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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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hatte, daß Fahrzeuge unter dem E-Ring keine brillante Idee waren. In diesem Teil des Gebäudes fand man daher die neuesten und sichersten Büros – für das neueste und unsicherste militärische Programm des Landes. Hier holte Gregory einen weiteren Passierschein hervor, zeigte ihn den vier Männern am Schalter und hielt ihn dann gegen eine in die Wand eingelassene Metallplatte, die den ins Papier eingebetteten Magnetcode las und beschloß, den Major einzulassen. Nun kam er durch ein Wartezimmer zu einer Doppeltür aus Glas. Beim Eintreten lächelte er erst der Empfangsdame und dann General Parks’ Sekretärin zu. Die nickte, lächelte aber nicht zurück, weil sie es ärgerlich fand, so spät noch im Büro sitzen zu müssen.
    Auch General Parks war nicht in bester Laune. Sein geräumiges Büro enthielt einen Schreibtisch, einen Couchtisch für Kaffee und vertrauliche Gespräche und einen großen Konferenztisch. Die Wände bedeckten gerahmte
Fotografien diverser Aktivitäten im Weltraum und zahlreiche Modelle existierender und imaginärer Raumfahrzeuge und – waffen. Parks, sonst eigentlich ein umgänglicher Mensch, galt als einer der hellsten Köpfe der Regierung. Gregory stellte fest, daß er heute abend Gesellschaft hatte.
    Â»Und so trifft man sich wieder, Major«, sagte Ryan und drehte sich um. In der Hand hatte er ein Ringbuch, in der Mitte aufgeschlagen.
    Gregory stand stramm – vor Parks – und meldete sich wie befohlen zur Stelle.
    Â»Wie war der Flug?«
    Â»Ausgezeichnet, Sir. Steht der Cola-Automat noch da? Ich bin total ausgetrocknet.«
    Parks grinste kurz. »Nur zu, so eilig haben wir’s auch wieder nicht.«
    Â»Man muß den Jungen einfach mögen«, meinte der General, nachdem sich die Tür hinter Gregory geschlossen hatte.
    Â»Weiß seine Mami eigentlich, was er nach der Schule treibt?« meinte Ryan lachend und wurde dann ernst. »Er hat von der Sache noch nichts zu sehen bekommen, nicht wahr?«
    Â»Nein, dazu war keine Zeit, und der Colonel von der Cobra Belle kann erst in fünf Stunden hier sein.«
    Jack nickte. Deshalb waren von der CIA nur er und Art Graham von der Satelliteneinheit hier. Alle anderen durften ungestört schlafen, während sie hier das Briefing für morgen früh vorbereiteten. Parks hätte sich die Arbeit ersparen und seinen leitenden Wissenschaftlern überlassen können, aber das entsprach nicht seinem Stil. Je näher Ryan Parks kennenlernte, desto mehr mochte er ihn. Parks entsprach der Definition eines Führers und hatte eine Vision, der Ryan gern folgen konnte. Er war ein hoher Offizier, der Kernwaffen haßte und die letzten zehn Jahre seiner Karriere mit dem Versuch verbracht hatte, sie zu eliminieren. Für Leute, die versuchten, gegen den Strom zu schwimmen, hatte Ryan etwas übrig.

    Gregory kehrte mit einer Dose Coke zurück. Zeit, an die Arbeit zu gehen.
    Â»Was gibt’s, Sir?«
    Â»Wir haben ein Videoband von der Cobra Belle, die einen sowjetischen Interkontinentalraketentest überwachen sollte. Der russische Vogel – eine SS-25 – explodierte, aber der Missionskommandant beschloß, in der Luft zu bleiben und mit seinen Geräten zu spielen. Und dabei sah er das da.« Der General nahm die Fernbedienung des Videorekorders und drückte auf PLAY.
    Â»Das ist Kosmos 1810«, erklärte Art Graham und reichte Gregory ein Foto. »Ein Aufklärungssatellit, der versagte.«
    Â»Das ist ein Infrarotbild auf dem Schirm, oder?« fragte Gregory und trank einen Schluck Coke. »Himmel!«
    Was ein winziger Lichtpunkt gewesen war, explodierte wie eine Sonne in einem Science-fiction-Film. Das Bild veränderte sich; das computerisierte Imaging-System versuchte, mit dem jähen Energieausbruch Schritt zu halten. Am unteren Bildrand erschien ein Digitaldisplay, das die Temperatur des glühenden Satelliten anzeigte. Nach wenigen Sekunden verblaßte das Bild, und der Computer mußte wieder kompensieren, um Kosmos im Auge zu behalten. Eine Sekunde Störungen auf dem Schirm, dann begann sich ein neues Bild zu formen.
    Â»Das ist nun neunzig Minuten alt. Wenige Umläufe später flog der Satellit über Hawaii«, sagte Graham. »Dort haben wir Kameras, die russische Satelliten aufnehmen. Sehen Sie sich mal das Bild an, das ich Ihnen gegeben habe.«
    Â»Ah, ›vorher‹, und

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