Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
kommt noch schlimmer, wenn Sie selbst zu den Älteren gehören.
»Wer hat meine Rücklagen für die Rente gestohlen?« Wenn Amerika nicht mehr die große Steuergrundlage hat, die durch kleine und mittlere Unternehmen geschaffen wurde, oder nicht mehr das erforderliche Verhältnis zwischen aktiv Berufstätigen und Rentnern aufweist, wird der Staat die Renten um ein Drittel kürzen müssen. Natürlich hat es nie so etwas gegeben wie ein »Sparkonto« für die Renten, und die Amerikaner haben niemals auch nur annähernd so viel eingezahlt, wie sie ausgezahlt bekommen. Viele US-Bürger glauben, dass sie gleich viel oder mehr eingezahlt hätten als das, was sie von der Rentenkasse ausbezahlt bekommen. Doch in einem durchschnittlichen Arbeitsleben zahlen sie weitaus weniger ein, als sie erhalten, und die Differenz wird von den aktiv Berufstätigen getragen. Es handelt sich hier um ein Einkommens-Umlageverfahren, nicht um ein Sparkonto. Derzeit müssen etwa drei Berufstätige in die US-Rentenkasse einzahlen, um einen Rentner zu finanzieren, und das System funktioniert genau so lange, wie es ein Verhältnis von drei Berufstätigen zu einem Rentner gibt. Es fängt an zu bröckeln, wenn das Verhältnis Berufstätige/Rentner beispielsweise nur noch zwei zu eins beträgt.
Gibt es weniger Jobs, so gibt es auch weniger Berufstätige, um die Renten zu finanzieren. Also werden die Renten gekürzt. Das große Problem in einem demokratischen System, in dem die Politiker gewählt werden, besteht darin, dass diese Politiker so etwas nicht ansprechen wollen, denn wenn sie erklären, dass man mit diesem Programm einfach nicht im gleichen Umfang weiter zahlen kann wie bisher, werden sie nicht mehr gewählt. Amerikas demokratisches System ist sicher eins der besten weltweit, aber an diesem Punkt versagt es.
Während Amerika sich bei seinem Kampf um Arbeitsplätze selbst im Weg steht, hat China die Vereinigten Staaten im Visier.
1 die US-Gesundheitsprogramme für Ältere und Bedürftige
Kapitel 3:
Chinas Aufstieg
Aktuellen Wirtschaftsvorhersagen zufolge wird Chinas BIP in den kommenden dreißig Jahren auf einen Betrag steigen, der den der Vereinigten Staaten bei Weitem übertrifft. Wie schon erwähnt, betrug das weltweite BIP 2010 mehr als 60 Billionen Dollar. An dieser Gesamtsumme haben die Vereinigten Staaten einen Anteil von 15 Billionen Dollar oder anders gesagt einen aktuellen globalen Marktanteil von etwa 25 Prozent. China hat derzeit ein BIP von annähernd 6 Billionen Dollar, das entspricht einem Marktanteil von etwa 10 Prozent.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was mit Indien und Russland ist. Diese Länder könnten recht erfolgreich sein, aber ihr Rückstand ist einfach zu groß. Indien und Russland haben ein BIP von annähernd je 1,5 Billionen Dollar. Das weiß fast niemand, denn Indien und China werden so oft in einem Atemzug genannt, dass man zu der Annahme neigt, ihr BIP sei in etwa gleich hoch. Wer in den letzten zehn Jahren immer behauptet hat, Indien sei das Land, das man im Auge behalten müsse, hat sich zumindest vorübergehend getäuscht. Indien entwickelt sich recht gut, wird aber vom Reich der Mitte überholt.
Derzeit ist Chinas BIP mehr als viermal so hoch wie das Indiens, mehr als dreimal so hoch wie das Russlands und mehr als doppelt so hoch wie das von Brasilien. Japan kommt mit etwas mehr als 5 Billionen Dollar nahe an China heran, doch Japans Wirtschaft stagniert noch stärker als die Amerikas. Als Nächstes kommt Deutschland mit 3,3 Billionen Dollar. Großbritannien kommt auf gerade über 2 Billionen Dollar, und Frankreich liegt bei knapp über 2,5 Billionen Dollar – und beide stagnieren. Um es nochmals ins Gedächtnis zu rufen: Das BIP der Vereinigten Staaten ist Weltführer mit 15 Billionen Dollar, aber das derzeitige Wachstum ist minimal, während China sich mit annähernd 6 Billionen Dollar auf einem historischen, die Weltordnung verändernden Wachstumskurs von fast 10 Prozent im Jahr befindet.
In den kommenden dreißig Jahren, bei einem globalen BIP-Wachstum von rund 4 Prozent im Jahr, wird das weltweite BIP voraussichtlich auf eine Gesamtsumme von 200 Billionen Dollar anwachsen. Praktisch alle Ökonomen sagen voraus, dass Chinas BIP bis 2040 auf etwa 70 Billionen Dollar hochschnellen wird – das entspricht einem Marktanteil an der Weltwirtschaft von 35 Prozent. Das BIP der USA soll um durchschnittlich 2,5 Prozent auf etwa 30 Billionen Dollar oder 15 Prozent des Weltmarktanteils 2040
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