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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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gleichzeitig. Gut! Das große Segel am hinteren Mast war völlig zerfetzt.
    David wartete noch eine Schußfolge der Buggeschütze ab, ließ dann das Ruder etwas herumlegen, so daß ihre Breitseitbatterien feuern konnten, und dann fetzten ihre Kugeln in den Schoner.
    Auch aus der Dunkelheit jenseits des brennenden Wracks leuchteten Mündungsblitze auf. Die Shannon schoß auch. David atmete tief. Nun war es entschieden. Der Schoner entkam ihnen nicht mehr. Wenn er nicht die Flagge strich, würde er in Minuten ein hilfloses Wrack sein.
    Der Schoner schoß noch auf die Vulcano, feuerte auch noch einige Schüsse in ihre Richtung, dann, als nur noch ein Mast stand und seine Breitseiten zerfetzt waren, strich er die Flagge.
    »Mr. Watt. Nehmen Sie bitte die beiden Pinassen und sehen Sie, was dort noch lebt und geborgen werden kann. Vergessen Sie nicht die Pulverkammer, bevor sie entern!«
    Auf dem Schoner sprangen jetzt einige über Bord. Sogar ein Boot legte ab und wollte zum Land. David rief: »Buggeschütze Feuer frei auf das Boot! Mr. Everett und Mr. Campbell, Sie nehmen vier Landungstrupps und kämmen den Strand ab. Nehmen Sie die beiden Kutter. Gregor soll mit Alex mitgehen. Aber Tempo!«
    Sie sahen im Schein der Fackeln, wie in den nächsten Stunden der Schoner an den Strand geschleppt wurde. Wenn die Ebbe kam, würde er auf Sand sitzen. Er war so beschädigt, daß er nicht mehr seetüchtig war. Die Pinassen brachten Pulver, Munition und auch Geschütze auf die Thunderer. Vierzig französische Gefangene halfen beim Umladen. Die Albaner und der Rest waren geflohen oder tot.
    Am Strand flackerte Gewehrfeuer auf. Ihre Trupps jagten die Flüchtigen. Als die Leutnants Everett und Campbell im Morgengrauen erschöpft wieder an Bord stiegen, hatten sie zehn Männer getötet und die umliegenden Dörfer alarmiert. Wer ihnen durch die Lappen gegangen war, konnte jetzt nicht mehr gefährlich werden.
    »So, die Gefahr durch den Schoner ist beseitigt. Bitte signalisieren Sie Kapitän Harland, daß wir jetzt die Kommandos tauschen. Sie bringen alles nach Korfu, und ich segle ab nach Messina. Auf ein gesundes Wiedersehen!«
    »Danke, Sir, und Ihnen viel Erfolg.«

Maria Charlotta
    (September und Oktober 1799)
    Die Matrosen pfiffen und lachten beim Deckreinigen. Es war einer jener Morgen auf See, derentwegen man Stürme, Kälte, Regen, einfach alle Widrigkeiten der Seefahrt vergißt. Es war noch kühl, aber der Himmel mit der strahlend emporsteigenden Sonne und den vereinzelten Wolken ließ auf einen schönen Spätsommertag schließen. Heute würde man einen befreundeten Hafen erreichen. Prisengeld füllte die Taschen. Was wollte man mehr?
    David stand mit einer Alltagsjacke, den obersten Knopf geöffnet, ohne Hut auf dem Achterdeck und unterhielt sich mit Thomas Foster, dem Ersten Leutnant, und Philip Woodfine, Dritter und Wachhabender, im vorigen Jahr noch Midshipman auf Davids Ariadne.
    Der Kommodore wirkte auf die Offiziere gelöst wie selten. Und ihm war auch so. Als er auf die Shannon übersetzte, war es wie ein Eintauchen in seine Jugend. Hier hatte er 1774 seinen Flottendienst als Junge von dreizehn Jahren begonnen. Auf der Shannon war er zum Mann geworden. Auf keinem anderen Schiff hatte er so viele Jahre verbracht.
    Und gestern hatte ihnen die Falcon auf ihrem Weg nach Korfu Post aus Palermo gebracht. Alle in der Heimat waren wohlauf, alle waren glücklich. Britta schrieb, daß sie selten einen so schönen Sommer erlebt habe. Die Insel Wight werde nicht mehr von marodierenden Soldatentrupps heimgesucht. Die Kinder seien in einer zufriedenen, glücklichen und heiteren Phase. Die Bewohner des Heims für Waisen und Invaliden hätten sich eingelebt und empfanden tiefe Dankbarkeit für die geschenkte Sicherheit. »Kaum auszudenken, wenn du noch hier wärst, mein Geliebter.«
    David hatte gerade wohlig verträumt an diesen Brief gedacht und nicht gehört, was Philip Woodfine soeben gesagt hatte. Er wiederholte es auf Davids Rückfrage: »Kap dell' Armi steuerbord querab, Sir.« David warf einen kurzen Blick zum Land und sagte: »Dann dauert es ja nicht mehr lange, und wir erreichen Messina.«
    Das russische und das türkische Geschwader lagen auf der Reede von Messina, und die Shannon begrüßte sie mit Salut. David hatte seine Extrauniform angezogen und ließ sich zum Flaggschiff von Ushakov übersetzen. Gregor steuerte die Gig, und auch Alberto Rosso hatte wie Davids Diener Edward auf die Shannon gewechselt.
    Ushakov begrüßte

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