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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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wieder versuchen, ihre Blutrache zu erfüllen, solange sie uns erreichen können. Sie müssen Informanten in der Stadt haben, sonst hätten sie nicht gewußt, wen sie wie erpressen können. Ich werde dem Bürgermeister sagen, daß er seine Leute auf die Suche schicken soll.«
    Es wurde Anfang Februar, bis die Thunderer repariert und wieder ausgerüstet war. Als sie Korcula verließen, war es wie der Abschied aus einem Heimathafen. Viele standen an den Kais und winkten, und manche Frau weinte bittere Tränen.
    Die Thunderer passierte Korfu und die anderen Inseln außerhalb Sichtweite, weil David den schnellsten Kurs nach Malta einhielt. Aber er ging gedankenverloren auf dem Achterdeck hin und her und dachte über das künftige Schicksal dieser unglücklichen Inseln nach. Keine Schutzmacht war stark und nah genug, um die inneren Zwistigkeiten und die Überfälle aus Albanien und durch Piraten zu unterbinden. Sollten alle Kämpfe und Mühen wieder vergebens gewesen sein? Es wird Zeit, sagte sich David, daß ich in diesem Krieg einmal erlebe, daß eine Landoperation mit Hilfe der britischen Flotte erfolgreich abgeschlossen wird.
    Am 14. Februar 1800 morgens meldete der Ausguck südlich von Syrakus mehrere Segel voraus. Sie näherten sich und erkannten große Linienschiffe. Der Ausguck rief die Nummern, und der Signal-Midshipman meldete: »Die Queen Charlotte, Sir, Vizeadmiral Keith und Kapitän Todd, und die Foudroyant, Konteradmiral Nelson und Kapitän Berry.«
    Vizeadmiral Keith war ein gutaussehender, höflicher Mann, der in Davids Geburtsjahr 1761 in die Flotte eingetreten war. David war bekannt, daß er der Sohn des Lord Elphinstone war, einmal den Titel erben würde und seiner Verdienste wegen den Titel eines irischen Barons verliehen bekommen hatte.
    Sir George Keith wußte von Davids Schiffbruch und äußerte seine Freude, daß David nun die Blockade von Malta verstärken könne. Er beglückwünschte David zu seinen bisherigen Erfolgen und erkundigte sich, wie zufrieden er mit den Reparaturen in Korcula sei.
    »Man hat gute Arbeit geleistet, Sir George, nachdem wir leider lange warten mußten, bis die große Längshelling frei wurde. Ich kann die Werft jederzeit empfehlen. Sie hat uns in die Lage versetzt, nun unter Ihrer Flagge dienen zu dürfen, Sir George.«
    »Ich will selbst sehen, was wir tun können, um den Fall von La Valetta zu beschleunigen. Seit vierzehn Monaten hält die Festung aus, obwohl man zugeben muß, daß unsere Belagerungstruppen oft schwächer waren als General Vaubois mit seinen eingeschlossenen Kräften. Aber nun sollten wir zur See und zu Land stark genug sein, mehr zu erreichen. Morgen, wenn wir vor Malta ankern, werde ich einen Kriegsrat in Anwesenheit von Kapitän Ball, dem vorläufig ernannten Gouverneur der Insel, von Lord Nelson und den anderen Herren Kommandanten sowie von General Graham abhalten. Bitte beachten Sie mein Signal.«
    Sie passierten die Nachbarinsel Gozo, die sich seit längerem den Briten ergeben hatte, und ankerten in der Bucht von Marsaxlokk. Neben dem mächtigen Hundert-Kanonen-Flaggschiff Queen Charlotte und Nelsons Achtzig-Kanonen-Schiff Foudroyant lag Balls Vierundsiebziger Alexander, der von seinem Ersten Leutnant kommandiert wurde, da Ball fast nur an Land war. Die anderen Schiffe patrouillierten vor der Insel.
    Kapitän Ball und General Graham waren die Hauptredner bei dieser Lagebesprechung. Kapitän Ball war seit Herbst 1798 auf der Insel. Er rief Admiral Keith in Erinnerung, daß sich die Malteser im September 1798 ohne jede fremde Hilfe gegen die Franzosen erhoben und sie in die Festungen zurückgedrängt hätten. »Wir haben ihnen dann Musketen und Munition geliefert, und ich habe sie mit meinen Seesoldaten und denen der Portugiesen unterstützt. Aber hätte Vaubois in dieser Zeit einen ernsthaften Ausbruch unternommen, Sir George, er hätte uns von der Insel vertreiben können. Seit Dezember neunundneunzig hat uns General Graham mit achthundert britischen Soldaten verstärkt, und nun haben Sie tausendzweihundert neapolitanische Truppen angelandet, Sir George, so daß sich unsere Situation grundlegend ändert.«
    »Sofern die Neapolitaner nicht weglaufen wie vor Rom«, warf General Graham ein.
    »Keine Vorurteile bitte, General! König Ferdinand ist Souverän dieser Insel«, warf Nelson ein.



Als Graham antworten wollte, hob Keith die Hand. »Mich interessiert, über welche Belagerungsartillerie wir verfügen und wie Sie die Truppen angeordnet haben,

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