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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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wenigstens. Soll ich das den Russen sagen?«
    Â»Der Mann hat Dreck am Stecken. Hat gegen das Gesetz verstoßen, aufgrund von Insider-Informationen eine halbe Million verdient und kommt in zwei Wochen vor ein Gericht, das ihn zur Schnecke machen wird. Und die CIA läßt ihn hängen. Niemand hilft ihm. Ritter haßt ihn wie die Pest. Warum, wissen Sie nicht, haben es aber von Senator Fredeburgs Assistent erfahren. Sie haben auf jeden Fall den Eindruck, daß man ihn zum Sündenbock machen will. Was genau schiefging, wissen Sie auch nicht, aber es kann vor ein paar Monaten in Mitteleuropa passiert sein. Lassen Sie das auf Raten raus – die Hälfte sofort, den Rest am Nachmittag. Und noch etwas – Gerüchten zufolge soll SDI tatsächlich zum Verhandlungsgegenstand werden. Das haben Sie von einem Senator gehört. Verstanden?«
    Â»Ja.« Henderson nickte. »Können Sie mir sagen, weshalb man mich auf einmal freilassen will?«
    Â»Sie wissen genau, daß ich das nicht darf. Aber irgend jemand wird wohl der Auffassung sein, daß Sie genug bezahlt haben, Mr. Henderson. So, und jetzt erzählen Sie Ihrem Kontakt, was ich Ihnen gesagt habe.« Sie warf ihm ein Miniaturtonbandgerät zu, das eine elektronische Uhr enthielt und gegen unbefugtes Öffnen gesichert war. Im Taxi stand er unter intermittierender Überwachung. Wenn er versuchte, seinen Kontaktmann irgendwie zu warnen, bestand die Möglichkeit, daß er entdeckt wurde. Man mochte ihn nicht und traute ihm nicht. Henderson wußte, daß er sich nie Respekt oder Vertrauen verdienen konnte, war aber schon heilfroh, wenn er aus der Angelegenheit wieder herauskam.
    Wenige Minuten später verließ er seine Wohnung und
ging zu Fuß nach unten. Es zirkulierte die übliche Anzahl von Taxis. Er winkte nicht, sondern wartete, bis eines bei ihm anhielt. Mit dem Fahrer sprach er erst, als sie über die Virginia Avenue rollten.
    Das Taxi brachte ihn zu seinem Arbeitsplatz, wo er das Tonbandgerät einem anderen FBI-Agenten übergab. Henderson hatte den Verdacht, daß es auch ein Funkgerät enthielt, irrte aber. Das Bandgerät wurde ins Hoover Building, die FBI-Zentrale, gebracht, wo Agentin Loomis schon wartete. Man spulte die Kassette zurück und spielte sie ab.
    Â»Zur Abwechslung hat die CIA mal keinen Mist gebaut«, sagte sie zu ihrem Vorgesetzten. Es war ein noch höherer Beamter anwesend. Hazel Loomis erkannte sofort, daß die Sache wichtiger war, als sie angenommen hatte.
    Â 
    Â»Sie haben angebissen. Und zwar kräftig«, sagte Ritter zu Ryan. »Hoffentlich sind Sie der Sache gewachsen.«
    Â»Ist doch ungefährlich.« Jack breitete die Hände aus. »Sollte eine ganz kultivierte Angelegenheit werden.«
    Aber nur, was die Aspekte betrifft, über die du Bescheid weißt, dachte Ritter. »Ryan, was den Außendienst betrifft, sind Sie Amateur. Vergessen Sie das nicht.«
    Â»In diesem Fall muß ich ja unbedarft sein«, gab Jack zu bedenken.
    Â»Wen die Götter vernichten wollen, den lassen sie erst vor Stolz schwellen.«
    Â»So hat Sophokles das aber nicht gesagt.« Jack grinste.
    Â»Ich finde meine Version besser.«
    Ryans Idee war simpel gewesen – zu simpel. Ritters Leute hatten innerhalb von zehn Stunden eine echte Operation daraus gemacht. Sie war einfach im Konzept, aber nicht ohne Komplikationen.
    Das hatten alle Geheimdienstoperationen an sich, aber Ritter mißfiel dieser Aspekt trotzdem.
    Â 
    Mancuso hatte sich schon lange daran gewöhnt, daß Schlafen auf der Liste der Prioritäten eines U-Boot-Kommandanten ganz unten steht, aber es erboste ihn, daß er fünfzehn
Minuten nach dem Einschlafen schon wieder durch ein Klopfen geweckt wurde.
    Â»Herein!« rief er barsch.
    Â»Blitzmeldung und Chefsache, Captain«, sagte ein Lieutenant entschuldigend.
    Â»Wehe, wenn das nichts Vernünftiges ist!« fauchte Mancuso und warf die Decke zurück. Nur in Unterhosen lief er zum Fernmelderaum gleich hinter der Zentrale, kam zehn Minuten später wieder heraus und reichte dem Navigator einen Zettel.
    Â»Dort möchte ich in zehn Stunden sein.«
    Â»Kein Problem, Captain.«
    Â»Und jetzt will ich nur geweckt werden, wenn der nationale Notstand ausgebrochen ist!« drohte er und tigerte barfuß zurück zu seiner Kajüte.
    Â 
    Â»Nachricht abgeliefert«, berichtete Henderson beim Abendessen Hazel

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