Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
das diese Unternehmen bremst, kein rationaler Grund wie mangelnde Kredite . Die klassischen Ökonomen können gegen dieses Problem nichts tun. Die Regierenden müssen sich mit der inneren Einstellung befassen, die von den Daten der Verhaltensökonomie abgebildet wird, einen anderen Ausweg gibt es nicht.
Die klassische Ökonomie nimmt an, dass alles, was Menschen tun, auf rationalem Denken beruht. Menschen tätigen Käufe oder Transaktionen für ihr Leben auf der Basis von etwas Rationalem wie Geld. Die klassische Ökonomie behauptet, dass alle Entscheidungen vorhersagbar sind, weil der Mensch rational und leidenschaftslos ist.
Die Verhaltensökonomie dagegen geht davon aus, dass der Mensch eher irrational als rational handelt, wenn er Lebensentscheidungen trifft.
Warum zum Beispiel verkaufen Leute oft die Aktien, die sich am besten entwickeln, und behalten jene mit dem geringsten Wert, wenn sie Geld brauchen? Die Antwort liegt irgendwo in der Tatsache begründet, dass es sich schlimmer anfühlt, 100 Dollar zu verlieren, als 100 Dollar zu finden.
Meine Kenntnis der jahrzehntelangen Gallup-Forschung im Bereich Verhaltensökonomie hat mich zu der Schlussfolgerung gebracht, dass menschliche Entscheidungen im Allgemeinen zu 70 Prozent emotional und zu 30 Prozent rational sind. Das soll nicht heißen, dass die Menschen ihren Emotionen ausgeliefert sind. Vielmehr müssen sie das Gefühl haben, dass die Umstände passen, bevor sie eine Gelegenheit ergreifen.
Wenn Amerika also schnell wiederhergestellt werden soll, dann braucht es mindestens 5 Millionen gute Arbeitsplätze, und zwar sofort, sowie mindestens 10 Millionen neue gute Stellen binnen fünf Jahren. Diese Jobs können nicht »startbereit« von der Regierung geliefert werden, denn es müssen langfristige Beschäftigungsverhältnisse sein, die organisch aus dem Esprit der Menschen entstehen, durch Unternehmertum und Innovation.
Unternehmer und Innovatoren bauen eher kleine Unternehmen auf als große. Unternehmensgiganten tendieren zum Stellenabbau. Das ist in Ordnung, denn diese Jobs gehen durch die Übernahme von Wettbewerbsunternehmen und den Abbau von Doppelbesetzungen verloren. Für die Wirtschaft ist das auf lange Sicht eigentlich gesund; die großen Unternehmen nehmen eine Auslese ihrer Ressourcen vor und folgen damit einem überlebenswichtigen Naturgesetz. Die natürliche Auslese der Ressourcen ist gesund, aber sie schafft keine neuen Arbeitsplätze.
Fast alle neuen Jobs werden durch Unternehmensgründungen und kleine oder mittlere Unternehmen geschaffen. Nochmals: Große Unternehmen sind entscheidend für das Ökosystem der freien Wirtschaft eines Landes, denn sie sind die Kunden der kleinen und mittleren Unternehmen, auch der großen und kleinen Wohlfahrtsunternehmen, und sie zeichnen fast für den gesamten Export verantwortlich.
Der einzige Ausweg
Aber im Moment läuft dieser Prozess viel zu langsam. Amerikas einziger Ausweg ist, sein BIP viel schneller zu erhöhen als es momentan wächst, und es an der Spitze oder zumindest auf gleicher Höhe mit dem Rest der Welt zu halten, besonders mit China und Indien. Das geht aber nur, wenn die Unternehmen, besonders die kleinen und mittleren, in die Gänge kommen und schneller wachsen . Solange das amerikanische BIP nicht mit einer konstanten Rate von 4,5 Prozent oder mehr wächst, wird es in Amerika keine guten neuen Arbeitsplätze in einer blühenden Wirtschaft geben. Diese Wachstumsrate reicht aus für ein spürbares, nachhaltiges Wachstum an Jobangeboten, aber damit wird Amerika die Welt nicht zurückgewinnen.
Gallup hat alle Daten aus seinen Erhebungen in den USA und weltweit in der Tiefe und Breite analysiert. Wir haben sämtliche makroökonomischen Daten über die Schaffung von Arbeitsplätzen untersucht, in praktisch jedem Winkel der Erde. Wir haben das gesamte Material hinsichtlich der Trends in der Weltwirtschaft analysiert und dabei die führenden Köpfe der Welt hinzugezogen. Wir bei Gallup sind uns ziemlich sicher, dass wir mehr Daten in ihren unendlichen Kombinationen untersucht haben als irgendeine andere Institution auf der Welt, zumindest was das Thema Stellenmarkt betrifft.
Folgendes habe ich aus der Arbeit bei Gallup gelernt: Amerika braucht ein BIP-Wachstum von 5 Prozent, um seine Führungsrolle in der freien Welt aufrechtzuerhalten. Das genügt, um den Vorsprung vor China aufrechtzuerhalten, denn China muss noch viele ernsthafte Probleme überwinden. Doch diese BIP-Steigerung wird allein
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