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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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ins Mikrophon. Dann: »Cobra Belle, wir bestätigen: Stoppball. Bitte warten Sie, wir setzen uns hier in Bewegung. Himmel noch mal!« sagte er noch einmal und wandte sich an seinen Stellvertreter. »Senden Sie Stoppball-Alarm ans NMCC und richten Sie aus, man könne sich auf harte Daten gefaßt machen. Und machen Sie Colonel Welch ausfindig und schicken Sie ihn zu mir.« Dann griff der Wachoffizier nach einem Telefonhörer und tippte die Nummer seines höchsten Vorgesetzten ein, dem Oberbefehlshaber der nordamerikanischen Luft- und Raumverteidigung, CINC-NORAD.
    Â»Ja«, meldete sich eine bärbeißige Stimme.
    Â»General, hier Oberst Hendriksen. Cobra Belle hat Stoppball-Alarm gegeben und erklärt, womöglich gerade einen Hochenergie-Vorfall wahrgenommen zu haben.«
    Â»Haben Sie NMCC informiert?«
    Â»Jawohl, Sir, und Doug Welch wird auch hinzugezogen.«
    Â»Liegen die Daten schon vor?«
    Â»Werden bereit sein, bis Sie hier sind, Sir.«
    Â»Gut, Colonel. Ich mache mich sofort auf den Weg. Schicken Sie eine Maschine nach Shemya und lassen Sie diesen Army-Mann holen.«
    Â 
    Der Colonel an Bord der Cobra Belle sprach nun mit seinem Fernmeldeoffizier und wies ihn an, alle vorliegenden Daten über Digitalverbindung an NORAD und Sunnyvale zu senden. Dies war in weniger als fünf Minuten erledigt. Als nächstes befahl der Missionskommandant der Crew, nach Shemya zurückzufliegen. Es war zwar noch für zwei Stunden Patrouillenflug Treibstoff an Bord, doch er nahm nicht an, daß sich heute noch etwas ereignen würde. Was
bisher geschehen war, genügte. Der Colonel hatte gerade das Privileg gehabt, etwas mitzuerleben, das in der Geschichte der Menschheit nur wenige zu sehen bekamen: einen gewaltigen Umbruch. Und anders als die meisten seiner Mitmenschen verstand er dessen Bedeutung. Eine Ehre, sagte er sich, auf die ich lieber verzichtet hätte.
    Â»Captain, sie sind uns zuvorgekommen.«
    Â 
    Jack wollte gerade in die Ausfahrt vom Interstate Highway 495 abbiegen, als sein Autotelefon ging.
    Â»Ja?«
    Â»Sie werden hier gebraucht.«
    Â»Gut.« Die Verbindung wurde unterbrochen. Jack nahm die Abfahrt und blieb in der rechten Spur und wandte sich zur Auffahrt zurück auf den Washington Beltway und zur CIA. Typisch. Er hatte sich eigens den Nachmittag freigenommen. Ryan fuhr murrend zurück nach Virginia.
    Â 
    Major Gregory und drei Mitglieder seines Software-Teams standen an einer Tafel und zeichneten ein Ablaufdiagramm für die Spiegelsteuerung, als ein Sergeant den Raum betrat.
    Â»Major, Sie werden am Telefon verlangt.«
    Â»Ich bin beschäftigt. Kann das nicht warten?«
    Â»Es ist General Parks, Sir.«
    Â»Die Stimme seines Herrn«, murrte Al Gregory, warf dem Nächststehenden die Kreide zu und ging hinaus. Eine Minute später war er am Telefon.
    Â»Ein Hubschrauber ist unterwegs, um Sie abzuholen«, sagte der General ohne Umschweife.
    Â»Sir, wir versuchen gerade, etwas in den Griff zu kriegen  –«
    Â»In Kirtland steht ein Learjet für Sie bereit. Nicht genug Zeit für eine Zivilmaschine. Packen können Sie vergessen. Und jetzt los, Major!«
    Â»Jawohl, Sir!«
    Â 
    Â»Was ist da schiefgegangen?« fragte Morosow. Der Ingenieur starrte zornig auf die Konsole.

    Â»Thermisches Ausblühen! Verdammt, ich dachte, das hätten wir inzwischen hinter uns.«
    Auf der anderen Seite des Raumes erzeugte der Laser mit schwacher Leistung ein monochromes, bräunliches Bild. Ein Techniker ließ zum Vergleich auf der linken Bildschirmhälfte den Zustand des Satelliten vor dem Schuß erscheinen.
    Â»Keine Löcher«, merkte Pokryschkin säuerlich an.
    Â»Na und?« fragte Bondarenko überrascht. »Mann, Sie haben das Ding glatt zerschmolzen!« Und so sah der Satellit auch aus. Ehemals glatte Flächen waren nun gewellt von der Hitze, die immer noch abgestrahlt wurde. Die Sonnenzellen am Satellitenkörper schienen ganz weggebrannt zu sein. Bei näherem Hinsehen erkannte man, daß sich der gesamte Satellitenkörper bei der Energieaufnahme verzogen hatte.
    Pokryschkin nickte, aber seine Miene blieb unverändert. »Eigentlich hätten wir ein Loch durch das Ding brennen sollen. Wäre uns das gelungen, sähe es so aus, als wäre der Satellit von einem Stück Raumschrott getroffen worden. Das ist die Art von Energie, die wir brauchen.«
    Â»Aber jetzt

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