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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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General.«
    Graham griff sich eine Karte, hängte sie an die Wand und entrollte sie. »Wir verfügen über acht Batterien, um La Valetta, seine drei Vorstädte und die Forts zu beschießen. Die Batterie St. Rocco ist an der Küste und kann die Landseite von Fort Ricasoli bestreichen. Die zweite Batterie deckt die Bastionen der Cottonera-Linie ab. Die dritte bedroht den großen Hafen und die Flanke von Floriana. Die vierte liegt direkt gegenüber Floriana, und auch die fünfte deckt uns noch gegen diese Festung. Die sechste Batterie beherrscht die Straße nach Fort Manoel, die siebente liegt dem Fort selbst gegenüber, und die achte schließlich liegt wieder an der Küste gegenüber Fort Tigne. Aber, meine Herren, das sieht auf der Karte großartiger aus als in Wirklichkeit. Die Kanonen der Festung sind unseren Geschützen weit überlegen. Wir haben hinter jeder Batterie ein Blockhaus errichtet, in das sich unsere Kanoniere, meist Seeleute, zurückziehen können, falls die Franzosen einen Ausfall unternehmen, was sie glücklicherweise bisher vermieden haben. Es ist ganz ausgeschlossen, daß wir mit diesen Batterien diese Festung sturmreif schießen könnten.«
    Keith blickte Nelson an, und dieser sprach, zu Graham gewandt: »Ich höre immer von der Gefahr durch Ausfälle. Wo stehen Ihre Truppen, und wie stark sind sie?«
    Graham antwortete gelassen: »Außer den Truppen, die mit Ihnen eintrafen, Mylord, und über deren Wert ich mir noch ein Urteil bilden muß, verfügen wir über vierhundert Seesoldaten und Seeleute, achthundert britische Soldaten und tausendfünfhundert maltesische Milizen, von denen etwa sechshundert unserem Standard entsprechen. Vaubois hat mindestens viertausend Mann. Natürlich gibt es noch mehr maltesische Männer mit Waffen. Aber sie sind ungeübt und halb verhungert. Diese Insel, meine Herren, hungert seit Wochen, und die Bevölkerung rumort, weil angeblich das Getreide in Sizilien gehortet wird.«
    Bevor sich Nelson einmischen konnte, sagte Keith: »Haben Sie vielen Dank für Ihre eindrucksvollen Informationen, meine Herren. Ich spreche Ihnen meine Anerkennung für die Leistungen aus, die Sie unter diesen Umständen vollbringen. Ich weiß, daß es in La Valetta schlimmer aussehen würde, hätte ich die Blockadeschiffe nicht im Mai für zwei Monate abziehen müssen, als Admiral Bruix aus Brest ausgebrochen war. Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, damit Verpflegung und Verstärkung herangeschafft werden. Aber Sie wissen, daß ich auf die Truppen der Armee in Menorca keinen Einfluß habe. Ich schlage vor, daß wir nach dem Lunch einen Teil der Landbefestigungen besichtigen.«
    David hatte noch nie so riesige Befestigungsanlagen gesehen, wie sie von La Valetta und Floriana aus den Großen Hafen schützten. Im Hafen lagen mehrere große Schiffe, und Nelson sagte: »Da ankern die Guillaume Tell und die beiden Fregatten, die uns bei Abukir entwischten.«
    »Und die anderen Linienschiffe?« fragte Keith.
    »Das sind alte Vierundsechziger, Sir George, die früher dem Johanniterorden gehörten«, antwortete Kapitän Ball.
    An den Mienen der anderen merkte David, daß sie auch von den gewaltigen Mauern und Türmen beeindruckt waren und im Kontrast dazu auch erkannten, wie dünn und kraftlos der Belagerungsring war. Nein, mit diesen Kanonen war diese Festung nicht sturmreif zu schießen, und mit diesen wenigen Leuten konnte man die Wälle nicht überrennen. Aushungern war die einzige Lösung.
    Als sie zurückritten, war General Graham an Davids Seite. »Gut, daß Sie die Blockadeschwadron verstärken, Sir David. Vaubois hat viele Einwohner von La Valetta aus der Stadt geschickt, weil er sie nicht ernähren kann. Wir können es auch nicht, und ich werde verbieten, daß noch ein Zivilist aus der Festung herausgelassen wird. Wir müssen den Druck auf Vaubois erhöhen.«
    Und wieder zu Lasten der Zivilisten, dachte David. Was ist das bloß für eine Kriegsführung an Land.
    Am nächsten Tag segelte die Thunderer die nach Nordosten in Richtung Sizilien weisende Küste Maltas entlang. Hier und im Südosten lagen die Buchten und Häfen, an denen Menschen und Material angelandet werden konnten, während die Afrika gegenüberliegende Küste schroff und ohne nennenswerte Häfen war. Einer von Kapitän Balls Leutnants begleitete sie, um sie auf die wichtigen Punkte hinzuweisen.
    Die Bucht von Marsaxlokk war ein großer natürlicher Hafen, in dem auch viele buntbemalte Fischerboote ihre Heimat hatten.

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