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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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David zu Mr. Watt, dem er von dem Verdacht berichtete. »Sie halten es für möglich, daß der Mann erpreßt wird, nicht wahr, Sir? Sonst brauchten wir ja nur ihn zu verhaften.«
    »Ja, Mr. Watt. Außerdem weiß ich nicht, wer noch mit im Komplott ist. Darum möchte ich noch etwas beobachten. Informieren Sie bitte Mr. Ekins, und inspizieren Sie unauffällig die Feuerpumpen in der Werft. Ich gehe zum Bürgermeister.«
    Der Bürgermeister empfing David in der gewohnt freundlichen Art. David fragte ihn, ob er den Kalfaterer näher kenne.
    »Ja, er wohnt seit seiner Kindheit hier und hat sich in der Werft hochgearbeitet. Ein tüchtiger Mann, Konstantidu mit Namen. Seit drei Jahren ist er auch ein glücklicher Mann, nachdem ihm nach vielen Ehejahren endlich ein Kind geboren wurde, ein Sohn. Warum fragen Sie?«
    David berichtete ihm von der Beobachtung.
    Der Bürgermeister war erschrocken. »Wenn der Mann etwas gegen Ihr Schiff unternimmt, dann nur, weil er erpreßt wird, Sir David. Um das Leben seines Sohnes zu retten, würde er sicher alles tun. Ich könnte ihn heimlich auf der Werft befragen. Wenn wir ihm zusichern, daß wir alles tun werden, um seinen Sohn zu retten, wird er mit uns zusammenarbeiten. Er ist ein ehrenhafter Mann.«
    David war einverstanden und verabredete sich mit ihm für den nächsten Morgen auf der Werft. Dann bat er noch um den Namen eines vertrauenswürdigen Nachbarn, der das Haus des Kalfaterers kenne.
    »Sie wollen wissen, wie das Haus innen aussieht, nicht wahr, Sir David? Ich war einige Male dort, bevor der Kalfaterer einzog, und werde Ihnen eine Skizze der Zimmer zeichnen. Der Nachbar, den ich gleich zu Ihnen schicken werde, kann dann weitere Angaben machen. Aber ich weiß nicht, ob er sich selbst eine Zeichnung zutraut. Er ist ein einfacher Mann.«
    Der Nachbar erzählte, daß niemand Frau Konstantidu und den Sohn in den letzten zwei Tagen gesehen habe. Herr Konstantidu habe gesagt, sie sei mit dem Kind spät am Abend zu ihrer Mutter gerufen worden, die in einem Dorf nicht weit von der Stadt wohne. Die Männer in seinem Haus seien Leute, die von ihm gute Arbeiter empfohlen haben wollten. Und dann beschrieb er noch das Innere der Wohnung.
    David fragte Mr. Demetros, der übersetzt hatte, wie man den Mann zum Schweigen verpflichten könne. »Nur indem Sie ihn hier behalten, Sir. Sonst hat er in einer Stunde alles seiner Frau erzählt und die schaut im Nachbarhaus in die Fenster. Ich könnte zu seiner Frau gehen, ihr ein paar Münzen geben und ihr sagen, daß er auf Empfehlung des Bürgermeisters etwas für Sie erledigt und erst morgen abend wiederkommt. Er würde dann den Rest des Geldes bringen.«
    David war einverstanden und beriet sich danach mit Mr. Watt.
    Der Kalfaterer konnte sich am nächsten Morgen gar nicht beruhigen, nachdem ihn der Bürgermeister heimlich auf die Seite gerufen und ihm auf den Kopf zugesagt hatte, daß ihn die Albaner erpreßten. Erst als David ihm mit Nachdruck versicherte, sie wollten seinen Sohn und seine Frau doch befreien und brauchten seine Mithilfe, faßte er sich etwas und beantwortete ihre Fragen.
    Er hatte die Albaner vorher nie gesehen, aber sie wußten über seine Arbeit und seine Familie Bescheid, als sie vor drei Abenden an sein Haus klopften. Innerhalb der nächsten drei Tage würden mehrere Schiffe den Hafen angreifen. In dem Trubel solle er einige Teeröfen umstoßen und das Schiff in Brand setzen. Dann seien Frau und Kind frei.
    Als David etwas überlegte, packte Herrn Konstantidu wieder die Angst. »Wie wollen Sie mein Kind denn retten? Einer der drei hält immer Wache, und sie haben Gewehre und Pistolen.«
    David sagte abwesend: »Das schaffen wir schon«, aber Mr. Demetros schmückte die Übersetzung mit Taten aus, die David und seine Männer schon alle vollbracht hätten, so daß sich der Kalfaterer wieder beruhigte. Er erhielt Anweisung, sich völlig unauffällig zu verhalten. Das Leben seines Sohnes hänge jetzt davon ab, daß man ihm nichts anmerke. Morgen werde er erfahren, wie die Befreiung vor sich gehen würde.
    An diesem Tag ging David in der Kleidung eines griechischen Kaufmannes am Haus des Kalfaterers vorbei und prüfte auch, was er aus den Seitenstraßen von der Rückfront sehen konnte. Dann besprach er sich mehrere Stunden mit Mr. Watt und Hauptmann Ekins. Auch Gregor und der Bürgermeister nahmen an dem Gespräch teil.
    Am nächsten Morgen erfuhr der Kalfaterer, daß am Abend, wenn er sein Haus betrete, die Befreiung stattfinden

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