwinden sah, begann ich mich zu fragen, ob es überhaupt klug war, nach Downham zurückzukehren. Der Spook und Alice warteten dort auf Nachricht von uns. Aber nachdem wir nun einen ganzen Tag und eine Nacht fort gewesen waren, ohne sie zu benachrichtigen, was geschehen war, wollten sie vielleicht selbst nachforschen und waren möglicherweise bereits unterwegs. Doch das war nicht weiter schlimm, denn sowohl der Spook als auch Alice kannten sich in Pendle gut genug aus und würden den direkten Weg nach Read Hall nehmen und westlich am Berg Vorbeigehen, auf dem gleichen Weg, den auch ich mit Pater Stocks gegangen war. Höchstwahrscheinlich würde ich sie unterwegs treffen.
    Ich schob das Fenster hoch und kletterte mit den Füßen zuerst hinaus, sodass ich zur Wand sah, fasste fest das Fenstersims und ließ mich auf Armeslänge hinunter. Dann griff ich mit der linken Hand tief in den Efeu und fühlte erleichtert dicke holzige Stämme. Der Efeu trug mein Gewicht, doch ich war aufgeregt und hatte Angst davor, dass mich am Fuße meines Abstiegs etwas erwarten könnte. In meinem eifrigen Bemühen, so schnell wie möglich nach unten zu gelangen, ging ich mehr als einmal ein großes Risiko ein, aber ein paar Augenblicke später stand ich sicher auf dem Kies und rannte sofort zum Tor Ein- oder zweimal sah ich mich um und stellte erleichtert fest, dass mir niemand folgte. Sobald ich die Grenzen von Read Hall hinter mir gelassen hatte, wandte ich mich nach Norden und rannte, so schnell ich konnte, nach Downham.
    Die Entfernung zwischen Read Hall und Downham beträgt in Luftlinie nicht mehr als fünf oder sechs Meilen, aber das schwierige, hügelige Gelände machte die Strecke bedeutend länger. Ich musste vor Einbruch der Dunkelheit hin- und zurückkommen, und das bedeutete, dass ich zumindest einen Teil der Strecke rennen musste. Mir schien es sinnvoller, den ersten Teil des Weges so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, dann hätte ich für den Rückweg mehr Zeit, denn dann war ich bestimmt schon müde.
    Nach etwa ein oder zwei Meilen verlangsamte ich meinen Trab zu einem schnellen Schritt. Ich kam gut voran, und als ich meiner Meinung nach die Hälfte hinter mir hatte, erlaubte ich es mir, fünf Minuten Pause zu machen und meinen Durst am kühlen Wasser eines Flusses zu löschen. Doch als ich weiterging, schien mir das Laufen viel schwerer zu fallen. Es ist sinnvoll, zu fasten, wenn man sich der Dunkelheit stellt, aber wenn man sich wirklich anstrengen muss, hilft es einem wenig, und seit dem Frühstück aus kaltem Hammelfleisch am Morgen zuvor hatte ich nichts mehr gegessen. Ich fühlte mich schwach und das erschwerte mir die Sache. Doch der Gedanke an Pater Stocks ließ mich die Zähne zusammenbeißen, und ich zwang mich, noch eine weitere Meile zu rennen, bevor ich wiederum in schnellem Schritt weiterging. Ich war dankbar für die Wolkendecke, die verhinderte, dass mir die Sonne direkt auf den Kopf schien.
    Ich hoffte immer noch, dass ich den Spook und Alice treffen würde, aber ich sah keine Spur von ihnen. Als ich die ersten Häuser von Downham erreichte, war der Nachmittag trotz meiner Anstrengung schon halb vorbei und ich freute mich nicht sonderlich auf den Rückweg.
    Doch als ich in Downham ankam, war der Spook zu meiner Enttäuschung nicht da.

Kapitel 11
Dieb und Mörder
    Am Kirchentor lief mir Alice entgegen. Beim Näherkommen sah ich, wie ihr einladendes Lächeln langsam verschwand. Sie hatte meinen Gesichtsausdruck gelesen und wusste, dass es Schwierigkeiten gab.
    »Ist alles in Ordnung, Tom?«
    »Ist Mr. Gregory hier?«
    »Nein. Gestern Abend ist dein Bruder James angekommen und sie haben sich heute Morgen ganz früh auf den Weg gemacht.«
    »Wohin? Haben sie gesagt, wann sie zurück sein wollen?«
    »Der alte Gregory erzählt mir doch nie viel, oder? Hat fast nur mit James gesprochen und dafür gesorgt, dass ich außer Hörweite war. Er vertraut mir

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