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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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Wort.«
    »Hast du ihn nicht gefragt? Du wirst nie etwas erfahren, wenn du nicht fragst!«
    »Klar habe ich ihn gefragt«, erwiderte ich ihr. »Er tippt sich immer nur mit dem Finger an die Nase und sagt mir, dass ich es schon rechtzeitig erfahren werde. Ich schätze, er wartet auf etwas, aber ich weiß nicht, auf was.«
    »Na, ich wünschte, er würde etwas schneller machen. Das Warten macht mich nervös.«
    »Wirklich?«, fragte ich. »Also ich habe es nicht eilig, Chipenden zu verlassen, und ich hätte nicht gedacht, dass du dorthin zurückkehren willst.«
    »Will ich auch nicht. Es ist ein schlechter Ort und außerdem furchtbar groß - ein ganzer Landkreis mit Dörfern und Siedlungen und dem großen, hässlichen Berg, dem Pendle, in der Mitte. Da leben viele schreckliche Familienangehörige von mir, die ich am liebsten vergessen würde. Aber wenn wir dorthin gehen müssen, dann würde ich es gerne möglichst schnell hinter mich bringen. Ich kann ja nachts schon gar nicht mehr richtig schlafen vor lauter Sorgen.«
    Als wir in die Küche kamen, saß der Spook am Küchentisch und schrieb im flackernden Schein einer Kerze in sein Notizbuch. Er sah kurz auf, sagte aber nichts, weil er sich viel zu sehr konzentrierte. Wir setzten uns auf zwei Stühle, die wir dicht zum Herd zogen. Da es Sommer war, brannte nur ein kleines Feuer, aber es warf doch einen wärmenden Schein auf unsere Gesichter.
    Schließlich klappte mein Meister das Notizbuch zu und sah auf.
    »Wer hat denn heute Abend gewonnen?«, fragte er.
    »Alice«, sagte ich und ließ den Kopf hängen.
    »Das ist jetzt das dritte Mal hintereinander, dass dich das Mädchen besiegt, Junge. Du musst besser werden. Viel besser. Morgen früh, noch vor dem Frühstück, treffen wir uns im Westgarten. Du absolvierst ein Extratraining.«
    Innerlich stöhnte ich auf. Im Garten stand ein Holzpfosten, den wir als Ziel benutzten. Wenn ich beim Training nicht gut genug war, dann würde mein Meister lange mit mir üben und das Frühstück würde sich ziemlich verzögern.
    Kurz nach Sonnenaufgang machte ich mich auf den Weg zum Westgarten, aber der Spook wartete dort schon auf mich.
    »Nun, Junge, was hat dich denn aufgehalten?«, schalt er.
    »Es kann doch nicht so lange dauern, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben?«
    Ich war immer noch müde, aber ich tat mein Bestes, um ein Lächeln zustande zu bringen und hellwach auszusehen. Dann zielte ich sorgfältig auf den Holzpfosten, die Silberkette um mein linkes Handgelenk gewickelt.
    Bald fühlte ich mich wesentlich besser. Zum einhundertsten Mal bereits ließ ich das Handgelenk vorschnellen, und die Kette rollte sich mit einem scharfen Knall auseinander und pfiff durch die Luft, um sich dann in der Morgensonne hell glänzend in einer perfekten Spirale um den Übungspfosten zu schlingen.
    Noch vor einer Woche hatte ich es aus einer Entfernung von acht Schritten auf durchschnittlich neun erfolgreiche Würfe von zehn gebracht. Doch nun schienen sich die langen Monate der Übung endlich auszuzahlen. Als sich die Kette an diesem Morgen zum hundertsten Mal um den Pfosten wickelte, hatte ich ihn noch kein einziges Mal verfehlt!
    Ich versuchte, nicht zu lächeln, wirklich, aber meine Mundwinkel zuckten unwillkürlich nach oben und ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Ich sah wohl, dass der Spook den Kopf schüttelte, aber ob ich es wollte oder nicht, ich konnte das Grinsen nicht unter Kontrolle bekommen.
    »Bilde dir nur nichts ein, Junge!«, warnte er mich und kam durch das Gras auf mich zu. »Ich hoffe, du wirst nicht selbstzufrieden. Hochmut kommt vor dem Fall, wie bereits manch einer zu seinem Schaden feststellen musste. Und ich habe dir schon oft gesagt, dass eine Hexe nicht stillhalten wird, wenn du wirfst. Demnach zu urteilen, was mir das Mädchen gestern erzählt hat, hast du noch eine Menge zu lernen. Na gut, dann lass uns mal ein paar Würfe aus dem Laufen versuchen.«
    Die nächste Stunde lang zielte ich aus der Bewegung heraus auf den Pfosten. Manchmal lief ich, manchmal raste ich darauf zu, warf die Kette von vorne, schräg oder über meine Schulter zurück, ich warf in allen möglichen Varianten und arbeitete hart, wurde aber von Minute zu Minute hungriger. Ich verfehlte den Pfosten häufig, erzielte aber auch ein paar spektakuläre Treffer. Endlich war der Spook zufrieden, und wir gingen zu etwas über, was er mir vor ein paar Wochen bereits einmal kurz gezeigt hatte.
    Er reichte mir seinen Stab und führte

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