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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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elektrischen Heizöfen darin zu. Die jeweils zwei Posten auf den Türmen nahmen gerade noch überrascht das Signal mitten über der Anlage wahr, und nur einer der sechs sah die heranjagende gelbe Feuerspur - zu spät für eine Reaktion. Alle drei Raketen trafen; die Sprengköpfe mit je drei Kilo Explosivstoff detonierten.
Knapp fünf Sekunden nach Abschuß der Leuchtkugel waren die Wachtürme ausgeschaltet und mit ihnen die Maschinengewehre, die die Laseranlage schützen sollten.
    Als nächster starb der Posten vor dem Bogenschützen im Kugelhagel aus vierzig Gewehren. Dann begannen sich die Mörser einzuschießen, und der Bogenschütze leitete ihr Feuer über Funk auf das Gebäude, in dem er die Wachmannschaft vermutete.
    Â 
    Das Geräusch automatischer Waffen ist unverwechselbar. Oberst Bondarenko hatte gerade von der herrlichen, aber eiskalten Natur genug und war auf dem Weg zurück in sein Quartier, als der Lärm ihn wie angewurzelt stehenbleiben ließ. Erst nahm er an, ein KGB-Posten habe versehentlich seine Waffe abgefeuert, doch dieser Eindruck hielt sich nur eine Sekunde lang. Er hörte über sich einen scharfen Knall, schaute auf und sah die Leuchtkugel. Gleichzeitig vernahm er die Detonationen von der Laseranlage her, und seine Verblüffung wich auf der Stelle der instinktiven Reaktion eines Berufssoldaten, der sich einem Angriff ausgesetzt sieht. Die KGB-Baracke lag zweihundert Meter rechts von ihm, und er rannte auf sie zu, so schnell er konnte.
    Mörsergranaten trafen die große neue Werkstatt hinter der Baracke. Aus dem KGB-Quartier stolperten Männer, als er eintraf, und er mußte stehenbleiben und die Hände heben, um nicht erschossen zu werden.
    Â»Ich bin Oberst Bondarenko! Wo ist Ihr Offizier?«
    Â»Hier!« Ein junger Leutnant kam heraus. »Was –« Die nächste Mörsergranate traf die Rückseite der Baracke.
    Â»Folgen Sie mir!« brüllte Bondarenko und lief von dem offensichtlichen Ziel weg.
    Â»Was ist –«
    Â»Wir werden angegriffen. Leutnant! Wie stark ist Ihre Truppe?«
    Der Mann drehte sich um und zählte. Bondarenko war schneller. Einundvierzig Mann mit Gewehren, aber ohne schwere Waffen oder Funkgeräte. Er kam zwar ohne Maschinengewehre
aus, aber Funkgeräte waren lebenswichtig.
    Die Hunde, dachte er, sie hätten die Hunde behalten sollen...
    Die taktische Situation war miserabel und drohte noch schlimmer zu werden. Eine Reihe von Explosionen zerriß die Nacht.
    Â»Die Laser, wir müssen die –«, stieß der Leutnant hervor, aber Oberst Bondarenko packte ihn an der Schulter.
    Â»Wir können neue Maschinen bauen«, sagte Bondarenko mit Nachdruck, »aber keine neuen Wissenschaftler. Wir besetzen jetzt den Wohnblock und halten ihn, bis Entsatz kommt. Schicken Sie einen guten Feldwebel zu den Junggesellenquartieren und schaffen Sie die Männer in den Wohnblock.«
    Â»Nein, Genosse Oberst. Ich habe den Befehl, die Laser zu schützen, und ich muß mich –«
    Â»Ich befehle Ihnen, Ihre Männer zu rufen –«
    Â»Nein! « schrie ihn der Leutnant an.
    Bondarenko schlug ihn mit dem Gewehrkolben nieder, entsicherte die Waffe und jagte ihm zwei Kugeln in die Brust. Dann drehte er sich um. »Wer ist hier der beste Feldwebel?«
    Â»Ich, Genosse Oberst«, sagte ein junger Mann zittrig.
    Â»Ich bin Oberst Bondarenko, und ich habe hier den Befehl!« donnerte der Offizier. »Gehen Sie mit vier Mann zum Junggesellenquartier und schaffen Sie alle in den Wohnblock. Und zwar so schnell Sie können.« Der Feldwebel wies auf vier andere und rannte los. »Der Rest folgt mir!« Er führte sie ins Schneegestöber. Zu Spekulationen über das, was sie erwartete, blieb ihm keine Zeit. Sie hatten keine zehn Meter zurückgelegt, als alle Lichter der Anlage verloschen.
    Â 
    Am Tor zum Laserkomplex stand ein GAZ-Geländewagen mit einem im Heck montierten schweren MG. General Pokryschkin rannte auf die ersten Explosionen hin aus dem Gebäude der Steuerzentrale und stellte mit Entsetzen fest,
daß von seinen drei Wachtürmen nur noch brennende Stümpfe übrig waren. Der Befehlshaber der KGB-Abteilung kam mit seinem Fahrzeug zu ihm hinuntergerast.
    Â»Wir werden angegriffen«, meldete er überflüssigerweise.
    Â»Sammeln Sie Ihre Männer hier.« Pokryschkin hob den Kopf und sah Soldaten rennen. Sie trugen

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