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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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sagte von Eich.
    Â»Er sagte, wir sollten losfliegen, Sir. Zwei Bewaffnete bedrohten ihn ... da rief er, wir sollten verschwinden.«
    Von Eich schnaufte. »Na schön. Wie sieht’s hinten aus?«
    Â»Ich habe sie in die letzte Reihe gesetzt, Sir, und glaube kaum, daß bei dem Triebwerkslärm jemand etwas gemerkt hat.«
    Â»Sehen Sie zu, daß das so bleibt.«
    Â»Jawohl, Sir. Freddie sorgt dafür, daß der Rest der Passagiere vorn bleibt. Die hintere Toilette ist kaputt, Sir.«
    Â»Pech«, bemerkte der Pilot. »Sollen sie halt vorne pinkeln.«
    Â»Jawohl, Colonel.«
    Â»Noch fünfundsiebzig Minuten«, verkündete der Navigator.
    Verdammt, Ryan, dachte der Pilot. Hoffentlich wird es für dich nicht zu schlimm ...

    Â 
    Â»Ich sollte Sie auf der Stelle erschießen!« rief Golowko.
    Sie saßen im Wagen des Vorsitzenden; Ryan sah sich vier höchst aufgebrachten KGB-Offizieren gegenüber. Die größte Wut schien der Mann auf dem Beifahrersitz zu haben, Gerasimows Leibwächter. Er schien die Lust zu verspüren, einfach zuzuschlagen, und Ryan war froh, daß die Rücklehne sie trennte. Nun war es an der Zeit, Golowko zu besänftigen.
    Â»Sergej, das würde einen unglaublichen internationalen Zwischenfall provozieren«, meinte Jack ruhig. Das Gespräch wurde in Russisch weitergeführt. Er konnte sie zwar nicht verstehen, aber dem Tonfall nach zu urteilen, stand fest, daß die Männer ratlos waren. Und das war Ryan ganz recht.
    Â 
    Clark ging gerade eine drei Blocks vom Meer entfernte Straße entlang, als er sie sah. Es war elf Uhr fünfundvierzig. Zum Glück waren sie pünktlich. In diesem Teil der Stadt gab es Restaurants und sogar Discos; sie kamen aus einer, als er sie entdeckte. Zwei Frauen, so gekleidet, wie er es erwartete, und ein männlicher Begleiter. Der Leibwächter. Gut, daß bislang alles nach Plan verlaufen war. Clark zählte ein Dutzend anderer Menschen auf dem Gehsteig, teils laute Menschen, teils stille Pärchen, viele etwas unsicher auf den Beinen. Er behielt seine drei Zielpersonen im Auge und ging näher heran.
    Der Leibwächter war ein Profi, der rechts von ihnen ging und seine Schußhand frei hielt. Clark zog sich das Halstuch zurecht und griff dann in die Tasche. Er ging nun zehn Meter hinter ihnen, ein ganz normaler Mann, der an einem kalten Februarabend heimwärts strebte, eine Pelzmütze auf dem Kopf hatte und den Kopf gesenkt hielt, um sein Gesicht vorm Wind zu schützen. Nun konnte er ihre Stimmen hören. Es wurde Russisch gesprochen. Nun war es soweit.
    Â»Russki« sagte Clark mit Moskauer Zungenschlag. »Sind also nicht alle hier eingebildete Balten?«
    Â»Tallinn ist eine ehrwürdige alte Stadt, Genosse«, versetzte die ältere Frau. »Zeigen Sie Respekt.«

    Jetzt. Clark holte mit den schwankenden Schritten eines Angetrunkenen auf.
    Â»â€™tschuldigung, gute Frau. Angenehmen Abend noch«, sagte er beim Vorbeigehen, lief den Frauen vor die Füße und prallte mit dem Leibwächter zusammen. »Nichts für ungut, Genosse –« Der Mann sah eine Pistole, die auf sein Gesicht gerichtet war. »Nach links in die Gasse. Hände hoch, Genosse.«
    Clark fand die entsetzte Miene des armen Teufels fast amüsant. Er packte den Mann am Kragen und hielt ihn auf Armeslänge.
    Â»Mutter –«, rief Katrin verängstigt.
    Â»Still, mein Kind. Tu, was der Mann sagt.«
    Â»Aber –«
    Â»An die Wand«, befahl Clark dem Leibwächter, hielt die Waffe auf den Hinterkopf des Mannes gerichtet und nahm sie in die linke Hand. Dann versetzte er ihm mit der Rechten einen scharfen Handkantenschlag an den Hals. Der Leibwächter ging zu Boden; Clark legte ihm Handschellen an, knebelte ihn, band ihm die Fußgelenke zusammen und schleppte ihn in die dunkelste Ecke der Gasse.
    Â»So, meine Damen, würden Sie nun bitte mit mir kommen?«
    Â»Was geht hier vor?« fragte Katrin.
    Â»Das weiß ich selbst nicht«, gestand ihre Mutter. »Vater sagte mir nur –«
    Â»Mein Fräulein, Ihr Vater hat beschlossen, einmal nach Amerika zu fahren, und er möchte, daß Sie ihn begleiten«, sagte Clark in makellosem Russisch.
    Katrin wurde blaß. »Das ist doch Verrat ... das glaube ich nicht.«
    Â»Ich soll tun, was dieser Mann mir befiehlt, hat Vater gesagt«, meinte Maria.
    Â»Und er?« Katrin

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