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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Segel setzen, Mr. Watt, und lassen Sie sie auch mit den Deckspumpen befeuchten, damit sie besser ziehen.«
    »Aye, aye, Sir. Soll ich auch Hängematten aushängen und mit Kugeln beschweren lassen, Sir?«
    »Ich halte nicht viel davon, Mr. Watt. Nach meiner Erfahrung bringt ein optimaler Trimm mehr. Sobald wir alle Segel gesetzt haben, werde ich den Trimm überprüfen.«
    Die Foudroyant stürmte neben ihnen durch die See. »Sieht toll aus, nicht wahr?« sagte der junge Eric Glover zu Edward Grant. »Ob wir auch einen so schönen Anblick bieten mit den Segeln und der Bugwelle?«
    »Einen schöneren«, antwortete Midshipman Grant. »Bei uns stehst du ja noch auf dem Achterdeck. Das schmückt ungeheuer.«
    Mr. Watt, der es gehört hatte, grinste vor sich hin.
    Es war eine jener langen Verfolgungsjagden, in denen man sich dem Gegner nur langsam näherte. Ohne die klugen Angriffe der Sussex hätten sie es vielleicht gar nicht geschafft.
    Aber dann ging alles sehr schnell. Die Jagdgeschütze der Verfolger erreichten den Franzosen und trafen ihn schwer. Er drehte bei, feuerte eine Salve ›für die Ehre‹, wie man in solchen Fällen sagte, und strich die Flagge.
    Die Seeleute jubelten. Die Offiziere schauten sich verwundert an. David befahl: »Mr. Everett, setzen Sie mit einem Kutter über. Aber Tempo! Wir wollen der Foudroyant doch nicht alles überlassen.«
    In Admiral Keiths Kajüte war die Stimmung sehr aufgeräumt. »Woche um Woche läßt sich kein Franzose blicken, und kaum sind Sie hier, Mylord, kreuzt ein Geleitzug auf, und Sie kapern den Vierundsiebziger Généreux und einen Transporter«, sagte Kapitän Ball zu Nelson.
    »Es kann auch an Sir David liegen«, antwortete dieser charmant. »Man sagt doch, daß er die Prisen förmlich anziehe.«
    »So schnell hat sich mir noch nie ein Vierundsiebziger ergeben, Mylord. Er muß vor Ihnen Angst gehabt haben.«
    Keith dämpfte das Gelächter. »Konteradmiral Perrée, der Kommandant, wurde zu Anfang des Kampfes tödlich verwundet. Er war ein tapferer und honoriger Gegner. Er hätte es Ihnen nicht so leicht gemacht. Aber das soll die Verdienste von Kapitän Peard nicht schmälern, der nach Lord Nelsons Bericht seine Sussex hervorragend geführt hat.« Alle applaudierten.
    Als er wieder zurück auf der Thunderer war, berichtete David, was Admiral Keith gesagt hatte. »Ich bin sicher, meine Herren, daß jeder von Ihnen nach meinem Tode dieses Schiff besser im Kampf führen würde, als es die französischen Offiziere taten. Sie haben ihrem Admiral keine Ehre eingelegt.«
    »Die ersten Pflaumen sind madig, wie man bei uns sagt«, meinte der Master zum Bootsmann einige Wochen später. »Nun kreuzen wir schon Woche um Woche vor La Valetta hin und her und nichts läßt sich blicken. Mal ein Urlaub an Land, mal ein Kurztörn nach Syrakus, um Transporter zu geleiten, da wird ja das Blut dick vor Langeweile.«
    »Und wenn wir mal nicht da sind, was passiert dann? Lassen die doch glatt eine französische Korvette durch, als wir in Syrakus waren«, schimpfte der Bootsmann.
    »Die wird nicht viel geholfen haben«, beruhigte Mr. Douglas. »Das kann doch für jeden der paar tausend Leute nur einen Zwieback ausgemacht haben.«
    Keith war schon längst nach Leghorn (Livorno) abgesegelt. Am 9. März erreichte David die Nachricht, daß auch Nelson mit der Foudroyant nach Palermo zurückkehren werde und die Blockadeschiffe dem Kommando Kapitän Sir Thomas Troubridges unterstelle. Als die Foudroyant am nächsten Morgen die Anker lichtete, war David gerade auf dem Weg zu Troubridges Schiff, da sich in der letzten Nacht ein Deserteur mit wichtigen Informationen aus La Valetta auf die Thunderer geflüchtet hatte.
    David kannte Troubridge von Neapel her. Er wußte, daß dieser einige Jahre älter war als er selbst, mit Nelson als Midshipman gedient und sich in der Schlacht von St. Vincent und in anderen Kämpfen ausgezeichnet hatte. Als Flottenoffizier schätzte David Troubridge sehr, war aber nicht damit einverstanden, daß dieser Nelson bei der Niedermetzelung der neapolitanischen Jakobiner so willfährig unterstützt hatte.
    Troubridge war in einem Zustand hochgradiger Erregung, als David in der Kajüte mit ihm allein war. Er goß David einen Brandy ein, schüttete seinen hinunter und goß sich sofort nach. »Dieses Weib hat ihn verhext. Wie lange wird das noch dauern, bis er wieder zur Besinnung kommt? Hier ist sein Platz, um diese verdammte Festung endlich zur Übergabe zu zwingen. Aber erst

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