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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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Todesstrahl. Das Visier ist fertig!«
    Â»Seien Sie nett zu den Laserklempnern.« Gregory lachte. »Mit denen arbeite ich nämlich auch.«
    Draußen kam Beatrice Taussig auf dem Weg zu einer Verwaltungssitzung vorbei und hörte den Jubel. Betreten konnte sie das Labor, das mit einem Kombinationsschloß gesichert war, nicht, aber das war auch überflüssig. Das Experiment, von dem am Vorabend beim Essen die Rede gewesen war, mußte stattgefunden haben. Über das Ergebnis konnte kein Zweifel bestehen. Bea Taussig ging weiter.
    Â 
    Â»Zum Glück ist das Eis nicht besonders dick«, meinte Mancuso, der durchs Periskop schaute. »Sechzig, höchstens neunzig Zentimeter.«
    Â»Es wird eine Fahrrinne freigehalten werden«, sagte Ramius. »Die Eisbrecher halten die Zufahrten zu allen Häfen offen.«
    Â»Sehrohr einfahren«, befahl der Captain und ging an den Kartentisch. »Laufen Sie eintausendneunhundert Meter nach Süden und gehen Sie auf den Grund. Da haben wir ein festes Dach überm Kopf und sind vor den Grischas und Kriwaks sicher.«
    Â»Aye, Captain«, erwiderte der IA.
    Â»Gehen wir Kaffee trinken«, sagte Mancuso zu Ramius
und Clark und führte die beiden ein Deck tiefer in die Offiziersmesse. Mancuso führte ähnliche Unternehmen jetzt seit vier Jahren durch, war aber trotzdem nervös. Sie lagen in nur fünfzig Meter tiefem Wasser und in Sichtweite der sowjetischen Küste. Wenn ein sowjetisches Schiff sie ausmachte und ortete, würden sie angegriffen werden. So etwas war schon vorgekommen. Es hatte zwar noch kein westliches Schiff ernsthaften Schaden erlitten, aber irgendwann mußte etwas passieren und besonders, wenn man sich zu selbstsicher fühlte, sagte sich der Captain von USS Dallas . Sechzig Zentimeter Eis, das war zu dick für die dünnen Rümpfe der Grischas, und die Hauptwaffe dieser Patrouillenboote, ein Mehrfach-Raketenwerfer namens RBU-6000, war über Eis nutzlos, aber eine Grischa konnte immerhin ein U-Boot anfordern. Es waren auch russische Unterseeboote in der Nähe; zwei hatten sie am Vortag gehört.
    Â»Kaffee, Sir?« fragte der Messesteward. Auf ein Nicken hin holte er eine Kanne und Tassen hervor.
    Â»Sind wir auch bestimmt nahe genug?« fragte Mancuso Clark.
    Â»Sicher, das reicht. Von hier aus komme ich rein und wieder raus.«
    Â»Ein Spaß wird das aber nicht«, bemerkte der Captain.
    Clark grinste. »Deshalb werde ich auch so gut bezahlt. Ich –«
    Die Unterhaltung wurde kurz unterbrochen. Das U-Boot setzte mit knisterndem Rumpf auf dem Grund auf und bekam leichte Schlagseite. Mancuso warf einen Blick auf den Kaffee in seiner Tasse und schätzte sie auf sechs bis sieben Grad. Im Gesicht des U-Fahrers war keine Reaktion zu erkennen, obwohl er ein solches Manöver noch nie durchgeführt hatte, jedenfalls nicht mit dem für derartige Eskapaden nicht ausgelegten Dallas. Die US Navy verfügte über U-Boote, die eigens für solche Missionen gebaut waren. Insider erkannten sie an bestimmten Fittings am Rumpf.
    Â»Wie lange das wohl dauern wird?« fragte Mancuso mit einem Blick zur Decke.

    Â»Mag sein, daß sich überhaupt nichts tut«, meinte Clark. »Praktisch die Hälfte dieser Operationen wird wieder abgeblasen. Einmal mußte ich sogar ... warten Sie, zwölf Tage lang herumsitzen. Kam mir wie eine Ewigkeit vor. Und dann war alles umsonst.«
    Â»Dürfen Sie sagen, wie oft Sie das schon gemacht haben?« fragte Ramius.
    Â»Leider nicht, Sir.« Clark schüttelte den Kopf.
    Â»Als Junge war ich hier oft angeln«, sagte Ramius versonnen. »Wir ahnten nicht, daß ihr Amerikaner hier ebenfalls fischt.«
    Â»Verrückte Welt«, stimmte Clark zu. »Gibt’s hier was zu fangen?«
    Â»Im Sommer Mengen. Der alte Sascha nahm mich auf seinem Boot mit hinaus. Von ihm lernte ich das Seemannshandwerk.«
    Â»Wie sieht es mit Patrouillen aus?« fragte Mancuso und kam wieder zur Sache.
    Â»Es wird eine niedrige Bereitschaftsstufe herrschen. Da Sie Diplomaten in Moskau haben, ist die Kriegsgefahr gering. Überwasserschiffe, die hier patrouillieren, sind meist vom KGB und haben die Aufgabe, die Küste vor Schmugglern und Spionen zu schützen. Wie Sie.« Ramius wies auf Clark. »Gegen U-Boote nützen sie nicht viel, doch auf diesem Gebiet wurde etwas unternommen, als ich das Land verließ. Bei der Nordflotte und, wie

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