Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
Verhaltensökonomie die neue Geheimwaffe für alle Regierenden.
Diese Billiarde von inneren Einstellungen und Entscheidungen ist die neue Energiequelle für amerikanischen Unternehmergeist und Innovation und für praktisch alles, was im Zusammenhang mit der Entwicklung der Menschheit geschieht. Wie sich die Haltungen und Denkschemata der Menschen gestalten, so gestaltet sich auch alles andere. Die unaufhörliche, allgegenwärtige Kombination von Entscheidungsmomenten, deren ständiges Interagieren überall im Land und auf der Welt beeinflusst die nationalen und globalen Ergebnisse mehr als irgendein anderes Phänomen.
Die meisten Regierenden wissen, dass sie eigentlich alles haben, was sie brauchen, um die Schaffung von Arbeitsplätzen sofort anzugehen. Doch nur wenige erkennen die Kraft, die in den Entscheidungsmomenten liegt. Stattdessen glauben viele, sie könnten die Schaffung von Stellen irgendwie kaufen. Das wird aber nicht funktionieren.
Nachhaltige Lösungen für die Schaffung von Arbeitsplätzen kann man nicht kaufen. Regierende können Autobahnen kaufen, Brücken, Dämme, militärische Ausrüstung oder Gesundheitsversorgung. Aber was sie nicht kaufen können – oder vielmehr, was der Staat nicht schaffen kann –, sind all die neuen, langfristigen Beschäftigungsverhältnisse, welche die US-Bürger genau jetzt brauchen. Die Amerikaner wissen, wie Erfolg aussieht, aber sie können ihn nicht vom Weißen Haus, vom Kongress oder von den Regierungen der Bundesstaaten oder Städte einfordern.
Die Schaffung langfristiger Arbeitsplätze besteht vor allem aus einer Kombination von Ereignissen. Wie ich bereits erwähnte, ist die Entwicklung des Menschen der Grund für und das Ergebnis von freiem Unternehmertum. Deshalb fällt die Schaffung von Stellen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Regierung oder irgendeiner Art von gesetzlich verordneten Lösungen. Gute Jobs entstehen weder durch günstige Kredite noch durch Milliardeninvestitionen in die Innovation. Genau das ist es jedoch, was die Regierenden in Amerika und auf der ganzen Welt immer wieder versuchen.
Was wäre, wenn neue Beschäftigungsverhältnisse eher aus einer seltenen Inspiration geschaffen würden, die einem Empfinden von mehr Freiheit entspringt – nicht aus einem höheren Kreditvolumen oder mehr Fördermitteln für Innovation?
Die echte Schaffung von Arbeitsplätzen entsteht aus dem menschlichen Geist, aus der menschlichen Verhaltensökonomie. Im Moment zucken viele kluge Amerikaner angesichts der wirtschaftlichen Bedrohung durch China nur mit den Achseln, weil sie sich sagen, egal, wie gebildet die chinesischen Kinder sind, egal, wie groß der chinesische Binnenmarkt ist, egal, wie gesund Chinas BIP ist, Amerika wird am Ende gewinnen, denn Amerika besitzt einen Vorsprung in Sachen Innovation.
Das ist falsch. China hat jede Menge potenzielle Innovatoren. China verfügt über ein recht ausgeprägtes Unternehmertum. Und alle Welt weiß, dass China ein exzellenter Produzent ist.
Der entscheidende Vorteil Amerikas gegenüber China liegt darin, dass die Amerikaner mehr Freiheit haben. Ich bezweifle, dass viele Regierende in China dies abstreiten würden. Die Amerikaner vertrauen auf die Demokratie ihres Landes und glauben an sie. Dieser Glaube an die amerikanische Demokratie und an Werte wie die Meinungsfreiheit, die höhere Transparenz der Rechtsprechung und ein besserer Schutz des geistigen Eigentums machen den freien Ideenfluss erst möglich und setzen die Kraft von einer Billiarde Entscheidungsmomenten frei – sogar in wirtschaftlich schlechten Zeiten.
Wenn der Unternehmergeist in einem Land oder einer Stadt stark und das Engagement der Bewohner groß ist, dann folgen der Durchbruch im BIP und Stellenwachstum. Ist dagegen der Unternehmergeist am Boden und geht das Engagement zurück, kommt alles zum Stillstand. Die Menschen haben nicht den Willen, neue Unternehmen zu starten. Kleinen oder mittleren Unternehmen fehlen die Zuversicht, der Esprit oder die Vorstellungskraft, um zu expandieren. Das Geschäftsleben stagniert, genau wie es jetzt gerade der Fall ist. Die meisten Politiker würden sagen, die Banken verleihen nichts. Laut Gallup trifft das nicht zu. Die kleinen und mittleren Unternehmen beantragen keine Kredite, weil sie nicht in der Verfassung sind, etwas zu riskieren und zu expandieren – weil ihnen die Zuversicht fehlt, weil sie nicht den nötigen Antrieb haben, um zu expandieren.
Es ist das Gefühl mangelnder Zuversicht ,
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