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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Balls Leutnant erklärte, daß hier auch die Rückzugslinie hinführte, falls die britischen Belagerer von der Insel verdrängt werden sollten.
    Einige kleinere Buchten folgten, dann eine lange, kaum gegliederte Küstenlinie, und dann lag die Einfahrt nach La Valetta vor ihnen. »Lassen Sie näher herangehen, Mr. Watt«, befahl David.
    Watt blickte zu Balls Leutnant, aber der nickte unmerklich. Sie steuerten auf Fort St. Elmo an der Spitze von La Valetta zu und drehten erst sechshundert Meter vorher bei. Die Franzosen könnten sie mit ihren schweren Geschützen erreichen, aber sie wollten wohl das Pulver sparen.
    David setzte das Teleskop gar nicht mehr ab. »Backbord sieht man die Einfahrt in den Großen Hafen, nicht wahr? Und Fort Ricasoli und dahinter Fort St. Angelo sind auch noch zu erkennen.«
    Balls Leutnant bestätigte und ergänzte: »Beachten Sie hinter Fort St. Elmo die gewaltigen Häusermassen von La Valetta mit ihren schachbrettartig angeordneten Straßen. Steuerbord von La Valetta schließt sich dann der Marsamuxett Hafen mit den Forts Tigne und Manoel an.«
    David war beeindruckt. »Was für eine riesige Festung und was für hervorragende Häfen! Das müssen Sie jetzt bitte unseren Offizieren und Midshipmen noch einmal in Ruhe erklären«, wandte er sich wieder an Balls Leutnant.
    Mr. Watt war angesichts der hohen Mauern und Türme skeptisch. »Ob wir da jemals einlaufen und die Stadt besuchen können, Sir?«
    »Wenn wir den Nachschub verhindern können, Mr. Watt, dann bestimmt. General Graham hat zuverlässige Informationen aus der Stadt, daß für Ratten schon hohe Preise gezahlt werden. Die Franzosen haben nichts mehr zu beißen.«
    Von Fort St. Elmo donnerte ein Schuß herüber, als sei man es leid, so lange bestaunt zu werden. Er lag nur zwanzig Meter querab. »Lassen Sie bitte wieder Kurs auf St. Pauls Bucht nehmen, Mr. Watt, sonst kratzen die noch unser gerade repariertes Schiff an«, bat David.
    Sie tauschten auf dem Wege Flaggengrüße mit der Fregatte Success, die Kurs auf Gozo hatte, um dort den Zugang zu den Inseln zu überwachen. In der St. Pauls Bucht, einem anderen großen natürlichen Hafen, lag ein anderer Vierundsiebziger, die Audacious unter Kapitän Gould. David stattete ihm einen kurzen Höflichkeitsbesuch ab und hörte von ihm, wie eintönig der Blockadedienst sein könne.
    Diese Eintönigkeit erlebte die Thunderer nur einen einzigen Tag. Am Morgen des 18. Februar hörten sie Kanonendonner im Süden von Malta, und der Ausguck meldete mehrere Segel. Als es hell genug war, sahen sie die Alexander, kommandiert von Balls Erstem Leutnant, den Feind angreifen. Thunderer und Foudroyant lagen nördlich von La Valetta und hatten den Wind gegen sich.
    David konnte vor Ungeduld kaum ruhig stehen und die Meldungen des Ausgucks abwarten. Der feindliche Konvoi bestand aus einem Linienschiff, zwei Fregatten oder Korvetten und zwei oder drei Transportern. »Deck!« meldete der Ausguck. »Ein Transporter hat sich Alexander ergeben.«
    »Was ist mit den anderen?« rief David.
    »Die kleineren Schiffe und ein Transporter fliehen mit Kurs Süd-Ost. Das Linienschiff steuert weiter Kurs Nord. Alexander folgt mit weitem Abstand.«
    David wandte sich an Leutnant Watt. »Die Alexander kann das Linienschiff vorläufig nicht einholen. Ich entere auf zum Mars und seh mir die Lage an.«
    Er enterte die Wanten auf, so schnell er konnte, und wußte doch, daß keiner seiner Maate mit seinem Tempo zufrieden gewesen wäre. Dann atmete er tief ein und aus, hob das Teleskop und atmete ganz flach, als er Schiffe sah. Der Rest des Konvois floh unerreichbar. Das französische Linienschiff hielt klaren Abstand von der Alexander. Thunderer und Foudroyant mußten mehrfach kreuzen, um es verfolgen zu können. Aber da war noch eine Fregatte, die den Windvorteil hatte. Es mußte die Sussex sein. Sie soll ihn doch angreifen, um ihn aufzuhalten. Und tatsächlich, die Sussex nahm Kurs auf den Franzosen.
    »Mr. Watt! Lassen Sie wenden. Kurs Ost. Wir segeln einen Schlag, bis wir den Windvorteil haben.«
    Die Sussex feuerte mehrfach auf den Franzosen und hielt sich vorsichtig von seiner Breitseite fern. Der Franzose legte mehrfach Ruder wie ein wütender Stier, der sich den Hunden zuwendet, die nach seinen Hinterbeinen schnappen. Aber die Sussex wich immer aus. Das kostete den Franzosen Zeit. Gut gemacht, dachte David und lächelte. Dann stieg er hinab aufs Achterdeck.
    »So, jetzt können wir dem Franzosen folgen. Lassen Sie alle

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